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03/30/2000 17:16

Kleiner Umbau - große Wirkung

Norbert Doktor Pressestelle
Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)

    AOK und FH Magdeburg wollen Pflegebedürftigen durch Wohnungsanpassung helfen

    Pflegebedürftige, die in ihrer häuslichen Umgebung leben, haben nicht nur unter ihren körperlichen Einschränkungen zu leiden. In ihrem Wohnumfeld gibt es oft für sie unüberwindbare Hindernisse, die alltägliche Handgriffe erschweren oder einen Verbleib in der gewohnten Umgebung gar unmöglich machen. Die Pflegekasse der AOK Sachsen-Anhalt hat deshalb zusammen mit der Fachhochschule Magdeburg ein Modellprojekt ins Leben gerufen, in dem es um einen besonderen Service im Rahmen von Wohnungsanpassungsmaßnahmen bei Pflegebedürftigen geht. Studenten der Fachhochschule unterstützen Betroffene durch Beratung, das Einholen von Kostenvoranschlägen sowie die Beantragung von Fördergeldern. Das Projekt soll den Betroffenen bei der Umsetzung von Maßnahmen helfen.
    "Wohnanpassungsmaßnahmen haben zum Ziel, die häusliche Pflege zu erleichtern, damit der Pflegebedürftige möglichst lange in seiner häuslichen Umgebung bleiben kann", so AOK-Vorstand Günter Kasten. "Wir starten unsere Aktion am 1. April und testen die Resonanz darauf zunächst im Stadtgebiet von Magdeburg und im Landkreis Jerichower Land." Die im Rahmen des zweijährigen Projektes gewonnenen Erfahrungen und Daten sollen nach Ablauf möglichst landesweit umgesetzt werden. Auch fünf Jahre nach Einführung der Pflegeversicherung sei der Beratungsbedarf nach wie vor hoch. Neben finanziellen Mitteln der Pflegekasse könnten zudem Gelder aus öffentlichen Mitteln beantragt werden.
    Der Verfahrensweg ist einfach: Pflegebedürftige können einen Antrag auf Wohnungsanpassungsmaßnahmen bei der Pflegekasse der AOK Sachsen-Anhalt stellen. Dem folgt ein medizinisches Gutachten durch den MDK. Bei positiver Entscheidung rücken dann die Handwerker an. Studenten der Fachhochschule Magdeburg unterstützen durch eine besondere Beratung der Versicherten bzw. deren Angehöriger, helfen beim Einholen von Kostenvoranschlägen sowie gegebenenfalls bei der Beantragung von weiteren Zuschüssen gemäß Förderungsbestimmungen durch das Landesförderinstitut Sachsen-Anhalt. "Das seit 1996 in Magdeburg eingerichtete Selbsthilfekontaktbüro ŽPrävention im AlterŽ(PIA), ein Projekt der Fachhochschule Magdeburg, hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf eine Verbesserung der Lebenssituation älterer Menschen hinzuwirken", erklärt Norbert Doktor, Pressesprecher der Fachhochschule Magdeburg, die Partnerschaft mit der AOK. Angesichts der Tatsache, dass die Pflegekasse ihre Bemühungen um Qualitätssicherung in der Pflege auf diesem Feld ausbauen will und "PIA" bereits über umfangreiche Erfahrungen verfügt, bietet sich eine Bündelung der Anstrengungen beider Partner an, unterstreicht Doktor.
    Bauliche Veränderungen seien nicht nur in der Wohnung selbst, sondern bereits im Umfeld möglich. So können beispielsweise ebenerdige Zugänge für Rollstuhlfahrer geschaffen und Haltestangen, Rampen und Treppenlifter installiert werden. Sehbehinderten erleichtern ertastbare Hinweise die Orientierung im Gebäude. Aber vor allem auch in der Wohnung selbst bringen Umbaumaßnahmen dem Pflegebedürftigen eine spürbare Verbesserung seiner Lebensqualität. Die Veränderungen reichen von Türvergrößerungen, über die Installation von Schaltern, Armaturen und Arbeitsflächen in Greifhöhe bis hin zum Einbau eines fehlenden Bades. Abhängig vom Einkommen des Pflegebedürftigen stellt die Pflegekasse bei der AOK Sachsen-Anhalt bis zu 5000 Mark je Wohnungsanpassungsmaßnahme zur Verfügung. 1999 hat die Pflegekasse bei der AOK Sachsen-Anhalt dafür rund1,4 Mio. Mark ausgegeben.

    Ansprechpartner:
    Selbsthilfe Kontaktbüro für Senioren: PiA, Brandenburger Straße 9, 39104 Magdeburg
    Telefon: (0391) 886 4615.


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    regional
    Studies and teaching
    German


     

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