idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/11/2007 08:42

Erfurter Stadtökologe berät zur Sicherung der Biologischen Vielfalt auf der Erde

Roland Hahn Pressestelle
Fachhochschule Erfurt

    Der Erfurter Stadtökologe und Professor am Fachbereich Landschaftsarchitektur und Gartenbau der FH Erfurt, Dr. Norbert Müller, hat während einer dreitägigen Tagung in Brasilien rund 70 internationale Teilnehmer zu Fragen des Schutzes der biologischen Vielfalt beraten. Bei der Tagung "Städte und Biodiversität - Erreichung des 2010 Ziels zur biologischen Vielfalt" vom 26. bis 28. März 2007 im brasiliani-schen Curitiba starteten über 30 Bürgermeister und hochrangige Kommunalvertreter aus allen Kontinenten eine Initiative, um die Anstrengungen zum Schutz der Biogischen Vielfalt zu erhöhen und das Ziel der Biodiversitätskonvention von Rio bis 2010 zu erreichen. Die Politiker wurden während der Tagung von einer zwischen den Behörden operierenden Arbeitsgruppe aus Vereinte-Nationen-Vertretern des Umweltprogramms (UNEP), des Wohn- und Siedlungsprogramms (UN-HABITAT), des Ausbildungs- und Forschungsinstitutes (UNITAR) sowie der Organisation ICLEI - Lokalbehörden für Nachhaltigkeit und der Weltnaturschutzunion (IUCN) unterstützt.
    Seit 2007 leben erstmals 50% der Weltbevölkerung in Städten (Europa: 80%). Die Auswirkung von Städten auf die biologische Vielfalt ist dabei von höchster Wichtigkeit, da eine schlechte städtebauliche Planung Einfluss sowohl auf die Gesundheit der Bevölkerung als auch auf die biologische Vielfalt (Biodiversität) nimmt. Eine nachhaltige Stadtentwicklung hat kann jedoch einen positiven Beitrag zur menschlichen Gesundheit und zum Schutz der Biologischen Vielfalt leisten. Deshalb ist die Einbeziehung der Städte und ihrer Kommunalbehörden bei der weltweiten Anstrengung zum Schutz der Biologischen Vielfalt auf der Erde unbedingt notwendig. Im Rahmen der Biodiversitätskonvention von Rio (CBD) haben sich dazu über 190 Staaten weltweit verpflichtet.
    Im Verlauf der Tagung gab es einen regen Austausch zu Erfahrungen und "best practice" zum Erhalt der biologischen Vielfalt im Rahmen von Stadtplanungen. Besonderes Interesse galt der Steigerung des öffentlichen Bewusstseins und der Aufklärung der nächsten Generationen. So wurde die Etablierung eines "Clearing House Mechanism" im Sekretariat der CBD als Forum zum Austausch von "best practice" Maßnahmen für Städte vorgeschlagen. CBD- Exekutivsekretär Dr. Ahmed Djoghlaf folgerte in seinem Schlussvortrag: "Die Schlacht um das Leben auf der Erde wird in Städten gewonnen oder verloren". Er ist Schirmherr der wissenschaftlichen Tagung "Urbane Biodiversität und Design - Umsetzung der Biodiversitätskonvention in Städten", die vom 24.-24. Mai 2008 in Erfurt stattfindet und von Professor Norbert Müller (FH Erfurt), David Knight (Natural England, Peterborough) und Peter Werner (Institut Wohnen und Umwelt, Darmstadt) im Auftrag des Kompetenz Netzwerkes Stadtökologie organisiert wird.
    Zum selben Thema wird für Politiker und Behördenvertreter vom 25.-26. Mai 2008 eine Vorkonferenz zur 9. Vertragsstaatenkonferenz der Konvention zur Biologischen Vielfalt in Bonn abgehalten. Diese Konferenz wird von der Stadt Bonn im Auftrag der Bürgermeister von Curitiba, Montreal, Bonn, Nagoya und Johannesburg organisiert. Berichte zu beiden Tagungen werden auf der 9. Vertragsstaatenkonferenz (COP-9) Ende Mai 2008 in Bonn vorgelegt. Zu diesem wichtigen Treffen wird Bundesumweltminister Sigmar Gabriel Minister und Delegierte aller Unterzeichnerstaaten der CBD einladen (189 Staaten sowie die Europäische Union), um Aktionen festzulegen, wie der Verlust der biologischen Vielfalt auf der ganzen Welt gestoppt werden kann.

    Information für Journalisten:
    Die Biodiversitätskonvention (CBD)
    Das Übereinkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt (Convention on Biological Diversity - CBD) wurde 1992 auf der UN-Weltkonferenz in Rio de Janeiro verabschiedet. Es ist das erste internationale Regelwerk, das den Schutz aller Elemente der belebten Umwelt umfasst und diesen mit der nachhaltigen Nutzung biologischer Ressourcen durch den Menschen verbindet. Mit Stand 2007 sind dem Übereinkommen 190 Beteiligte (189 Staaten und die Europäische Union) beigetreten, die sich verpflichtet haben, drei gemeinsame Ziele umzusetzen: Erhalt der biologischen Vielfalt, nachhaltige Nutzung aller Komponenten und eine gerechte Beteiligung aller an den Vorteilen, die aus der Nutzbarmachung der genetischen Ressourcen entstehen. Das Sekretariat der CBD ist in Montreal, Kanada zu finden.

    2010 Target
    Die Teilnehmerstaaten verpflichten sich im 2010 Target zu einer effektiveren und kohärenten Umsetzung der drei Ziele der CBD. Bis 2010 soll eine signifikante Reduktion des Verlustes der biologischen Vielfalt auf globaler, regionaler und nationaler Ebene erreicht werden.

    Weitere Informationen:
    Dr. Anita Kirmer, FH Erfurt, Fachbereich Landschaftsarchitektur und Gartenbau, Tagungsbüro "Urban Biodversity and Design, Erfurt 2008"
    Tel. 0361 - - 6700 295
    e-mail: anita.kirmer@fh-erfurt.de


    More information:

    http://www.urban-biodiversity-erfurt-2008.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Construction / architecture, Environment / ecology, Oceanology / climate
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).