Jena. (11.04.00) Ein Forschungsprojekt über Depressivität im höheren Lebensalter haben Psychologen der Friedrich-Schiller-Universität begonnen. Dr. Regina Steil, die diese Studie leitet, will mit ihrem Team herausfinden, welche Lebensumstände bei älteren Menschen Depressionen auslösen oder fördern.
"Besonders betroffen sind Ältere, die allein leben, weil sie ihren Lebenspartner verloren haben, oder die unter körperlichen chronischen Erkrankungen leiden", erläutert sie. Für ihre empirische Studie sucht sie Gesprächspartner, die kurz telefonisch Auskunft über ihre Situation geben wollen. Dafür ist eine Hotline unter der Rufnummer 03641/364728 geschaltet. "Alle Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und fließen anonymisiert in die Studie ein", versichert Dr. Steil.
Mit den Altersdepressionen widmen sich die Jenaer Psychologen einem oft verdrängten oder nicht beachteten Problemfeld. "Viele ältere Menschen verschweigen ihre psychischen Probleme lieber, als darüber zu reden", erläutert Regina Steil. "Und selbst wenn sie gegenüber Angehörigen oder beim Hausarzt einmal eine Andeutung machen, wird die häufig überhört." Als typische Beschwerden bei Altersdepressionen gelten Interessens- und Energieverlust, Niedergeschlagenheit, Versagensängste, Schlafstörungen, Selbstvorwürfe und Gewichtsverlust. "Nur in schweren Fällen ist eine medikamentöse Behandlung notwendig", so Dr. Steil, "oftmals reicht eine intensivere psychosoziale Betreuung völlig aus, um die Lebensqualität erheblich zu steigern." Mehrere internationale Studien haben ergeben, dass zwischen 14 und 27 Prozent der Männer und Frauen über 65 Jahre an Depressionen leiden.
Ansprechpartnerin für Journalisten:
Dr. Regina Steil
Institut für Psychologie der Universität Jena
Tel. 03641/945183
FSU-Mediendienst
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Wolfgang Hirsch
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931031
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E-Mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
Criteria of this press release:
Psychology
regional
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German
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