Sind religiöse Zeichen wie Kreuz oder Kopftuch Symbole altertümlicher Traditionen? Oder sind sie nichts weiter als Identifikationsmerkmale? Um Fragen wie diese geht es in einem Buch, das das Zentrum für Religion und Gesellschaft (ZERG) der Universität Bonn herausgegeben hat. Der Sammelband "Krieg der Zeichen" stellt auch die Frage nach dem Einfluss von Religion auf die Politik. Dazu nimmt ein Beitrag die Religiosität von Spitzenpolitikern unter die Lupe.
Die Wiege der Kanzlerin stand in einem evangelischen Pfarrhaus. In der Öffentlichkeit redet Angela Merkel jedoch, als wäre sie katholisch: "Man merkt ihren Äußerungen an, dass sie einer Partei angehört, die sich der katholischen Soziallehre verpflichtet weiß", erklärt Dr. Görge Hasselhoff. Stoibers Weltbild dagegen sei in sich geschlossen und habe eindeutig katholische Wurzeln. "In einem seiner Bücher äußert er sich so reflektiert über Religion, dass man annehmen könnte, er habe Theologie studiert."
Zusammen mit dem evangelischen Theologen Professor Dr. Michael Meyer-Blanck hat Hasselhoff den Sammelband "Krieg der Zeichen" herausgegeben. Im Zentrum der Texte steht die Interaktion von den in Deutschland gelebten Religionen mit Politik und Kultur. Der Beitrag "Die Götter der Politiker" stammt aus der Feder des Bonner Theologie-Professors Wolfram Kinzig.
Ein großer Block ist Konflikten zwischen den Religionen gewidmet - vom Thema "Christentum und Gewalt" bis hin zum (religiös fundierten) Terrorismus. Der Band zeigt z.B. auch, wie sehr manche Reiseführer aus Sicht einer "überlegenen" Kultur geschrieben sind: Sie predigen zwar Toleranz im Umgang mit Buddhisten oder Muslimen, die aber oft sehr vordergründig ist und nicht von wahrem Respekt zeugt.
Der Sammelband entstand unter dem Dach des Bonner Zentrums für Religion und Gesellschaft (ZERG). Mehr als 20 Professoren aus verschiedenen Fakultäten bündeln darin ihre Expertise.
Krieg der Zeichen? Zur Interaktion von Religion, Politik und Kultur.
Michael Meyer-Blanck/Görge Hasselhoff (Hrsg.), 274 S, Ergon-Verlag 2006
Kontakt:
Dr. Görge Hasselhoff
Zentrum für Religion und Gesellschaft ZERG der Universität Bonn
Telefon: 0228/73-7679
E-Mail: g.hasselhoff@uni-bonn.de
Criteria of this press release:
Philosophy / ethics, Religion, Social studies
regional
Scientific Publications
German
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