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04/14/2000 11:53

Zwei Professoren der Pädagogen verabschiedet

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Mit einer Akademischen Feierstunde verabschiedet heute (14.04.00) der Fachbereich "Erziehungswissenschaften und Biologie" zwei Professoren der Pädagogik aus dem aktiven Hochschuldienst. Prof. Dr. Dieter Höltershinken und Prof. Dr. Karl-Hermann Schäfer sind emeritiert und somit nun aus Altergründen von der Verpflichtung zu forschen und zu lehren befreit.

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    Prof. Dr. Dieter Höltershinken:
    Pionier der Vorschulerziehung nutzte konsequent Gestaltungsräume
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    Den Blick über die eigene Disziplin hinaus schweifen zu lassen sowie Gestaltungsspielräume zu erkennen und zu nutzen, das sind zwei Eigenschaften, die Prof. Dr. Dieter Höltershinken charakterisieren. Der Pädagoge mit vielfältigen Interessen an Kunst, Philosophie, Geschichte und Theologie hat sich mit 180 wissenschaftlichen Veröffentlichungen in der Fachwelt den Ruf erworben, einer der bundesdeutschen Pioniere der Vorschulerziehung und der Pädagogik der Frühen Kindheit zu sein.

    Darüber hinaus hat er sich in Dortmund vor allem aufgrund seines Engagements in der Hochschulpolitik einen Namen gemacht, zuletzt 1994 bis 1998 als Prorektor für Lehre, Studium und Studienreform. Aber auch früher lenkte er die Geschicke der Hochschule entscheidend mit. Zweimal war er Senator, Mitte der 80-er Jahre auch Dekan und zweimal Prodekan.

    Dieter Höltershinken hat in der Vergangenheit verschiedene Aspekte der Medienerziehung und die Lage sozial gefährdeter Mütter und Kinder erforscht. Er entwickelte nach der Wiedervereinigung ein Modell zur Sozialpädagogischen Familienhilfe in Mecklenburg-Vorpommern. Er untersuchte die Geschichte des Kindergartens in der DDR und die der Betriebskindergärten. Auch gab er mehrere Bücher zur Vorschulerziehung heraus, ein Fachgebiet, das er kurz nach seiner Promotion als Forschungsschwerpunkt entdeckte.

    Höltershinken hat 1958 an der Pädagogischen Akademie Dortmund ein Studium für das Lehramt an der Grund- und Hauptschule abgeschlossen. Es folgten an der Universität München Studien in Psychologie, Pädagogik, Kunst, Philosophie und Theologie. 1960, nach seiner Heirat, wurde er für fünf Jahre Lehrer in Lünen-Brambauer. Ab 1965 engagierte Höltershinken sich an der Pädagogischen Akademie in Münster als abgeordneter Lehrer, zeitgleich studierte er dort die Fächer Pädagogik, Psychologie und Theologie, ehe er 1970 mit einer Arbeit über Martin Buber und Romano Guardini promovierte.

    Der junge Wissenschaftler arbeitete an der Pädagogischen Hochschule in Osnabrück und der neuen Gesamthochschule in Siegen. Dann wurde Höltershinken an der Universität Osnabrück Dozent für das Fach Vorschulerziehung. 1975 wurde Höltershinken schließlich an die Pädagogische Hochschule in Dortmund berufen.

    Nach der Integration der PH in die Uni regte Höltershinken als Prorektor für Lehre, Studium und Studienreform die Einrichtung eines wissenschaftlichen Zentrums für Lehrerbildung an, dessen Leitung ihm auch mehrere Jahre oblag. Das Modell war überaus erfolgreich, so dass das Zentrum auf Dauer eingerichtet wurde.

    Die Einführung von Zwischenprüfungen in der Lehrerausbildung, die Überarbeitung von 58 Lehramtsstudiengängen, die Neuordnung der Diplom-Studiengänge sowie die Einführung zahlreicher neuer Studiengänge gehören zur Arbeitsbilanz des Prorektors. Höltershinken bezeichnet dabei die Einführung der Doppelqualifizierung zum Lehrer und Ingenieur im Bereich der Elektrotechnik als besonders gelungen.

    Höltershinken sorgte bereits Anfang der achtziger Jahre mit seinen damaligen Kollegen Prof. Dr. Rita Süßmuth und Prof. Dr. Siegfried Keil dafür, dass trotz rapide sinkender Lehrerzahlen die Professur "Berufliche Fachrichtung Sekundarstufe II für Sozialpädagogik" von Bochum nach Dortmund geholt wurde und heute eines der attraktivsten Angebote der Lehrerausbildung garantiert.

    Praxis-Test: Höltershinken gehörte auch zu den entscheidenden Initiatoren eines Kindergartens der Universität.

    Höltershinken, der bedauert, vielfach wenig Zeit für seine große Familie gehabt zu haben, hatte nach eigener Einschätzung "einen herrlichen Beruf, mit Freiheiten in Forschung und Lehre, der ihm Raum zum Gestalten gab", eine Situation, die er gleichfalls als Prorektor erlebt hat. Als nun von Pflichten befreiter Emeritus sammelt Höltershinken Materialien für ein neues Buch über die Kindergärten in der Region Dortmund. Nebenbei hat er die Leitung des Katholischen Bildungswerkes in Dortmund übernommen.
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    Prof. Dr. Karl-Hermann Schäfer:
    Experte für kritisch-kommunikative Didaktik
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    Prof. Dr. phil. Karl-Hermann Schäfer studierte an den Universitäten Bonn und Oxford/England die Fächer Philosophie, Pädagogik und Anglistik. Das Erlernen der Sprachen Alt-Griechisch und Hebräisch waren für sein Theologiestudium nötig. Nach der Promotion bei J. Derbolav in Bonn war er wissenschaftlicher Assistent bei K. Schaller an der Pädagogischen Hochschule in Bonn und an der Ruhr-Universität Bochum. Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit entwickelten beide hier die kritisch-kommunikative Didaktik.

    1972 übernahm Prof. Dr. Schäfer den Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik im Fachbereich Erziehungswissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Ruhr, seit 1980 in die Dortmunder Universität integriert. Hier war er nicht nur Dekan des Fachbereichs, sondern auch als Senator tätig. Seine Forschung und Lehre zeichnete sich nun durch die Auseinandersetzung und Weiterentwicklung der kommunikativen Didaktik und durch eine intensive Dewey-Forschung aus.
    Seit 1989 leitete er das Mediendidaktische Zentrum (MDZ).
    Mit Unterstützung seiner Kollegen führte er das MDZ aus dem Fachbereich Erziehungswissenschaften heraus und machte es zu einer zentralen Betriebseinheit. In dieser Zeit rückten die Medien in das Zentrum seiner Forschung und Lehre und er hat die medienpädagogische Theoriebildung über die Universität Dortmund hinaus vorangetrieben.


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    Criteria of this press release:
    Media and communication sciences, Teaching / education
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Personnel announcements
    German


     

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