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03/24/2000 17:26

"Visionen brauchen Energie" - 3. OWL Forum Nachhaltiges Wirtschaften

Petra Werdin Ressort Hochschulkommunikation
Fachhochschule Bielefeld

    Energiekompetenzregion OWL - Berufschancen für junge Leute

    Mit dem 3. OWL FORUM NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN unter dem Motto "Visionen brauchen Energie" zeigen die EXPO INITIATIVE OSTWESTFALENLIPPE und ihre Partner am 13. April 2000, wie vielfältig die Energiekompetenz in OWL ist. Wichtigstes Anliegen: deutlich zu machen, welche Chancen für junge Leute in Studium und Ausbildung im Bereich der OWL-Energiewirtschaft stecken.

    Kompetente Partner tragen das Projekt, das von der OstWestfalenLippe Marketing GmbH koordiniert wird: die Fachhochschule Bielefeld, die mit diesem Forum ihren 2. Energietag verbindet, sowie die Energieversorgungsunternehmen Stadtwerke Bielefeld, PESAG und EMR mit ihren Leistungen in Ausbildung und Innovation. Die Energieagentur NRW, die ein hochkarätiges Seminarprogramm beisteuert und das Ministerium für Bauen und Wohnen NRW, das die Gemeinschaftsveranstaltung fördert.

    Die OstWestfalenLippe Marketing GmbH hat mit der EXPO INITIATIVE OSTWESTFALENLIPPE die Aufgabe übernommen, die Potentiale der Wirtschaftsregion OstWestfalenLippe innerhalb der Region zu bündeln und überregional zu präsentieren. Ein Ziel ist es, GründerInnen, Fach- und Führungskräfte sowie entsprechende Nachwuchskräfte an die Region und deren Unternehmen zu binden bzw. in die Region zu holen.

    Eine wesentliche Stärke der Region sind die mittelständischen Strukturen, die der besondere Boden für schnelle Produktinnovationen und neue Dienstleistungsfelder sind. Wie die Projekte der EXPO INITIATIVE OSTWESTFALENLIPPE beispielhaft zeigen, hat sich auf dieser Grundlage - in der Zusammenarbeit zwischen Energieunternehmen, Anwendern, Gründern und den Hochschulen - eine besondere Energiekompetenz in OWL entwickelt. Um diese auf die Dauer zu erhalten, ist eine gute Ausbildung junger Nachwuchskräfte in den Energieberufen von großer Bedeutung. Deshalb legen die Partner des 3. OWL Forums Nachhaltiges Wirtschaften den Schwerpunkt auf den Bereich Berufs- und Weiterbildung sowie auf die Hochschulausbildung.

    Projektpartner Fachhochschule (FH) Bielefeld
    Die FH Bielefeld hat mit einem bundesweit einzigartigen Studiengang "Energieberatung und
    -marketing" einen besonders innovativen Weg beschritten. Zusammen mit dem Studiengang "Regenerative Energien" ergänzt dieses Angebot die ingenieurtechnische Ausbildung in den Bereichen Energietechnik, Kommunikationstechnik, Maschinenbau und Bauingenieurwesen. Ziel der neuen Studiengänge der FH Bielefeld ist es, die Ausbildung noch praxisorientierter zu gestalten und den neuen Anforderungen der Energiemärkte zu begegnen. Die enge Verzahnung mit der Energiewirtschaft und den Herstellern bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen verlangt die Ausbildung neuer Kompetenzen bei den Studierenden. Die Kunden stehen immer stärker im Mittelpunkt des ingenieurtechnischen Wirkens, energienahe Dienstleistungen sind ein Zukunftsmarkt, der den Absolventen besondere persönliche Chancen eröffnet. Nicht nur bei den grossen Energieunternehmen werden neue Marketingabteilungen aufgebaut, auch Hersteller und Ingenieurbüros nutzen die Kompetenzen solcher Ingenieurinnen und Ingenieure, die mit einem ausgeprägten Verständnis für Kooperation, Kundennutzen, Wirtschaftlichkeit und Marketingfragen ausgerüstet sind.

    Aus der Kooperation der FH Bielefeld mit Unternehmen sind bereits zahlreiche interessante Projekte hervorgegangen, die am 13. April präsentiert werden. Die jungen BesucherInnen sind eingeladen, mit StudentInnen über deren ausgewählte Studienarbeiten zu sprechen, sich in Laboren Einblicke in energietechnische Experimente zu verschaffen, sich von spannenden Kurzvorlesungen anregen oder sich das Studienangebot aus erster Hand erläutern zu lassen.

