(Erfurt) Mit einer Resolution zur Hochschuldienstrechtsreform hat sich der Senat der FH Erfurt an ministerielle Stellen und Institutionen gewandt. Nachfolgend der Wortlaut:
Stellungnahme des Senats zur Hochschuldienstrechtsreform, Beschluss vom 26.4.00
Der Senat der Fachhochschule Erfurt sieht die Zukunft der Fachhochschulen durch die Maßnahmen gefährdet, die durch die Expertenkommission zur Hochschuldienstrechtsreform in Bezug auf die Fachhochschulen vorgeschlagen werden.
Bisher gab es mit der C3-Besoldung einen großen Überschneidungsbereich zwischen Fachhochschulen und Universitäten. Jetzt sollen unterschiedliche Ausgangsbeträge für Professuren an Fachhochschulen (7.000 DM) und Universitäten (8.300 DM) sowie unterschiedliche durchschnittliche Aufstockungsbeträge für Fachhochschulen (1.850 DM) und Universitäten (2.150 DM) eingeführt werden. Zwar ist das einheitliche Professorenamt sehr zu begrüßen, denn es schafft die durch keine Belastungsdifferenz gerechtfertigte Unterscheidung ab. Doch mit prinzipieller Unterscheidung zwischen Universitäten und Fachhochschulen wird ein genauso irrationales Unterscheidungselement sogleich wieder eingeführt - und das im Namen einer "leistungsgerechten Besoldung". Nicht nur wird damit die Leistung der Fachhochschulen abgewertet. Darüber hinaus würde damit das hochschulpolitische Grundprinzip "gleichwertig aber andersartig", das bisher immer das Verhältnis von Fachhochschulen und Universitäten bestimmt hat, endgültig verworfen.
Die Fachhochschule Erfurt befürchtet, dass bei einer Realisierung der Empfehlungen der Expertenkommission
1. es große Schwierigkeiten bereiten wird, die gegenwärtige Qualität des Lehrpersonals an den Fachhochschulen zu halten,
2. der Trend zur Abwertung der Fachhochschulen zu Billiginstitutionen zweiter Wahl sich gegen die bisherige hochschulpolitische Arbeitsteilung verstärken wird, dass sowohl Universitäten wie Fachhochschulen auf hohem wissenschaftlichem Niveau forschen und lehren, aber die Fachhochschulen Institutionen der angewandten Wissenschaft sind,
3. der Konkurrenzkampf um die Studierendenzahl dazu führen wird, dass die Universitäten mit ihrer besseren Ausstattung und ihren besseren Personalrekrutierungsmöglichkeiten in die klassischen Bereiche der Fachhochschulen eindringen und die Existenz der Fachhochschulen gefährden werden.
Die Fachhochschule Erfurt dringt stattdessen auf die Schaffung eines einheitlichen Professorenamtes sowohl an Universitäten wie an Fachhochschulen. Die Wettbewerbsbedingungen für beide Hochschularten sollten unter Beibehaltung der Arbeitsteilung - Grundlagenforschung für die Universitäten und angewandte Wissenschaft für die Fachhochschulen - gleich gestaltet werden. Erst dann wäre dem Prinzip "gleichwertig aber andersartig" Genüge getan.
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Studies and teaching
German
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