idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/06/2000 18:01

Paul-Bunge-Preis

Dr. Kurt Begitt Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Wissenschaftlicher Pressedienst Chemie 23/00 vom 5. April 2000

    Geschichte wissenschaftlicher Instrumente:
    Verleihung des Paul-Bunge-Preises

    Alljährlich wird der Paul-Bunge-Preis der Hans R. Jenemann-Stiftung für besondere Leistungen in der Geschichte wissenschaftlicher Instrumente verliehen. In diesem Jahr werden anlässlich der Analytica Conference 2000 in München gleich zwei Laureaten geehrt: Dr. Alan Q. Morton, Science Museum, London, sowie Professor Dr. Richard J. Sorrenson, Indiana University, Bloomington, USA. Der Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), Professor Dr. Gerhard Erker, überreicht die Preise in einer öffentlichen Festsitzung am 12. April 2000 im Internationalen Congress Center (ICM), München.

    Alan Morton wird für sein historisches Gesamtwerk auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Instrumente ausgezeichnet. Er hat sich vor allem als Autor eines umfangreichen und hervorragend kommentierten Kataloges der Instrumentensammlung von King George III einen Namen gemacht, an dem auch die Wissenschaftshistorikerin Jane Wess mitgearbeitet hat. Diese Sammlung gilt als die größte Kollektion wissenschaftlicher Instrumente aus dem 18. Jahrhundert. Mortons herausragendes Verdienst ist es, die große Bedeutung der Instrumente für die Wissenschaftskultur der Zeit herausgearbeitet zu haben: Sie waren die bevorzugten Vermittler zwischen den Gelehrten, den Praktikern, den Mächtigen und dem großen Publikum. Instrumente und öffentliche Experimentalvorträge waren es, die den Naturwissenschaften in der Aufklärungszeit eine neue Öffentlichkeit schufen und für die Akzeptanz des neuen Wissens sorgten. In der Verbindung von Wissenschaftsgeschichte, Sozialgeschichte und Instrumentengeschichte ist es Morton gelungen, die Funktion der Ausstellungsstücke und die damit verbundenen wissenschaftlichen Ideen einem breiten Publikum zugänglich gemacht zu haben.

    Der 1950 geborene Morton hat in London und Oxford Physik und Wissenschaftsgeschichte studiert und ist seit 1979 Senior Curator am Science Museum in London, wo er zur Zeit für die große, für 2001 bis 2003 geplante Energie-Ausstellung verantwortlich ist.

    Richard Sorrenson wird für seine Forschungen über die Bedeutung astronomischer und nautischer Geräte ausgezeichnet. Seine erste große Untersuchung galt den Konstrukteuren wissenschaftlicher Instrumente in der
    Royal Society of London im 18. Jahrhundert, wobei erstmals die entscheidende Rolle dieser bisher wenig beachteten Berufsgruppe für die Entwicklung der modernen Wissenschaften deutlich wurde. Spätere Arbeiten hoben die Seefahrt im Zeitalter der großen Entdeckungsreisen als eine wichtige Triebkraft für wissenschaftlichen Instrumentenbau und Erkenntnisfortschritt nicht nur auf den Gebieten von Navigation und Optik heraus.

    Sorrenson wurde 1961 in Oxford geboren. Er hat in Auckland, Neuseeland, Chemie und Physik, und dann in Princeton, USA, Geschichte und Wissenschaftsgeschichte studiert und 1993 promoviert. Zur Zeit ist er Assistenzprofessor für Wissenschaftsgeschichte an der Indiana University in Bloomington.

    Die Hans R. Jenemann-Stiftung wird von der Gesellschaft Deutscher Chemiker und der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie gemeinsam getragen. Ziel der Stiftung ist, Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der historischen wissenschaftlichen Instrumente zu unterstützen. Dabei gilt auch der Nachwuchsförderung besonderes Augenmerk. Der seit 1993 international ausgeschriebene Preis ist eine der höchstdotierten wissenschaftshistorischen Auszeichnungen der Welt. Frühere Preisträger und Preisträgerinnen kamen aus Italien, Großbritannien, den USA, Australien und Deutschland.

    (3067 Zeichen)

    Hinweis an die Redaktionen:
    Fotos der Preisträger können bei der GDCh-Öffentlichkeitsarbeit angefordert werden.


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, History / archaeology, Mathematics, Physics / astronomy
    transregional, national
    Personnel announcements
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).