    Projektpartner Energieunternehmen
    Die Unternehmen EMR, Stadtwerke Bielefeld und PESAG AG gehören schon lange zu den größten Ausbildungsbetrieben der Region. Am 13. April werden die Unternehmen mit einer gemeinsamen Präsentation auf dem Forum vertreten sein. Interessenten können sich dort aus erster Hand informieren, wie eine Ausbildung in einem Energieberuf praktisch aussieht und welche Berufschancen sich ergeben. Besonders interessant dabei: die Verbundausbildung, eine Kombination verschiedener Berufe in einem Ausbildungsgang. Ein Beispiel ist das Berufsbild des "Mechatronikers": durch die Kombination der Berufsfelder Mechaniker und Elektrofachkraft ist eine Ausbildung gegeben, die in vielen Bereichen und Branchen ihren Einsatz findet und im Zeitalter der Hochtechnologie besondere Zukunft hat.

    Zudem präsentieren die Unternehmen ihre Beiträge zu den Zukunftsthemen der EXPO 2000: auf einer gemeinsamen "Präsentationsinsel" von EMR, Stadtwerken Bielefeld und PESAG können sich die junge Leute von der Faszination zukünftiger Entwicklungen begeistern lassen und die Projekte der EXPO INITIATIVE OSTWESTFALENLIPPE bestaunen, aber auch erkunden.

    So wird das EMR mit dem EXPO-Projekt Energie- und Umweltboulevard vertreten sein, das 11 Lösungen zum Thema Energie darstellt: von den Konzepten "kalter" Nahwärmenutzung in Herford und Spenge über die spannenden Kooperationsprojekte mit Industrie und Kommune wie im Falle der Optimierung des Melittabades bis zur Badeinsel im Steinhuder Meer, die vom EMR gänzlich mit regenerativer Energie versorgt wird.

    Die PESAG zeigt mit dem "Energie-Trimm-Pfad" für Industrie und Gewerbe, wie mit neuen Dienstleistungen von Seiten eines Energieversorgungsunternehmens ganz neue Märkte für die Energiewirtschaft erschlossen werden können. So wurde mit dem Türklinkenhersteller FSB in Brakel die Optimierung der betrieblichen Galvanikanlage umgesetzt, bei der Firma HÖKU aus Höxter konnten die Energiekosten um 12% gedrosselt werden. Dies sind zwei von mehr als 60 Beispielen für erfolgreiche Betriebsanalysen, die für einen neuen Energiedienstleistungsgedanken im Ingenieurbereich stehen. Die Orientierung auf Kundenbedürfnisse und die Bereitschaft zur Kooperation geben dabei sogar Raum für Unternehmensneugründungen: die ENEX AG Paderborn ist so entstanden und beschäftigt heute bereits über 30 Mitarbeiter. Die kooperierende "Arbeitsgemeinschaft Energiekompetenz" - unter Beteiligung der FH Bielefeld - hat für ihre Innovationen in der energienahen Dienstleistung bereits den renommierten Preis erhalten: den "Energy Management Award".

    Den professionellen Umgang mit Zukunftstechnologie im Hightech-Masstab demonstrieren die Stadtwerke Bielefeld gemeinsam mit den Gaslieferanten BEB und Mobil. Mit dem erstmaligen Anschluss einer der weltweit modernsten Energieanlagen, des Brennstoffzellenkraftwerks "Hot Module" an das öffentliche Stromnetz beweisen die Stadtwerke Bielefeld die notwendige organisatorische Kompetenz, wenn es um die Anwendung von Zukunftstechnologien in der Gegenwart geht. Die Stadtwerke nahmen das von der MTU Friedrichshafen GmbH entwickelte, extrem emissionsarme "Öko-Kraftwerk" im November 1999 auf dem Gelände der Universität Bielefeld in Betrieb. Das Brennstoffzellen-Aggregat mit 250 Kilowatt Leistung stösst als Abgase nur Wasserdampf und geringe Mengen Kohlendioxid aus, Stickoxid oder Schwefeldioxidemissionen entstehen ebenfalls nur minimal. Mit dem "Hot Module" lassen sich Wirkungsgrade in der Stromproduktion von 65% erreichen. Brennstoffzellen überflügeln damit in ihrer Effizienz selbst große Gas- und Dampfkraftwerke. Einsatzgebiet für das "Hot Module" sind alle Bereiche, in denen kleine, dezentrale Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung benötigt werden, da die Anlage auch Nutzwärme in Form von Hochdruck-Wasserdampf produziert. Die Zelle kann neben Erdgas auch mit Bio-, Deponie-, Kohle- und industriellen Restgasen betrieben werden. Die Brennstoffzelle wandelt die chemische Energie direkt in elektrische Energie um. Unterstützt haben die Stadtwerke Bielefeld auch das Weltweite EXPO-Projekt "Dürkopp Tor 6". Beide Projekte sind dazu angetan, junge Leute für eine klimaschonende Energiewirtschaft zu begeistern. Gerade die Zukunftstechnologien sind es, die besondere Herausforderungen an die nächste Generation von Ingenieuren und Ingenieurinnen stellen.

    Auch im nachmittäglichen Seminarprogramm sind die drei Energieversorgungsunternehmen präsent: die CEC Energieconsulting GmbH, eine Beteiligungsgesellschaft von EMR und Stadtwerken Bielefeld wird mit ihren praktischen Beiträgen ebenso vertreten sein wie das PESAG-Partner-Unternehmen ENEX AG.

