Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst von Frauen liegt rund 22 Prozent unter dem der Männer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Umfrage der Internetseite www.frauenlohnspiegel.de, an der sich rund 68.000 Beschäftigte in Deutschland beteiligt haben. Die Internetseite wird vom WSI-Tarifarchiv in der Hans-Böckler-Stiftung betreut und bietet einen Lohn- und Gehalts-Check zu über 130 Berufen.
Die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern fällt je nach Beruf und Tätigkeit unterschiedlich aus. Einige Beispiele (mehr Berufe in der Tabelle im Anhang dieser PM; Link am Fuß dieses Textes):
. Eine Großhandelskauffrau verdient monatlich im Durchschnitt rund 2.188 Euro € brutto und liegt damit rund 504 € unter dem Verdienst ihrer männlichen Kollegen.
. Ein Informatiker erhält monatlich im Schnitt 3.971 € und damit rund 381 € mehr als seine weibliche Berufskollegin mit 3.590 €
. Bei den Bankkaufleuten beträgt der Unterschied zwischen den Frauen mit monatlich 2.967 € und den Männern mit rund 3.682 € rund 716 €.
. Auch bei den Chemielaboranten liegen die Frauenverdienste mit 2.617 € deutlich unter denen der Männer mit 3.157 €
. Bei Maschinenbauingenieuren betragen die Monatsverdienste der Männer 4.329 €, die der Frauen hingegen nur 3.557 €.
. Köchinnen liegen mit 1.505 € rund 360 € hinter ihren Kollegen mit 1.863 €.
Die Gründe sind vielfältig. Zum Teil können häufigere Berufsunterbrechung, kürzere Berufserfahrung, die geringere Zahl von Führungspositionen für Frauen und die partiell noch geringere Qualifikation die Gehaltsunterschiede erklären. "Zahlreiche Studien zeigen jedoch: Es gibt immer noch eine Lohndiskriminierung. Nach wie vor bekommen Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld als Männer", so der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Dr. Reinhard Bispinck.
Die Daten des WSI-Frauenlohnspiegels sollen dazu beitragen, mehr Transparenz bei Löhnen und Gehältern zu schaffen und speziell die Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern zu beleuchten. Jede Frau (und jeder Mann) kann im Internet überprüfen, welche Löhne und Gehälter in einzelnen Berufen tatsächlich gezahlt werden und ob die Frauen dasselbe Einkommen wie ihre männlichen Kollegen erhalten.
An der Online-Befragung zu den Einkommens- und Arbeitsbedingungen können sich alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beteiligen. Es handelt sich insofern nicht um eine repräsentative Befragung einer begrenzten Gruppe ("Stichprobe") von Beschäftigten. Die große Zahl von TeilnehmerInnen gewährleistet jedoch verlässliche Orientierungsgrößen.
Die Online-Umfrage wird fortgeführt. Wer sich daran beteiligt, kann eine Reise für zwei Personen in Südafrika gewinnen. Der Preis wird im Januar 2008 ausgelost.
http://www.boeckler.de/pdf/pm_ta_2007_03_07_tabelle.pdf - PM mit weiteren Berufsbeispielen und Ansprechpartnern
http://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/hbs/hs.xsl/32014_85210.html - Mehr zur weltweiten Situation von Frauen, zu Frauen in Betriebsräten sowie zur Reform der Ehegattenbesteuerung im aktuellen Böckler Impuls 4/2007
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Law, Politics, Social studies
transregional, national
Research projects, Research results
German
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