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03/06/2007 11:03

Individuelles Darmkrebsrisiko wird erforscht

Dr. med. Eva M. Kalbheim Pressestelle
Deutsche Krebshilfe e. V.

    Heidelberg (ng) - Darmkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung in Deutschland. Jährlich erkranken mehr als 70.000 Menschen neu daran. Die Ernährungsweise spielt bei der Entstehung vermutlich eine wesentliche Rolle. Die wissenschaftlichen Zusammenhänge sind jedoch sehr kompliziert und noch nicht bis ins Detail geklärt. Forscher am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg untersuchen jetzt, ob genetische Faktoren des Fettsäure-Stoffwechsels das Darmkrebsrisiko individuell beeinflussen. Die Wissenschaftler wollen Erkenntnisse für verbesserte Ernährungsempfehlungen zur Prävention von Darmkrebs erarbeiten. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Projekt mit 250.000 Euro.

    Als Risikofaktor für Darmkrebs gilt unter anderem eine fett- und fleischreiche Ernährung. Dabei scheint insbesondere die Art der aufgenommenen Fettsäuren eine Rolle zu spielen: Die mehrfach ungesättigten Omega-3 Fettsäuren gelten beispielsweise als gesundheitsfördernd. Sie kommen in pflanzlichen Lebensmitteln und Fisch vor. Zu viele ungesättigte Omega-6 Fettsäuren hingegen erhöhen möglicherweise das Krebsrisiko. Ob dies pauschal für alle Menschen gilt, wollen die Heidelberger Wissenschaftler herausfinden. Sie untersuchen, ob und wie das Darmkrebsrisiko durch individuelle Unterschiede im Fettsäure-Stoffwechsel beeinflusst wird.

    Die Fettsäuren werden im Körper durch Eiweißstoffe - so genannte Enzyme - "verstoffwechselt". Der genetische Bauplan dieser Enzyme variiert minimal von Mensch zu Mensch. Dadurch können bei gleicher Nahrungsaufnahme durch die Verstoffwechselung von Fettsäuren unterschiedliche Produkte entstehen. "Je nach der Art und Menge dieser Endprodukte des Stoffwechsels kann das Darmkrebsrisiko positiv oder negativ beeinflusst werden", vermutet Dr. Alexandra Nieters, Projektleiterin am DKFZ.

    In Kooperation mit dem Ernährungswissenschaftler Dr. Jakob Linseisen untersucht ihre Arbeitsgruppe jetzt die Ernährungsgewohnheiten, den Fettsäurekonsum sowie die genetischen Variationen des Fettsäure-Stoffwechsels von 1.500 Europäern, die in den letzten Jahren neu an Darmkrebs erkrankten. Sie vergleichen diese mit einer ebenso großen Gruppe bislang nicht an Krebs erkrankter Personen. Die Daten stammen aus der europäischen "EPIC-Studie", der weltweit größten Studie zum Thema Ernährung und Krebs. "Die Ergebnisse sollen in konkrete Ernährungsempfehlungen zur Prävention von Darmkrebs einfließen", so die Wissenschaftlerin.

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    Infokasten: Darmkrebs
    Darmkrebs ist die häufigste Krebsart in Deutschland. Jedes Jahr erkranken über 70.000 Menschen neu daran. Rund 28.000 Betroffene sterben jährlich an einem bösartigen Tumor des Darms. Die wichtigste Waffe gegen Darmkrebs ist die Früherkennung. Denn früh genug erkannt, ist der Tumor in über 90 Prozent der Fälle heilbar. Die Deutsche Krebshilfe nimmt den Darmkrebsmonat März zum Anlass, die Bevölkerung verstärkt auf die Möglichkeiten der Vorbeugung und Früherkennung von Darmkrebs aufmerksam zu machen. Sie bietet allgemeinverständliche Informationsmaterialien zum Thema Darmkrebs an. Die Ratgeber, Präventionsfaltblätter und Plakate können kostenlos bestellt werden bei: Deutsche Krebshilfe, Postfach 1467, 53004 Bonn, oder im Internet unter www.krebshilfe.de heruntergeladen werden.

    Projektnummer: 106812

    Bonn, 6. März 2007

    Abdruck honorarfrei
    Beleg erbeten


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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