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04/03/2000 17:14

Welchen Film wollen Sie heute Abend sehen?

Norbert Doktor Pressestelle
Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)

    Fachtagung in Magdeburg: Kabelfernsehnetze sind die Telekommunikationsnetze der Zukunft

    Die Zahl der Fernsehprogramme steigt. Die Unzufriedenheit mit dem Angebot bleibt. Oft kommt dann noch der Ärger über Werbepausen dazu. Da kann schon mal der Wunsch aufkommen, das Programm ganz allein, individuell also, zusammenstellen zu können. Nicht der Blick in die Programmzeitschrift, sondern der Klick auf eine Riesenauswahl von Filmen, Sportsendungen oder Dokumentationen sind der Traum des anspruchsvollen Fernsehzuschauers.

    Die technischen Möglichkeiten für diese neue Art des Freizeitvergnügens bestehen zwar heute schon, sind aber noch zu teuer für die Endverbraucher. Außerdem fehlen verbindliche Standards und die flächendeckende Versorgung mit entsprechenden Kommunikationsnetzen. Auf dem Weg von der Industriegesellschaft zur Informationsgesellschaft spielt die Leistungs-fähigkeit der Datenübertragung aber eine ganz entscheidende Rolle. Prinzipiell kommen mehrere Übertragungswege in Betracht. Neben dem bestehenden Telefonnetz, der Datenübertragung per Funk und dem Stromnetz sind das vor allem auch die Kabelfernsehnetze. Bereits heute werden dort spielend durchschnittliche Übertragungsgeschwindigkeiten von über 2MBit/s erreicht. Das ist mehr als das 30-fache der durchschnittlichen Kapazität heutiger Telefonleitungen.

    Gerade die enorme Übertragungskapazität der Kabelfernsehnetze macht diese als Basis für universelle Kommunikationsnetze interessant. Analysten sagen voraus, dass sich der Datenverkehr in den weltweiten Netzen bis zum Jahr 2003 verzehnfachen wird. Der Sprachdienst, also das klassische Telefonieren, wird dann nur noch etwa 10% der Netzlast ausmachen. Verursacht wird diese Entwicklung zum einen durch die rasant weiter wachsende Anzahl von Nutzern des Internet und zum anderen durch die zunehmende Akzeptanz elektronischer Dienste wie Home-Banking, Shopping im Internet, Internet-Radio oder auch das besonders leistungshungrige Video-on-Demand (Abruf von Filmen zu beliebiger Zeit). Nur die Kabelfernsehtechnik bietet bereits heute die Möglichkeit, mit der erwarteten Netzlast fertig zu werden.

    Allerdings sind viele der heute existierenden Kabelfernsehnetze nur für die Verteilung eines fest vorgegebenen Programmangebotes ausgelegt. Für den bidirektionalen Datenverkehr und zur Übertragung individueller Signale sind gewisse Erweiterungen erforderlich. Etwa 40 Vertreter aus Wissenschaft, Industrie und Politik informierten sich während einer Fachtagung an der FH Magdeburg Ende letzter Woche über die daraus entstehenden Problemfelder und Lösungsansätze. In zahlreichen Fachvorträgen namhafter Experten auf diesem Gebiet wurden der aktuelle Stand der Technik, die Bedeutung der Dienste, Entwicklungstendenzen bei der Standardisierung sowie die rechtlichen Grundlagen dargestellt. Auch die zukünftige Ausbildung der gefragten Informationstechnikexperten ist eine Voraussetzung zum Gelingen der ehrgeizigen Pläne. "Im Fachbereich Elektrotechnik der Fachhochschule Magdeburg werden genau die Leute ausgebildet, die die Wirtschaft derzeit dringend sucht", so Prof. Dr. Schwarzenau, Mitinitiator der Fachtagung. Nicht erst durch die Debatte um die so genannte Green Card sei der Bedarf an gut ausgebildeten IT-Fachkräften erkannt geworden.

    Am Ende der Fachtagung waren sich die Teilnehmer einig: Die in zahlreichen Feldversuchen bereits erprobte Technik ist reif für den Masseneinsatz. In der Bundesrepublik Deutschland sind bereits 26 Mio. Haushalte verkabelt. Eine gute Grundlage also für die in Magdeburg diskutierte Form der schnellstmöglichen Datenübertragung - sei es für Informationen aus Datenbanken der Hochschulen, das Bildtelefon, die Musik der Lieblingsband oder eben den Wunschfilm des Abends.


    More information:

    http://www.elektrotechnik.fh-magdeburg.de


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    Criteria of this press release:
    Electrical engineering, Energy, Information technology, Media and communication sciences, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
    German


     

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