idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/05/2007 11:28

UDE: IAQ plädiert für gesetzlichen Mindestlohn

Beate Kostka M.A. Pressestelle
Universität Duisburg-Essen

    Einen gesetzlich geregelten Mindestlohn fordert das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen und steuert zu der aktuellen Debatte in der Großen Koalition Zahlen und Fakten bei.

    Immer mehr Menschen bekommen immer weniger Arbeitslohn: Nach Berechnungen des IAQ arbeiten in Deutschland rund 4,6 Millionen Beschäftigte für weniger als 7,50 Euro. Etwa 1,5 Millionen Menschen erhalten sogar weniger als 5 Euro für ihre Arbeit. Seit Mitte der 90er Jahre sind diese Zahlen deutlich angestiegen und liegen seit 2000 über dem Durchschnitt von Nachbarländern, deren gesetzlicher Mindestlohn bei 8 bis 9 Euro liegt. Grund dafür sei die fehlende verbindliche Untergrenze in Form eines gesetzlichen Mindestlohns. "Die Erfahrungen anderer Länder zeigen, dass es zur wirksamen Unterbindung von Lohndumping eines gesetzlichen Mindestlohnes bedarf", betont Dr. Claudia Weinkopf, Leiterin der Forschungsabteilung "Flexibilität und Sicherheit" am IAQ.

    7,50 Euro Minimum fordern die Gewerkschaften. Würde man die Forderungen umsetzen, so das IAQ, stiegen die Arbeitnehmerbruttolöhne um etwa 12 Milliarden Euro an und - bezogen auf die Gesamtwirtschaft - könnte die Lohnsumme um 1,3 Prozent gesteigert werden. Sozialversicherungen würden auf diese Weise Mehreinnahmen von knapp 4,2 Milliarden Euro verbuchen können.

    Unternehmen könnten durch einen Mindestlohn vor Konkurrenz aus Niedriglohnländern und Lohndumping geschützt werden. Auch der Staat würde von der gesetzlichen Regelung profitieren: Er müsste durch die Festsetzung von Lohn-Mindeststandards weniger Ausfallbürgschaften, beispielsweise in Form ergänzender Ansprüche auf Arbeitslosengeld II, zahlen. "Die Koalition täte auch mit Blick auf die Staatsfinanzen gut daran, den erkennbaren Trend zu Lohndumping in Deutschland endlich mit wirksamen Gegenmaßnahmen zu stoppen", so Weinkopf.

    Weitere Infos:
    Dr. Claudia Weinkopf, Tel. 0209/1707-142, -178
    claudia.weinkopf@uni-due.de, http://www.iaq.uni-due.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Social studies
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).