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01/10/2007 10:47

Forschungsparadigma nach 100 Jahren verabschiedet

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Erfurt/Rom. Mit einer Tagung in der Belgischen Akademie in Rom zur 100-Jahrfeier des Erscheinen von Franz Cumonts "Die orientalischen Religionen im römischen Heidentum" und einer Neuausgabe des Werkes hat ein Pilotprojekt europäischer Verbundforschung in den Geisteswissenschaften einen Abschluss gefunden. Über zwei Jahre hinweg hatten Religionshistoriker aus Frankreich, Italien, Belgien, der Schweiz und Deutschland in einer Reihe von Arbeitstagungen Quellen zur antiken Religionsgeschichte neu gesichtet und nach neuen Wegen der Beschreibung und Klassifikation der komplizierten kulturellen Austauschprozesse gesucht.

    Das für die deutsche Seite an der Universität Erfurt koordinierte Projekt hatte sich zum Ziel gesetzt, das Problem der "orientalischen Religionen" im antiken Mittelmeerraum erneut aufzugreifen. Einhundert Jahre hat dieser Begriff dazu gedient, eine kleine Gruppe von Kulten und Mysterienreligionen als Wegbereiter des Christentums zu bezeichnen, als "missing link" für die außerordentliche schnelle Ausbreitung dieses Ein-Gott-Glaubens in den Polytheismen, den Viel-Götter-Welten antiker Städte. "Die Neubearbeitung hat gezeigt, wie vielfältig die Orte kulturellen Austausches, der Integration und des Ausschlusses von 'Fremdheit', wie vielfältig die Formen religiöser Gruppenbildung und die Funktionen von Religion für das Individuum gewesen sind. All das kann nicht mehr auf eine kleine Gruppe nur scheinbar eng verwandter Phänomene beschränkt werden. Deutlich wurde aber auch, wie zentral die von dem belgischen Gelehrten und seinen Nachfolgern untersuchten Entwicklungen für die 'Globalisierung' der religiösen Welt der Antike und wie stark die Veränderungen in den Vorstellungen und Ritualen gewesen sind, die den Kontakt zwischen Menschen und Göttern sicherstellen sollten und noch heute das Christentum, Judentum und den Islam mitprägen", so der der deutsche Koordinator, Prof. Jörg Rüpke. Zu Beginn des "Jahres der Geisteswissenschaften" unterstreiche der Projektabschluss die Bedeutung wie Leistungsfähigkeit so genannter "kleiner Fächer", deren historisch wie oft auch räumlich entfernte Gegenstände für das Verständnis des Heute oft von überraschender Relevanz seien, freut sich der Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mitgeförderte Projekt habe nicht nur intern intensiv gearbeitet, sondern wesentliche Ergebnisse bereits in Buchform und Aufsätzen im 'Archiv für Religionsgeschichte' vorgelegt.

    Kontakt: joerg.ruepke@uni-erfurt.de; Tel.: 0361/737-4000;


    More information:

    http://www.uni-erfurt.de/ vergleichende_religionswissenschaft/p_orient.htm


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Philosophy / ethics, Religion
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

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