Die Technische Universität Darmstadt, sechs Professoren und Henkel gründen ein neues Modell der Partnerschaft zwischen Wissenschaft und Wirtschaft:
SusTech entwickelt nachhaltige Produkte und Verfahren
Darmstadt und Düsseldorf - Mit der Gründung der Firma "SusTech" - abgeleitet von Sustainable Technologies (Technologien zum nachhaltigen Wirtschaften) - entsteht in Darmstadt ein neues und zukunftsweisendes Modell der Forschungskooperation von Wissenschaft und Wirtschaft. Die Technische Universität Darmstadt (TUD) sowie eine Gruppe von derzeit sechs Professoren verschiedener Forschungsinstitute und Fachrichtungen aus den Bereichen Chemie und Materialwissenschaft betreiben gemeinsam mit der Henkel-Gruppe ab dem 1. Juli 2000 die Firma SusTech.
Unternehmensgegenstand ist die Forschung auf dem Gebiet chemischer Produkte, Systeme und Technologien unter besonderer Berücksichtigung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit und integriertem Umweltschutz. Die Reduzierung des Material- und Energieverbrauchs in der Produktion sowie die Verbesserung des Recyclings werden zu einer signifikanten und langfristigen Schonung der eingesetzten Ressourcen führen. Ziel der Forschungsfirma ist insbesondere die beschleunigte Umsetzung von Forschungsergebnissen in wirtschaftlich verwertbare Produkte und Verfahren (time-to-market). Damit schließt SusTech eine Lücke in der deutschen Forschungslandschaft.
SusTech als neues Modell einer Public-Private-Partnership (PPP) ermöglicht die optimale Nutzung vorhandener Ressourcen der acht Gesellschafter durch die Verknüpfung ihrer Forschungsaktivitäten und Kompetenzen im wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Bereich. Das Konzept wird sowohl vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wie auch vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) gestützt. Das BMBF hat eine substantielle Förderung in Aussicht gestellt.
Die bereits festgelegten Startprojekte von SusTech zielen insbesondere auf die Nutzung nanotechnologischer Konzepte. So werden zum Beispiel Verfahren der Biomineralisation bei der Herstellung körperverträglicher Funktionsmaterialien für die Zahnmedizin erforscht. Weitere Untersuchungen beschäftigen sich mit "schaltbaren" Materialien, deren Anwendungseigenschaften beispielsweise über elektromagnetische Impulse verändert werden können und hierdurch die Basis einer neuen Generation "intelligenter" Oberflächenbeschichtungen und Klebstoffe darstellen.
SusTech soll zunächst seine Arbeit im "Chemiequartier" der TUD auf der Lichtwiese aufnehmen. Die Universität beabsichtigt, die benötigten Flächen für ca. 25 Wissenschaftler (Laboratorien und Büros) zu marktüblichen Preisen zeitlich begrenzt zur Verfügung zu stellen. Neben der TUD und der Henkel-Gruppe sind die Hochschullehrer Prof. Dr. Jürgen Brickmann und Prof. Dr.-Ing. Horst Hahn (TUD), Prof. Dr. Rolf Hempelmann (Universität Saarbrücken), Prof. Dr. Rüdiger Kniep (Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe, Dresden), Prof. Dr. Martin Möller (Universität Ulm) und Prof. Dr. Reinhard Nesper (ETH Zürich) an SusTech beteiligt. Sie betreuen die Forschungsprojekte und bringen chemische Konzepte zur Vermarktung ein.
Henkel stellt die betriebswirtschaftliche Unterstützung sowie - gemeinsam mit dem BMBF - die Anlauffinanzierung für die ersten fünf Jahre in Höhe von insgesamt etwa 25 Mio. Mark sicher. Alle Beteiligten streben die möglichst rasche finanzielle und organisatorische Eigenständigkeit von SusTech an. Zur Vermarktung von Ergebnissen ist beabsichtigt, weitere Ausgründungen aus SusTech zu realisieren und damit zusätzliche technologieorientierte Arbeitsplätze zu schaffen.
Kontakt:
Henkel Unternehmenskommunikation
Alexandra Boy
Telefon: 0211-7 97-27 10
Telefax: 0211-7 98-40 40
e-mail: alexandra.boy@henkel.de
Technische Universität Darmstadt
Sabine Gerbaulet
Telefon: 06151-16-4731
Telefax: 06151-16-4128
e-mail: Gerbaulet@pvw.tu-darmstadt.de
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Information technology, Materials sciences
transregional, national
Organisational matters, Science policy
German
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