idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/02/1997 00:00

Neues Institut für Geschichte der Juden

Heidi Neyses Kommunikation & Marketing
Universität Trier

    UNIVERSITAET TRIER 109/1997 05. Juni 1997

    Neues Institut fuer Geschichte der Juden wird eroeffnet

    Stiftung Stadt Wittlich engagiert an dieser Einrichtung der Universitaet Trier

    Am kommenden Montag, 9. Juni 1997, wird das neu gegruendete ,Institut fuer Geschichte der Juden" (IGJ) der Universitaet Trier feierlich eroeffnet. Im Rahmen eines Festaktes haelt um 18 Uhr der bekannte israelische Historiker Mordechai Breuer unter dem Titel ,Nachbarn - bekannt und doch fremd" einen Vortrag ueber ,Juden und Christen im Mittelalter" (Ort: Hoersaal 1). Die Universitaet Trier, die auch als erste in Deutschland einen Lehrstuhl fuer jiddische Sprache und Literatur eingerichtet hat, profiliert sich mit der Gruendung des IGJ weiter im Bereich juedischer Geschichte und Kultur.

    Die Initiative zur Gruendung des Instituts ging aus von dem Trierer Historiker, Professor Alfred Haverkamp, der sich schon seit mehr als zwei Jahrzehnten intensiv mit der Geschichte der Juden in der europaeischen Gesellschaft des Mittalters und der fruehen Neuzeit befasst. Dem Engagement des Praesidenten der Universitaet Trier, Professor Rainer Hettich, sowie der ,Stiftung Stadt Wittlich" ist es zu verdanken, dass diesen Aktivitaeten nunmehr auch ein festes Dach geschaffen werden konnte.

    Das IGJ ist hierzulande einzigartig, denn bislang gab es noch keine Einrichtung, die sich speziell mit der Geschichte der juedischen Minderheit in Deutschland vor der Emanzipation befasst haette. Durch die Verbrechen der Deutschen unter dem Nationalsozialismus wurden die vielversprechenden Ansaetze vor allem deutsch-juedischer Historiker auf diesem Gebiet grausam beendet. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges dauerte es Jahrzehnte, bis es - angestossen von einigen ueberlebenden Historikern in Israel - in Deutschland wieder eine ernstzunehmende Forschung zur Geschichte der Juden gab. In vielerlei Hinsicht muessen die heutigen Historiker noch immer von dem zehren, was die deutschsprachige ,Wissenschaft des Judentums" vor mehr als zwei Generationen erarbeitet hat.

    In Forschung und Lehre werden Haverkamp und seine Mitarbeiter sich vorwiegend mit der Siedlungs- und Migrationsgeschichte der Juden und mit der Geschichte der juedischen Gemeinde in der ,alteuropaeischen" Gesellschaft befassen. Dazu kommen in den naechsten Jahren Quellenpublikationen zur Geschichte der Juden in Rheinland-Pfalz und in den Mosellanden. Besonders auf diesem Gebiet ist die grosszuegige Foerderung durch die ,Stiftung Stadt Wittlich" hochwillkommen. UEber einen Kooperationsvertrag soll denn auch bald die Zusammenarbeit mit dem Wittlicher ,Emil-Frank-Institut" geregelt werden.

    Die Universitaet leistet mit ihrem neuen Institut einen wichtigen Beitrag zur Erforschung einer untergegangenen und doch vielfaeltig nachwirkenden Welt und somit auch zur Verstaendigung von Christen und Juden ueber ihre gemeinsame Geschichte.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Alfred Haverkamp, Universitaet Trier, 54286 Trier, Tel.: 0651/201- 3312


    Images

    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Social studies
    transregional, national
    No categories were selected
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).