    Energieagentur NRW / Ministerium für Bauen und Wohnen NRW
    Partner des Forums ist die Energieagentur NRW als neutrale und unabhängige Beratungseinrichtung des Landes in Sachen Energie. Mit einem dreiteiligen Seminarangebot aus dem REN Impuls-Programm RAVEL NRW sowie dem Impuls-Programm "Bau und Energie" unterstützt die Energieagentur die Know-how-Bildung bei den einschlägigen Akteuren OstWestfalenLippes in der Industrie, dem Betrieb öffentlicher Gebäude und für an neuen Geschäftsfeldern interessierter OWL-Handwerksbetriebe.

    Ein besonderer Service ist die Präsenz des Energie-Beratungs-Mobil NRW vor der Fachhochschule am Tag des Forums. Hier können sich Interessierte zu allen Fragen um das Thema Energie beraten lassen: z.B. Sonnenenergie vom eigenen Hausdach, Beurteilung von Ökostromangeboten, Fördermittel des Landes für regenerative Energien, Einsparungspotenziale im Haushalt, Betrieb oder bei der Planung von Gebäuden. Die Berater, ausgebildete Ingenieure, vermitteln aktuelles Know-how zum Energiesparen und den technischen Möglichkeiten. Zahlreiche Exponate sowie interaktive Computerprogramme machen den Besuch zu einem AHA-Erlebnis für alle am Thema Energie Interessenten.

    Das Land NRW ist auch an den zahlreichen Projekten der EXPO INITIATIVE OSTWESTFALENLIPPE beteiligt: mit Hilfe der in der Landesinitiative Zukunftsenergien zusammengeschlossenen Know-how-Träger haben etliche Projekte zusätzliches Wissen und Kooperationspartner gefunden. Mehrere Projekte konnten in diesem Zusammenhang - z.B. aus den Energieprogrammen des Landes - gefördert werden (Hochtemperatur-Brennstoffzelle der Stadtwerke Bielefeld, die Solarenergienutzung im Gebäudebestand der BGW, das Wohnungsbau-Projekt "Ehemaliges Schlachthofgelände" in Paderborn, die Erdwärmenutzung für Maas-Naturwaren in Gütersloh, die Konversion auf dem Gelände Dürkopp Tor 6 in Bielefeld, ein Holzheizungskonzept im sozialen Wohnungsbau in Willebadessen, eine Entwicklungswerkstatt für Energietechnologie der GAB in Bielefeld oder eine moderne Holzheizung für eine Schule in Warburg).

    Austeller
    Praxisorientierung wird bei allen Partnern des Forums groß geschrieben, aus diesem Grund werden neben den Veranstaltern auch zahlreiche Aussteller den interessierten Besuchern ihre Projekte aus dem Berufsalltag der Ingenieure und Ingenieurinnen präsentieren.

    Namhafte Unternehmen z.B. aus den Bereichen Energiearchitektur/Bauen, Erdwärme, Windenergie, Blockheizkraftwerke, Wärmepumpen, werden mit ansprechenden Exponaten und technischen Innovationen vertreten sein.

    Für die Orientierung im Bereich gewerblicher Ausbildungen sind zusätzlich Vertreter der Carl-Severing-Berufschulen anwesend.

    Die Studienberatung der Fachhochschule wird an diesem Tag ergänzt vom Informationsservice des Arbeitsamtes.

    Programm
    Trotz hoher Informationsdichte haben die Veranstalter das Vormittagsprogramm auch auf Spaß und Unterhaltungswert für die jungen Besucher angelegt. Ein Bühnenprogramm mit spannenden Aktionen wie z.B. ein "Kräftemessen mit einem Wasserkocher", eine Videokonferenzschaltung zu Schulprojekten in ganz OWL, Quizfragen mit Gewinnen oder spezielle Energiedrinks. Der Eindruck "staubtrockenener Technikfreaks" in den technischen Berufen soll, so die Hoffnung der Veranstalter, damit wirksam widerlegt werden. Statt "Büffeln" von Formeln sollen vielmehr die wichtigen Eigenschaften der neuen Generation von Ingenieurinnen und Ingenieuren, Energietechnikerinnen und Energietechnikern herausgestellt werden: Kreativität, Gefühl für die Zusammenhänge von Ökonomie und Ökologie, Spaß an der interdisziplinären Zusammenarbeit und der Mut, den Zukunftsproblemen mit neuen, gemeinschaftlich erarbeiteten Lösungen zu begegnen.

    Kontakt:
    OstWestfalenLippe Marketing GmbH
    Klaus Meyer
    fon (05 21) 967 33 - 22
    fax (05 21) 967 33 - 19


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    Criteria of this press release:
    Biology, Construction / architecture, Electrical engineering, Energy, Environment / ecology, Oceanology / climate
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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