In Zeitungsartikeln und einer Petition weisen französische Germanisten auf den dramamatischen Rückgang des Deutschen in Frankreich hin. Der Bayreuther Romanist Prof. Dr. János Riesz sieht auch die französische Sprache in Deutschland in Gefahr.
"Notschrei" eines führenden französichen Germanisten in "Le Monde"
Deutsch in Frankreich und Französisch
in Deutschland auf dem Abstellgleis?
Prof. Riesz: Ausreichend Programme, aber bald kaum jemand, der die ausfüllt
Bayreuth (UBT). Einen "Notschrei" nennt ihn der angesehene Bayreuther Romanist und Komparatist Prof. Dr. János Riesz und meint damit einen Artikel des führenden französischen Germanisten Prof. Michel Espagne, der sich in der bedeutenden französischen Zeitung "Le Monde" darüber beklagt, daß die Deutsche Sprache in Frankreich auf dem Rückzug ist und eine schnelle Umkehr notwendig wäre.
In die gleiche Kerbe schlagen die beiden Reimser Germanistik Professorinnen Denise Blondeau und Béatrice Dumiche, die in einer Petition mit der Überschrift "Deutschunterricht in Frankreich nur noch für Eliten? Wird die Germanistik an französischen Hochschulen bald zum Orchideenfach?" darauf hinweisen, daß es seit einigen Jahren immer schwerer wird, an französischen Schulen die Fremdsprache Deutsch zu lernen, weil immer mehr verwaltungstechnische Hürden errichtet werden.
Dem dramatischen Appell schließt sich Professor Riesz mit dem Hinweis an, auch das Französisch sei in Deutschland stark gefährdet, denn Romanistik etwa gelte an Hochschulen als schwierige Fremdsprache und gerate bei den Studierenden bereits in der Schule immer mehr ins Hintertreffen. Wie auch seine französischen Kollegen weist Prof. Riesz darauf hin, daß die deutschen Romanisten und die französischen Germanisten auf entschiedene Weise ihren Beitrag zur deutsch-französischen Aussöhnung geleistet hätten, indem sie sich der Ausbildung eines kompetenten akademischen Nachwuchses und sachkundiger Lehrer gewidmet hätten.
Der Bayreuther Romanist fürchtet gar bald mangelnde Kompetenz in den deutsch-französischen Beziehungen, obwohl die organisatorischen Rahmenbedingungen durchaus gut seien: "Es gibt bei uns ausreichend Programme, die das Französisch unterstützten, aber es gibt kaum mehr Leute, die die Programme ausfüllen", beklagt er. Und er fügt die Warnung hinzu, daß es bald an Leuten fehlen werde die im letzten halben Jahrhundert so erfolgreich aufgebauten deutsch-französischen Beziehungen weiter zu tragen.
Criteria of this press release:
Language / literature
transregional, national
Science policy
German
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