Zwanzigeins statt einundzwanzig: Der Verein "Zwanzigeins", gegründet vom Bochumer Mathematik-Professor Lothar Gerritzen, setzt seine Reihe öffentlicher Diskussionsveranstaltungen über die unverdrehte Zahlensprechweise fort: Wie deutsche Grundschüler auf Schulversuche mit der "neuen Sprechweise" reagieren, warum chinesische Kinder früher rechnen lernen und welche Erfahrungen die Norweger mit ihrer "Zahlsprechreform" gemacht haben, erläutern Experten auf einer Veranstaltung am Montag, 5. März 2007 in der RUB (16.15 Uhr, Hörsaal HZO 70). Die Öffentlichkeit und die Medien sind herzlich willkommen.
Bochum, 21.02.2007
Nr. 76
Zwanzigeins in der Schule
Öffentliche Diskussionsveranstaltung in der RUB
Schulversuche mit der unverdrehten Zahlensprechweise
Zwanzigeins statt einundzwanzig: Der Verein "Zwanzigeins", gegründet vom Bochumer Mathematik-Professor Lothar Gerritzen, setzt seine Reihe öffentlicher Diskussionsveranstaltungen über die unverdrehte Zahlensprechweise fort: Wie deutsche Grundschüler auf Schulversuche mit der "neuen Sprechweise" reagieren, warum chinesische Kinder früher rechnen lernen und welche Erfahrungen die Norweger mit ihrer "Zahlsprechreform" gemacht haben, erläutern Experten auf einer Veranstaltung am Montag, 5. März 2007 in der RUB (16.15 Uhr, Hörsaal HZO 70). Die Öffentlichkeit und die Medien sind herzlich willkommen.
Programm im Internet
Das ausführliche Programm der Diskussionsveranstaltung steht im Internet unter http://www.verein-zwanzigeins.de
Erste Ergebnisse von Schulversuchen
"Der Verein Zwanzigeins setzt sich dafür ein, an deutschsprachigen Schulen auch die unverdrehte Zahlensprechweise zu unterrichten", sagt Prof. Gerritzen (Fakultät für Mathematik der RUB). Seit kurzem bietet der Verein entsprechende Unterrichtseinheiten für Grundschulen an. "Viele Schülerinnen und Schüler haben diese Möglichkeit mit erkennbarer Begeisterung aufgenommen", so Gerritzen. Erste Lernstandserhebungen mit Grundschulklassen zeigen einen signifikant höheren Leistungsstand. Die Zwischenergebnisse der Schulversuche und Lernstandserhebungen sind ein zentrales Thema der Diskussionsveranstaltung.
Vorbild Norwegen und China?
Chinesische Kinder haben vielen europäischen etwas voraus: Sie können früher zählen und rechnen. Denn im Gegensatz zu europäischen Sprachen, zum Beispiel Englisch, Französisch oder Deutsch, hat das Chinesische einen logisch konsistenten Bezeichnungsstandard für Zahlnamen. Auf die Mängel der deutschen Zahlwortreihe und des dekadischen Stellenwertsystems geht Prof. Dr. Inge Schwank ein (Institut für Kognitive Mathematik, Universität Osnabrück). Darüber hinaus geht es auf der Diskussionsveranstaltung um die - erfolgreiche - Zahlsprechreform von 1951 in Norwegen: Prof. Dr. Kjell Ivar Vannebo (Universität Oslo und Mitglied des norwegischen Sprachrates) berichtet erstmals in Deutschland über die mehr als 50jährige Erfahrung mit der inversionsfreien Zahlensprechweise.
Unfälle durch Zahlendreher
Zahlendreher und - bedingt durch die deutsche Sprechweise - fehlerhaft übermittelte Zahlen verursachten nicht nur einen beträchtlichen volkswirtschaftlichen Schaden, sie könnten im Extremfall sogar zu Unfällen führen, so Prof. Gerritzen. "Man muss sich auch fragen, ob das Transrapid-Unglück im Emsland möglicherweise durch eine Verdrehung von Ziffern mit verursacht wurde." Prof. Dr. Waldemar Reinecke (Fachhochschule Höxter/Lemgo) war Augenzeuge eines solchen "Zahlendreher-Unglücks" und schildert den Hergang.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Lothar Gerritzen, Verein Zwanzigeins und Fakultät für Mathematik der RUB, Tel. 0234/32-28304, E-Mail: zwanzigeins@rub.de
http://www.verein-zwanzigeins.de
Criteria of this press release:
Mathematics, Physics / astronomy, Teaching / education
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