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11/28/2006 14:04

Spitzenwert für Sprach- und Kulturwissenschaften

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Focus macht sie. Die ZEIT macht sie auch. Selbst DFG und Humboldt-Stiftung wollen nicht darauf verzichten: Hochschul-Rankings. Gab es sie vor einigen Jahren nur vereinzelt, so treten sie heute zahlreich auf. Mal schneidet ein- und derselbe Fachbereich gut ab, mal mittelmäßig oder schlecht. Das liegt daran, dass die einzelnen Rankings bei der Bewertung unterschiedliche Maßstäbe anlegen und verschiedene Methoden verwenden. Horst Pfrang, der Ranking-Experte der Uni Würzburg, erklärt darum Hintergründe zum Thema Ranglisten.

    Mit Drittmitteln meinen Wissenschaftler das Geld, das sie für ihre Forschungen beispielsweise von Firmen, Stiftungen oder den großen Forschungsförderern wie BMBF oder DFG bekommen. In Deutschland gelten Drittmittel als besonders wichtiges Maß für die Aktivität, die Leistung und die Konkurrenzfähigkeit der Forschung. Manche Rankings basieren darum nur auf Drittmitteln, in anderen haben sie eine zentrale Bedeutung.

    "Nach den neuesten Daten der Statistischen Ämter liegen die Sprach- und Kulturwissenschaften der Uni Würzburg nach Drittmitteln pro Professor im Jahr 2004 ganze 40 Prozent über dem Bundesdurchschnitt", so Pfrang. Damit sei ein weiteres großes Forschungsgebiet der Würzburger Uni in den Spitzenbereich vorgedrungen.

    Zum Hintergrund: Noch 1991 lag die Universität Würzburg insgesamt und in allen großen Fächergruppen der amtlichen Statistik weit unter dem Bundesdurchschnitt. Den geringsten Abstand zum Mittelmaß hatte die Humanmedizin - sie lag "nur" 21 Prozent darunter. Gefolgt wurde sie von den Naturwissenschaften (minus 37 Prozent) sowie den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (-38 Prozent).

    Den größten Abstand hatten die Sprach- und Kulturwissenschaften (-42 Prozent). Doch im Verlauf der Jahre holten sie enorm auf: Von 2000 bis 2003 bewegten sie sich noch im Durchschnittsbereich zwischen -7 Prozent und +11 Prozent, um sich schließlich im Jahr 2004 überdurchschnittlich zu positionieren (+40 Prozent).

    Damit sind jetzt drei der vier großen Fächergruppen der Universität im überdurchschnittlichen Bereich: Naturwissenschaften (+17 Prozent), Humanmedizin (+23 Prozent) sowie als Beste die Sprach- und Kulturwissenschaften (+40 Prozent). Die kleinen Fächergruppen Sport (+8 Prozent) sowie Kunst und Kunstwissenschaften (+308 Prozent) liegen aktuell im oder extrem weit über dem Mittel, wobei es bei ihnen über die Jahre hinweg erhebliche Schwankungen gab. Den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften gelang es zwar, ihre Drittmitteleinnahmen von 1991 bis 2004 zu verdoppeln. Doch das Bundesmittel in dieser Gruppe hat sich in diesem Zeitraum fast vervierfacht und damit vergrößerte sich der Abstand zum Durchschnitt.

    Insgesamt gesehen hat die Universität mit +27 Prozent den besten Wert seit 1991. Die Verbesserung in der ersten Fünf-Jahresperiode ist im Wesentlichen auf die Naturwissenschaften und die Medizin zurückzuführen (1991: -37 Prozent; 1995: -7 Prozent). An der weiteren Steigerung in der zweiten Fünf-Jahresperiode (1995: -7 Prozent auf 2000: +16 Prozent) waren dann die Sprach- und Kulturwissenschaften bereits beteiligt. Den Zuwachs in der dritten Periode trugen Medizin sowie Sprach- und Kulturwissenschaften gemeinsam.

    Die amtliche Hochschulstatistik ist kein Ranking, das in der Presse Schlagzeilen macht. Die Daten werden aber von der Zeitschrift Focus für Fächerrankings und von der DFG in Ergänzung zu den Bewilligungssummen für Fächergruppenrankings verwendet. Zwischen dem DFG-Förderranking 2006 und der Hochschulstatistik ergeben sich aber erhebliche Diskrepanzen, die im nächsten Beitrag dieser Serie aufgeklärt werden sollen.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Horst Pfrang, Planung und Qualitätsmanagement, E-Mail: pfrang@zv.uni-wuerzburg.de


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    interdisciplinary
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
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