Das Museum Schloss Hohentuebingen oeffnet seine Tore
Kulturgeschichtliche Sammlungen der Oeffentlichkeit wieder zugaenglich
Die Museumslandschaft wird um ein Glanzstueck reicher. Deutschlands bedeutendstes kulturgeschichtliches Universitaetsmuseum wird am heutigen Dienstag, dem 6. Mai, auf Schloss Hohentuebingen offiziell mit einem Festakt eingeweiht. Im behutsam renovierten Ost- und Nordfluegel des Schlosses sind die bisher ausgelagerten und zum ueberwiegenden Teil nicht oeffentlich zugaenglichen Sammlungen der Universitaet Tuebingen zu betrachten. Eine Kulturreise durch ueber 80.000 Jahre Geschichte erwartet den Besucher der einzelnen Abteilungen. Die Sammlungen der Ur- und Fruehgeschichte, Klassischen Archaeologie, Aegyptologie, Altorientalistik sowie die Muenzsammlung und die Kollektion von Gipsabguessen antiker Skulpturen beherbergen rund 10 000 Exponate.
Einzigartige Kunstobjekte laden ein. Die urzeitlichen Funde der Vogelherd-Hoehle, kleine Tierskulpturen aus Elfenbein, zaehlen zu den aeltesten figuerlichen Darstellungen der Menschheitsgeschichte. Ins 3. Jahrtausend vor Christus, dem Beginn des aegyptischen Altertums, wird die Opferkammer aus dem Grab des Wesirs und Richters Seschemnofer III. datiert. Vergleichbare aegyptische Grabkunst ist ausserhalb des Landes am Nil selten zu sehen. Und noch ein Highlight: Erstmals wieder oeffentlich ausgestellt ist der "Tuebinger Waffenlaeufer". Die kuenstlerisch vollendete Bronzestatuette aus dem 5. Jahrhundert vor Christus dient als anschauliches Beispiel für den Uebergang vom archaischen zu einem neuen dynamischen Kunststil der griechischen Antike.
Schau- und Lehrsammlung zugleich ist dieses Museum, das weitgehend auf private Stiftungen zurueckgeht: Mit seinen breit angelegten und auch fuer neue Forschungen noch ergiebigen Sammlungen weist es neben den Glanzpunkten zahlreiche Kleinode auf, die weniger beruehmt und doch aeußerstsehenswert sind. Auch die Abgusssammlungen des Instituts für Klassische Archaeologie im Rittersaal sind wertvolle Demonstrationsobjekte für die Lehre. Da viele der Originale der roemischen und griechischen Kunstepochen beschaedigt oder verlustig sind, gewinnen die Repliken von Statuen, Reliefs und Bauelementen an kunsthistorischer Bedeutung.
Im Frühjahr 1998 schliesslich wird das Museum durch die Ausstellungsbestaende der Ethnologie erweitert: Suedsee-Kunst und Gegenstaende aus der Kultur der Shipibo-Indianer aus dem Amazonas-Tiefland von Peru werden im historischen Fuenfeckturm ihren Platz finden.
Oeffnungszeiten: Sommer (1. Mai - 30. September) Originalsammlungen: Mi, Do, Fr, Sa, So 10-18 Uhr Abgussammlung: Mi, Sa, So 10-16 Uhr
Winter (1. Oktober - 30. April) Originalsammlungen: Mi, Do, Fr, Sa, So 10-17 Uhr Abgussamlmlung: Mi, So 10-16 Uhr
Criteria of this press release:
History / archaeology
transregional, national
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German
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