Deutsche Herzstiftung fordert Zukunftsperspektive für Forschung
(Frankfurt am Main, 21. Februar 2007) Noch großen Forschungsbedarf sehen die Deutsche Herzstiftung und die ihr angeschlossene Deutsche Stiftung für Herzforschung angesichts steigender Sterbe- und Erkrankungsraten bei chronischen Herzkrankheiten, insbesondere bei der Herzschwäche. Anlässlich des Tags der Gesundheitsforschung werden stärkere Anstrengungen bei der Förderung der Herzforschung in Deutschland gefordert.
Herz-Kreislauferkrankungen stehen in den Industrieländern immer noch an der Spitze aller Todesursachen - trotz großer Fortschritte in Diagnostik und Therapie. Mit fast 50 Prozent liegen sie in der Statistik weit vor den Krebserkrankungen. "Es ist besorgniserregend, wenn Untersuchungen darauf hinweisen, dass Herzkrankheiten in den nächsten Jahren in Europa und den USA - nicht nur aufgrund der wachsenden Alterspyramide - sogar noch dramatisch ansteigen werden", sagt Prof. Dr. Hellmut Oelert, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Stiftung für Herzforschung.
Nach Einschätzung von Herzspezialisten sind noch viele Forschungsfragen unbeantwortet: Gibt es Heilung bei der chronischen Herzschwäche? Lassen sich angesichts der Knappheit von Spenderherzen auch künstliche, mechanische Herzen als Organersatz erfolgreich einsetzen und können mithilfe der Zell- und Gentherapie Venen (für die Bypasschirurgie) oder Herzklappen biologisch statt künstlich hergestellt werden? Gerade hier setzen Patienten große Hoffnungen auf die Stammzelltherapie. "Zum Wohle aller muss es gelingen, Forschungsprojekte weiterhin auf hohem Niveau zu halten und die wachsenden Ansprüche dieser Forschung zu erfüllen", so Oelert. Die trotz großer Fortschritte in der Behandlung noch immer viel zu hohe Herzinfarktsterblichkeit ist für Experten eine große Herausforderung in den kommenden Jahren. Aufklärung und Forschungsförderung müssten gerade auf diesem Gebiet weiter verstärkt werden. Dabei müsse der klinischen, patientenorientierten Forschung ganz besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Die Rahmenbedingungen hierfür werden nach Aussage von Herzspezialisten allerdings nicht besser, da die Gelder der öffentlichen Hand, der Firmen und Krankenkassen immer knapper würden: "Junge Wissenschaftler stehen vor der Frage, ob ihnen die medizinische Forschung hierzulande überhaupt noch eine Zukunftsperspektive bietet." Patienten müssten befürchten, dass die Erkenntnisse und Behandlungsmethoden stagnierten. Die "Etappensiege" in Diagnose und Therapie von Herzkrankheiten der letzten zwanzig Jahre hätten gezeigt, dass Forschungserfolge der Vergangenheit die moderne Medizin von heute bestimmten. Als Beispiel nennt Professor Oelert die Chirurgie an den Herzkranzgefäßen (Bypassoperation), die "zu einer hohen Perfektion entwickelt wurde und sehr gute Langzeitergebnisse zeigt." Aber auch kardiologische Eingriffe bei der koronaren Herzkrankheit und dem Herzinfarkt erzielen immer bessere Ergebnisse, etwa bei der Aufdehnung verengter Gefäße durch Ballonkatheter und beim Einsetzen künstlicher Gefäßstützen (Stents) an den problematischen Engstellen.
Die Deutsche Herzstiftung e.V. berät, informiert und fördert die Gesundheitsforschung auf dem Gebiet der Herz-Kreislauferkrankungen. Die von ihr für die Forschung bereitgestellten Mittel kommen von ihren rund 56.000 Mitgliedern und zahlreichen Spendern und kehren zu ihnen durch die Ergebnisse der Forschungsförderung zurück. Die Deutsche Herzstiftung und die Deutsche Stiftung für Herzforschung sind mit ihren vielfältigen Aktivitäten das nationale Forum, um das allgemeine Interesse an den Herz-Kreislaufkrankheiten zu fördern, junge Wissenschaftler anzuregen und den modernen Kenntnisstand in der Ärzteschaft wie in der Öffentlichkeit voranzubringen. In den letzten zehn Jahren wurden 51 Jahresstipendien vergeben, 86 Forschungsprojekte gefördert und 25 Wissenschaftspreise verliehen. Das Fördervolumen für die Gesundheitsforschung durch Deutsche Herzstiftung e.V. und Deutsche Stiftung für Herzforschung erreichte damit im zurückliegenden Jahrzehnt ca. 7 Mio. Euro.
Der Tag der Gesundheitsforschung findet in diesem Jahr unter dem Motto "Herz - Motor des Lebens" am 25. Februar 2007 statt und wird von der Deutschen Herzstiftung unterstützt. Bundesweit beteiligen sich zahlreiche Universitätskliniken mit Informationsveranstaltungen zum Thema. Initiator ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung in Verbindung mit verschiedenen Fachgesellschaften.
2/2007
Informationen:
Deutsche Herzstiftung e.V.
Pressestelle
Pierre König
Tel. 069/95 51 28-140
Fax: 069/95 51 28-313
E-Mail: koenig@herzstiftung.de
http://www.herzstiftung.de
http://www.dshf.de
http://www.tag-der-gesundheitsforschung.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research results, Transfer of Science or Research
German
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