Den Gustav-Hertz-Preis 2007 der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für herausragende junge Physikerinnen und Physiker erhielt am 20. März 2007 Juniorprofessor Dr. Matias Bargheer ausgezeichnet. Er ist gemeinsam von der Universität Potsdam und vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung berufener Juniorprofessor. Diese Ehrung für seine bahnbrechenden Anwendungen ultrakurzer Röntgenblitze ist mit 7.500 Euro dotiert. Der 1972 geborene Matias Bargheer studierte Physik an der Universität Konstanz, der Rutgers University of New Jersey/USA sowie der Freien Universität Berlin. Dort promovierte er 2002 zum Thema "Ultraschnelle Photodynamik in kondensierter Materie". Danach arbeitete der Wissenschaftler als Post-Doc am Max-Born-Institut Adlershof. Seit 2006 ist er Juniorprofessor an der Universität Potsdam.
Die Gutachter bescheinigen Matias Bargheer wesentliche Beiträge für die Entwicklung der Röntgen-Beugung im Femtosekunden-Bereich, eine Femtosekunde ist der millionste Teil einer Milliardstelsekunde, geleistet zu haben. In der Physik, Chemie und Biologie ist die Röntgenbeugung eine grundlegende Methode zur Bestimmung der mikroskopischen Struktur von Festkörpern und (makro)molekularen Systemen. Während bisher die Aufklärung von Gleichgewichtsstrukturen im Vordergrund stand, wurde seit einigen Jahren auch in der Arbeitgruppe um Matias Bargheer am Max-Born-Institut in Berlin Adlershof intensiv daran gearbeitet, Strukturänderungen auf atomaren Längen- und Zeitskalen durch Röntgenbeugung direkt zu erfassen. Dazu wird ein Verfahren verwendet, in dem Röntgenblitze mit 100 Femtosekunden Pulsdauer Schnappschüsse der atomaren Bewegung erstellen, woraus sich Charakter und Dynamik der Strukturänderung direkt bestimmen lassen. Entscheidend ist, dass die Röntgenblitze kürzer sind als die typische Zeit für die Veränderung atomarer Strukturen und ihre Wellenlänge kleiner als der Abstand zwischen benachbarten Atomen. So können mit Femtosekunden-Röntgenbeugung verschiedenste Materialsysteme analysiert werden. Matias Bargheer hat diese Technik bisher vorwiegend auf kristalline Festkörper angewendet und damit Mechanismen abgebildet, die atomare Bewegungen auslösen und steuern. In Zukunft wird die Methode auf ultradünne Polymerschichten und hybride Materialien ausgeweitet, die aus atomaren und molekularen Komponenten mit unterschiedlichen Funktionen zusammengesetzt werden. So soll der Schwerpunkt der Untersuchung weicher Materie in den Instituten des Wissenschaftsparkes Golm ausgebaut werden.
Hinweis an die Redaktionen:
Als Ansprechpartner steht Ihnen Juniorprofessor Dr. Matias Bargheer aus dem Institut für Physik der Universität Potsdam telefonisch unter 0331/977-4272,
E-Mail: matias.bargheer@physik.uni-potsdam.de@uni-potsdam.de zur Verfügung.
Diese Medieninformation ist auch unter
http://www.uni-potsdam.de/pressmitt/2007/pm056_07.htm im Internet abrufbar.
Korrektur zu Hinweis an die Redaktion:
E-Mail: matias.bargheer@physik.uni-potsdam.de
Criteria of this press release:
Mathematics, Physics / astronomy
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters
German
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