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04/03/2000 11:30

Die sozialen Folgen von AIDS in Botswana und Namibia

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    DFG-Projekt erforscht die Auswirkungen von AIDS auf Gesellschaft und Gemeinwesen im südlichen Afrika

    Anfang April startet am Institut für Soziologie der Justus-Liebig-Universität Gießen ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziertes Projekt, das die Folgen der HIV-Infektion für soziale Netzwerke und Gemeinwesen im südlichen Afrika am konkreten Beispiel der Länder Botswana und Namibia untersuchen wird. Weltweit gesehen ist die Region südlich der Sahara am stärksten von der AIDS-Problematik betroffen. Speziell im südlichen Afrika findet man die Hälfte der weltweit mit AIDS infizierten Menschen in einem Areal, in dem nur knapp 5% der Weltbevölkerung leben. Das UN-AIDS-Programm geht davon aus, dass in Botswana und Namibia zwischen 20% und 26% der 15- bis 49-jaehrigen HIV-positiv sind. (Zum Vergleich: In der Bundesrepublik waren 1998 in der gleichen Bevölkerungsgruppe 0,08% der Bevölkerung infiziert.) Diese dramatischen Zahlen erübrigen eigentlich den Hinweis, dass die Auswirkungen für Gesellschaft und Gemeinwesen, die schon jetzt überwältigend sind, in Zukunft die Ausmaße einer ökonomischen und sozialen Katastrophe annehmen werden.

    Unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer und Dr. Georgia Rakelmann wird sich in den nächsten zwei Jahren eine Projektgruppe mit der Problematik der sozialen Folgen dieser epidemieartigen Ausbreitung von AIDS befassen. Dabei stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit weniger die medizinischen und gesundheitspolitischen Implikationen von HIV/AIDS, zu denen bereits eine breite Forschung existiert. Vielmehr soll untersucht werden, wie die Verbreitung der Krankheit interpretiert wird, wie Präventionsprogramme von Regierungen und NGOs aufgefasst werden, wie örtliche Gemeinschaften auf die Krankheit reagieren und vor allem, wie mit AIDS-Infizierten und -Kranken umgegangen wird und was mit AIDS-Waisen geschieht. Zu diesen Aspekten der sozialen Bewältigung der AIDS-Epidemie gibt es bisher kaum sozialwissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse. Mit dem Projekt wird also weitgehend Neuland betreten.

    Kontaktadresse:

    Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer
    Institut für Soziologie
    Karl-Glöckner-Straße 21, Haus E
    35394 Gießen
    Tel.: 0641/99-23205 und 99-23206
    Fax: 0641/99-23219
    e-mail: aids.africa@sowi.uni-giessen.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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