Begegnungen mit zeitgenössischen französischen Komponisten/Neue Musik auf dem Campus
"Meine eigentliche Idee", so Béla Bartók 1931 in einem Brief an einen rumänischen Ethnologen, " der ich - seitdem ich mich als Komponist gefunden habe - vollkommen bewußt bin, ist - die Verbrüderung der Völker, eine Verbrüderung trotz allem Krieg und Harder. Dieser Idee versuche ich - soweit es meine Kräfte gestatten - in meiner Musik zu dienen; deshalb entziehe ich mich keinem Einflusse, mag er auch slowakischer, rumänischer, arabischer oder sonst irgendeiner Quelle entstammen."
So steht der diessemestrige Streichquartett-Zyklus ganz im Zeichen der Begegnungen - der Begegnungen Béla Bartóks mit zeitgenössischen französischen Komponisten. Vielschichtigkeit und Originalität seiner Werke machten Béla Bartók zu einem der Begründer der modernen ungarischen Musik, die einen erheblichen Beitrag Mitteleuropas zur Weltkultur leistete. Zu Beginn seiner kompositorischen Laufbahn war er stark von der deutschen Musik beeinflußt, löste sich dann von ihr, als er das französische Repertoire entdeckte. Außerdem erschloß sich ihm die Volksmusik als ergiebige Quelle seiner Kompositionen. Seine sechs Streichquertette sind sowohl hinsichtlich der Geschichte der Gattung als auch im Hinblick auf den Personalstil Bartóks hoch bedeutsam. Die Entstehungszeiten zwischen 1908 und 1939 umspannen praktisch alle Phasen der künstlerischen Entwicklung des Komponisten. Die Streichquartette erlauben somit einen Einblick in Bartóks Werkstatt ebenso wie ins Zentrum seiner Kunstanschauung, die von der Idee geleitet war, die originäre Volksmusik mit der westeuropäischen Kunstmusik zu verbinden.
Verteilt auf drei Abende, werden jeweils zwei der sechs Streichquartette Béla Bartóks einer Komposition eines französischen Zeitgenossen (Nicolas Bacri, Pascal Dusapin und Vincent Paulei) Seite an Seite gestellt, interpretiert vom Quator Danel, dem "ensemble in residence".
Quatuor Danel
Marc Danel, Violine
Gilles Millet, Violine
Tony Nis, Viola
Guy Danel, Violoncello
Freitag, 19. Mai 2000, 20.00 Uhr
Béla Bartók: Streichquartett Nr. 1 op. 7 (1908)
Lento, Allegretto (Introduzione), Allegro vivace
Nicolas Bacri (1961): Streichquartett Nr. 5
Béla Bartók, Streichquartett Nr. 2 op.17 (1915)
Moderato, Allegro molto capriccioso, Lento
Samstag, 20. Mai 2000, 20.00 Uhr
Béla Bartók: Streichquartett Nr 3 (1927)
Prima parte. Moderato-Seconda parte. Allegro-Ricapitolazione della prima parte. Moderato
Pascal Dusapin (1955): Streichquartett Nr. 3 (1993)
Béla Bartók: Streichquartett Nr. 4 (1928)
Allegro, Prestissimo, con sordino, Non troppo lento, Allegretto pizzicato
Sonntag, 21. Mai 2000, 20.00 Uhr
Béla Bartók: Streichquartett Nr. 5 (1934)
Allegro, Adagio molto, Scherzo. Alla bulgarese, Andante, Finale. Allegro vivace
Vincent Paulei (1962): Deuxième Quatuor en forme d'études (1994)
Béla Bartók: Streichquartett Nr. 6 (1939)
Mesto-Vivace, Mesto-Marcia, Mesto-Burletta, Mesto
Criteria of this press release:
Art / design, Media and communication sciences, Music / theatre
regional
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German
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