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03/28/2007 12:45

Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen vorgestellt

Franz August Emde Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesamt für Naturschutz

    Gemeinsame Presseinformation von Bundesumweltministerium
    und Bundesamt für Naturschutz:

    Naturschutz/Rote Liste Biotoptypen/Wissenschaft

    Gabriel: Keine Entwarnung für gefährdete Lebensräume in Deutschland
    Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen vorgestellt

    Berlin/Bonn 28. März 2007: Den fortschreitenden Verlust der Arten- und Lebensraumvielfalt in Deutschland dokumentiert die neueste Auflage der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen, die Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und der Vizepräsident des Bundesamtes für Naturschutz, Rudolf Ley, heute vorgestellt haben. "Die Rote Liste zeigt, dass die Anstrengungen zum Schutz der Arten- und Lebensraumvielfalt auf allen Ebenen fortgeführt werden müssen", so die Bilanz von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. Rund 72 Prozent aller 690 verschiedenen Lebensraumtypen in Deutschland gelten nach wie vor als gefährdet oder sogar als akut von der Vernichtung bedroht. "Der Verlust an Lebensräumen ist in vielen Fällen nicht oder nur mit großem Aufwand rückgängig zu machen. Sterben Tier- und Pflanzenarten aus, ist dies unwiderruflich", mahnte Gabriel.

    Erfreulich ist, dass mittlerweile für eine Reihe von Biotoptypen, die in der Vergangenheit auf dem Rückzug waren, eine Stabilisierung erreicht werden konnte. Hier zeigen sich erste Erfolge der aktuellen Naturschutzbemühungen, etwa die Umsetzung des europäischen Naturschutzrechts, die Verbesserung des Biotopverbunds, die Optimierung des Schutzgebietssystems und die Zunahme des ökologischen Landbaus. Allerdings gelang es trotz aller Anstrengungen nicht, den Rückgang der biologischen Vielfalt nachhaltig zu stoppen. Dies zeigt sich insbesondere am dramatischen Rückgang einstmals weit verbreiteter Biotoptypen, wie beispielsweise der blumenreichen Wiesen und Weiden oder der Klarwasser-Seen.

    "Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass es nach wie vor eine Vielzahl von Biotopen gibt, die hochgradig gefährdet sind und auch weiter zurückgehen. Es besteht somit weiterhin kein Grund zur Entwarnung. Durch den noch immer viel zu hohen Flächenverbrauch und durch ein weiteres Voranschreiten der Nutzungsintensität in vielen Bereichen unserer Kulturlandschaften bei gleichzeitiger Nutzungsaufgabe traditioneller Bewirtschaftungsformen in vielen Mittelgebirgsregionen hat sich die Situation insgesamt weiter verschlechtert", erläuterte Ley.

    Gabriel sagte, die vorliegende Neufassung der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen mache deutlich, dass die Anstrengungen des Naturschutzes auf allen Ebenen fortgeführt werden müs¬sen, um unser Naturerbe dauerhaft zu sichern und das international vereinbarte Ziel zu errei¬chen, den Rückgang der biologischen Vielfalt bis zum Jahre 2010 aufzuhalten.

    Die Umweltminister der G8-Staaten haben hierzu in der "Potsdam-Initiative zur biologischen Viel¬falt 2010" am 17. März 2007 festgehalten, dass der Erhaltung der biologischen Vielfalt die gleiche globale Bedeutung zukomme wie dem Klimaschutz. Sie verpflichteten sich dazu, die notwendigen Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt zu ergreifen. Der Umsetzungsstand des Zieles, den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen, wird auch ein zentrales Thema der UN-Natur¬schutzkonferenz darstellen, die im Mai 2008 in Deutschland stattfinden wird.

    Ein Hintergrundpapier und weitere Informationen sind im Internet unter www.bmu.de oder www.bfn.de erhältlich.

    Bezugsquelle für die Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands:
    Riecken, U., Finck, P., Raths, U., Schröder, E. & Ssymank, A. (2006): Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands. Zweite fortgeschriebene Fassung 2006. - Natursch. Biol. Vielf. 34, 318 S. ISBN 3-7843-3934-4, BfN-Schriftenvertrieb im Landwirtschaftsverlag GmbH, 48084 Münster, € 24,00. URL: www.lv-h.de/bfn


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    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Information technology, Media and communication sciences, Oceanology / climate
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

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