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01/15/2007 10:25

Augenklinik der Universität eröffnet neues augenchirurgisches Schulungszentrum

Philipp Kressirer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Universität München

    München, den 14. Januar 2007- Die Augenklinik des Klinikums der Universität München (LMU) bietet künftig sehr praxisnahe augenchirurgische Fortbildungskurse für angehende wie auch bereits praktizierende Fachärzte an, in denen die Teilnehmer sowohl am Computersimulator ("Dry-lab") wie auch an aus Schlachtvieh isolierten Tieraugen ("Wet-lab") Operationstechniken realitätsnah erlernen und vertiefen können. Damit leistet die Augenklinik einen wichtigen Beitrag, um die Patientenversorgung im Bereich der Augenchirurgie zu verbessern und den Sicherheitsstandard bei Augenoperationen zu erhöhen. Wesentliche Operationsschritte können in den Kursen am Simulator oder am Tierauge eingeübt werden, bevor der Operateur den Eingriff am Menschen zum ersten Mal vornimmt. Die Augenklinik des Klinikums der Universität München ist mit 103 Betten und 57 ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der größten Augenkliniken in Deutschland und Europa. Jährlich werden ca. 50.000 Patienten in der Augenklinik behandelt und untersucht und über 8.000 operative Eingriffe vorgenommen.

    In einem mit Klinikmitteln sanierten Forschungs- und Lehrgebäude ist nun ein Zentrum für augenchirurgische Fortbildung eingerichtet worden. Möglich geworden ist dieses Angebot auch durch den besonderen Einsatz und die Unterstützung der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Augenklinik sowie namhafte Spenden der Grimmke-Stiftung, der Maendler-Stiftung und der Kröner-Fresenius-Stiftung, der Deutschen Bank und durch die Unterstützung der Industrie wie auch des Bayerischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Im Vordergrund der Fortbildungskurse steht die Vertiefung und Verbesserung der Ausbildung im Bereich der intraokularen Chirurgie (Cataract-Chirurgie, Netzhaut-Chirurgie). Die eingerichtete Ausbildungsstruktur setzt sich im Wesentlichen aus zwei Komponenten zusammen: Zum einen werden an einem Computersimulator die Koordination und die manuellen Anforderungen an den Augenchirurgen erlernt (sog. "Dry-lab"). In einem weiteren Schritt ist vorgesehen, Operationstechniken an isolierten Tieraugen zu erlernen und zu vertiefen (sog. "Wet-lab"). Durch die Kombination von Computersimulation und Operation am Tierauge lassen sich ausgezeichnete Bedingungen für anschließende erste Operationsschritte am Patienten schaffen.
    Das Kursprogramm der Zukunft wird sich aus mehreren Modulen zusammensetzen, die in ihrer Gesamtheit das vollständige Spektrum augenchirurgischer Techniken umfassen. Der erste Kursabschnitt zur Kataraktchirurgie wurde Anfang Dezember 2006 unter der Leitung von Prof. Dr. Kampik, PD Dr. Haritoglou und PD Dr. Priglinger erfolgreich durchgeführt. Das Angebot richtet sich nicht nur an Assistentinnen und Assistenten, die in der Augenklinik München ausgebildet werden und im Rahmen dieses Projektes früh an die operative Ausbildung herangeführt werden sollen, sondern steht auch allen anderen interessierten Kolleginnen und Kollegen offen. Sie erhalten die Gelegenheit, in definierten Kursabschnitten die nötige Qualifikation für die Operation am Menschen zu erlernen. Denn gerade für chirurgische Eingriffe am Auge ist die Etablierung eines "Facharzt-Standards" sinnvoll, vergleichbar mit der für andere Therapieverfahren oder Untersuchungstechniken geforderten Zertifizierung.
    Die chirurgische Ausbildung im Rahmen der Weiterbildung zum Augenfacharzt besteht bisher im Wesentlichen in der Assistenz bei Operationen. Kleine chirurgische Eingriffe, z.B. vor allem im Bereich der Lider, werden dabei unter Aufsicht selbstständig ausgeführt. Durch das angebotene Kursprogramm kann der Arzt in Weiterbildung nun praktische Erfahrung sammeln. Es besteht die Möglichkeit, in einem kontrollierten Umfeld unter Anleitung erfahrener Operateure wesentliche Operationsschritte zu erlernen und vor allem unter dem Mikroskop die Koordination von Hand und Auge, sowohl am Tierauge aber auch mit Hilfe von Simulatoren zu üben, bevor die ersten Operationsschritte am Menschen ausgeführt werden.
    In Ergänzung können bereits operativ tätige Augenärzte neue Operationstechniken erlernen und vertiefen. Für die Zukunft ist geplant, Kurse in regelmäßigen Abständen abzuhalten, wobei der Schwerpunkt abwechselnd auf den vorderen (Kataraktchirurgie) und hinteren Augenabschnitt (Injektionen, Vitrektomie) liegen wird, aber auch andere Bereiche wie die Traumatologie, Glaukom- und Hornhautchirurgie angeboten werden.

    Ansprechpartner:
    PD Dr. Christos Haritoglou und PD Dr. Siegfried Priglinger
    Augenklinik des Klinikums der Universität München
    Mathildenstraße 8
    Tel: 089 5160 3084
    Fax: 089 5160 4778 (z Hd. PD Dr. Haritoglou)
    E-Mail: christos.haritoglou@med.uni-muenchen.de

    Klinikum der Universität München
    Im Klinikum der Universität München (LMU) werden an den Standorten Großhadern und Innenstadt jährlich rund 83.000 Patienten stationär und 371.000 Patienten ambulant behandelt. Die 44 Fachkliniken, Institute und Abteilungen verfügen über 2.400 Betten. Von insgesamt 9000 Beschäftigten sind rund 1800 Mediziner. Forschung und Lehre ermöglichen eine Patientenversorgung auf höchstem medizinischem Niveau. Das Klinikum der Universität München zählt zu den größten Gesundheitseinrichtungen in Deutschland und hat im Jahr 2005 mehr als 55 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben. Das Klinikum der Universität München ist seit Juni 2006 Anstalt des öffentlichen Rechts.
    Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.klinikum.uni-muenchen.de
    ________________________________________

    Philipp Kreßirer

    Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Klinikum der Universität München
    Frauenlobstr. 9-11
    80337 München

    Tel: 089 / 5160-8070
    Fax: 089 / 5160-8072
    E-Mail: philipp.kressirer@med.uni-muenchen.de
    Internet: www.klinikum.uni-muenchen.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

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