USA wichtigstes Kontaktland - nur wenige Verbindungen nach China und Indien
(Berlin) Die privaten Kontakte der Deutschen ins Ausland sind weniger global als man angesichts der weltumspannenden Kommunikationsmöglichkeiten vermuten könnte. Die meisten Verbindungen haben die Bundesbürger nach den USA, Frankreich, Großbritannien und Spanien. Auffallend wenige Kontakte unterhalten sie dagegen nach Afrika, Asien und Südamerika. Gerade die bevölkerungsreichsten Länder Indien und China sind sehr stark unterrepräsentiert. Damit bleibt das Kontaktnetzwerk der Deutschen auf einige OECD-Länder beschränkt, heißt es in einem Beitrag für das Dezember-Heft der Zeitschrift "WZB Mitteilungen".
Obwohl die Türkei das wichtigste Herkunftsland der Zuwanderung nach Deutschland ist, befindet sie sich nur auf Platz zwölf der wichtigsten Kontaktländer. "Die jahrzehntelange Einwanderung nach Deutschland und auch die sehr engen Bindungen der Türken an ihr Heimatland haben nicht zur Folge gehabt, dass die Türkei sozial sehr eng an die Deutschen rückt", schreibt Prof. Dr. Steffen Mau in seinem Beitrag. Die meisten Verbindungen in die Türkei unterhalten Deutsche türkischer Herkunft.
Nicht alle Deutschen verfügen zudem gleichermaßen über grenzüberschreitende Kontakte. Je höher die Bildung, umso stärker ist die Einbindung in transnationale Netzwerke. Gerade bei den Kontakten zu Nicht-Deutschen im Ausland zeigen sich sehr große Schichtunterschiede. Neben umfangreicheren Freundschafts- und Bekanntennetzwerken im Ausland verfügen Menschen mit höherer Bildung auch über weit mehr Auslandserfahrungen und sind deutlich mobiler.
Die Zahlen basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die im Sommer 2006 unter 2700 in der Bundesrepublik lebenden deutschen Staatsbürgern durchgeführt wurde. Die Umfrage ist Teil eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Forschungsprojektes "Transnationalisierung sozialer Beziehungen" unter Federführung von Prof. Dr. Steffen Mau (Universität Bremen). Steffen Mau war von August bis Oktober 2006 Karl W. Deutsch-Gastprofessor am WZB.
Der Beitrag steht online unter: www.wzb.eu/publikation/pdf/wm114/40.pdf
Pressekontakt:
Claudia Roth, Referat Information und Kommunikation, Tel.: 030/25491-510; E-mail: roth@wzb.eu
Prof. Dr. Steffen Mau, Universität Bremen, Tel.: 0421/218-4131,
E-mail: smau@gsss.uni-bremen.de
http://www.wzb.eu
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Criteria of this press release:
History / archaeology, Law, Politics, Social studies
transregional, national
Research projects, Research results
German
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