Bochum, 03.07.1996 Nr. 122
Kunstsammlungen der RUB praesentieren Neuerwerbungen Alf Lechner's Skulptur ,Verschliessung III und Zeichnungen"
Schenkungen: NRW-Stifung und Bochumer Sparkassenstiftung
Ihre neuen Kunsterwerbungen praesentieren die Kunstsammlungen der RUB in einer Feierstunde am 10. Juli 1996, 13.00 Uhr, der OEffentlichkeit: 'Alf Lechner - Verschliessung III und acht Zeichnungen' ist die Schenkung der Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW und der Stiftung der Sparkasse Bochum zur Foerderung von Kultur und Wissenschaft. wird diese Schenkung praesentiert. Es sprechen Prof. Dr. Manfred Bormann (Rektor der RUB) und Prof. Dr. Monika Steinhauser (Kunstgeschichtliches Institut der RUB). Die interessierte OEffentlichkeit ist herzlich eingeladen.
Eindruck von Schwere und Leichtigkeit
Die Plastik 'Verschliessung III' spiegelt das Bestreben Lechners nach einer systematischen und sinnlichen Formuntersuchung. Ein 300 kg schwerer Stahlwuerfel, in seiner rauhen Oberflaeche belassen, wird seitlich in einem schmalen Streifen poliert, so dass der Eindruck eines horizontalen Bandes entsteht. Lechner fuehrt ein Veredlungsverfahren vor Augen. Mehr aber zeigt noch die irritierende Wirkung, die sich mit einer rauhen, rohen Oberflaeche einerseits und einer polierten andererseits verbindet, dass Schwere und Leichtigkeit zu Ausdrucksqualitaeten eines Objektes werden koennen.
Formstrenge kennzeichnet Lechners Plastiken
Das mittlerweile drei Jahrzehnte umfassende Schaffen des Stahlbildhauers Alf Lechner nimmt in der Geschichte der deutschen Plastik einen bedeutenden Platz ein. Nicht nur die Formstrenge seiner Plastiken und die Wahl des Materials sind die Kennzeichen seines Werks, sondern mehr noch die kontinuierliche kuenstlerische Problemstellung. Im Zentrum stehen die Erfahrung und Erprobung des Materials, das Verfahren der kuenstlerischen Verarbeitung, das sich nicht selten an industriellen Herstellungsprozessen orientiert, und die Ausdrucksqualitaeten der entstandenen Metallplastiken.
Wahrnehmung irritiert
Ausgangspunkt seiner Arbeit ist die genaue Kenntnis des Materials, das er in zahlreichen Formvarianten zur Anschauung bringt: Grosse geometrische Stahlkoerper werden nach genauen Vorgaben gestaucht, gequetscht, zerbrochen, zerschnitten und gewalzt. Der industrielle Herstellungsprozess, der bei Lechner zweifellos Pate steht, wird im kuenstlerischen Prozess - jenseits von konkreten Nutzanwendungen - zu einer anschaulichen Darlegung des Zusammenspiels von Form und Material. Nicht selten wird dabei unsere Wahrnehmung irritiert, wenn schwere, geometrische Stahlplastiken sich sanft und geschmeidig verformen, waehrend die Arbeiten gleichzeitig mit betont sachlichen Titeln wie 'Wuerfelveraenderung' versehen sind.
Werkreihen fuer Lechner typisch
Lechner arbeitet in Werkreihen. So kommt sein bildhauerisches Schaffen einem Langzeitexperiment mit ungewissem Ausgang gleich. ,Ich suche, um zu erfinden' beschreibt er in diesem Sinne seine kuenstlerische Motivation. Seine Innovationskraft wird dabei von seinen 'Nebentaetigkeiten' gespeist: Jahrelang hat er als Erfinder und Industriedesigner gearbeitet. Stuehle und Leuchten aus Kunststoff gehoeren ebenso zu seinen Schoepfungen wie Operationslampen, die er als Patente angemeldet und in einer kleinen Fabrik sogar selbst hergestellt hat.
OEffnungszeiten: Di.-Fr. 12.00-15.00 Uhr, Sa. So. 10.00-18.00 Uhr, montags geschlossen.
Der Eintritt ist frei.
Criteria of this press release:
Social studies
transregional, national
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