idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/08/2007 10:57

Je mehr Nachbeben, umso besser für Basel!

Werner Bussmann Pressestelle
Geothermische Vereinigung e.V.

    Am Morgen des 6.1.2007 kam es in Basel erneut zu einem leichteren Erdstoß der Magnitude 3,1. Dieser wird wieder in Zusammenhang mit den Stimulationsarbeiten der Geothermieprojekts 'Deep Heat Mining' gebracht. Offensichtlich kommt es zu diesen Ereignissen, obwohl die Stimulationsarbeiten unterbrochen wurden und der Druck des injizierten Wassers seit langem wieder auf Normalniveau abgesunken ist. Basel ist, wie der gesamte südliche Breisgau ein Erdbebengebiet. In historischer Zeit kam es vielfach zu Beben, mit einer Maximalmagnitude bis zu (wahrscheinlich) 6,5. Wegen der logarithmischen Magnitudenskala wurde dabei etwa 27 000 mal so viel Energie frei, wie bei dem Erdstoß am 8.12.2006.

    In allen Erdbebengebieten fragt man sich, wie man Erdbeben verhindern kann. Die einzige weltweit diskutierte Methode hierzu ist das vorzeitige Auslösen kleiner Erdstöße durch Wasserinjektionen, um so Energie aus der Erde heraus zu nehmen und ein großes Schadenbeben zu verhindern. Diese Methode scheiterte bislang jedoch daran, dass es sehr schwierig ist, die jeweils aktive Kluft im Untergrund zu lokalisieren, anzubohren und zu stimulieren. In Basel ist dies mit dem Geothermie Projekt nun durch Zufall gelungen. Ein weiteres Problem, bei der Vermeidung von Schadenbeben durch vorzeitige Auslösen kleiner Beben besteht darin, dass viele solcher geringfügeren Ereignisse notwenig sind, um ein großes zu verhindern. Um einem Beben der Magnitude 4 zuvorzukommen, müssten etwa 30 Erdstöße der Magnitude 3 ausgelöst werden. In Basel sind nun glücklicherweise nach dem Erdstoß vom 8.12.2006 weitere aufgetreten, zuletzt am 6.1.2007. Mit jedem dieser Kleinbeben, die ja zu keinerlei Schäden führen, wird der aktiven spannungsgeladen Kluft im Untergrund Energie entzogen, die dann für ein größeres natürliches Beben nicht mehr zur Verfügung steht. Je mehr dieser kleinen Erdstöße nun noch auftreten, umso mehr wird das Risiko eines wirklichen Schadenbebens gemindert. Also: Je mehr Nachbeben, umso besser für Basel.

    --
    Geothermische Vereinigung e.V. - Bundesverband Geothermie
    Gartenstr. 36
    49744 Geeste

    Tel: +49 (0) 5907 - 545
    Fax: +49 (0) 5907 - 7379
    Email: geothermische-vereinigung@t-online.de

    Mitglied werden online unter www.geothermie.de.

    Zeitschrift Geothermische Energie. Infos und Abo: www.geothermie.de


    More information:

    http://www.geothermie.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Electrical engineering, Energy, Environment / ecology, Geosciences, Oceanology / climate
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).