idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/28/1997 00:00

Multisensorischer Kanal-Roboter

Dr. Elisabeth Zuber-Knost Presse und Kommunikation
Universität Karlsruhe (TH) - Forschungsuniversität.gegründet 1825

    Nr. 113 / 25. November 1997 / sho

    Neues interdisziplinaeres DFG-Projekt:

    Multisensorischer Kanal-Roboter erfasst Schaeden in Abwassersystemen

    Durch Kombination verschiedener Detektionsverfahren soll an der Universitaet Karlsruhe ein Kanal-Roboter zur Diagnose von Schaeden entwickelt werden, die durch Leckagen in Abwasserkanaelen entstehen. Schwerpunkt des zweijaehrigen Projekts, das die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zum 1. November 1997 genehmigt hat, ist die interdisziplinaere Entwicklung und Verknuepfung verschiedener Sensorsysteme zur Untersuchung der Kanalisation.

    Wie dringlich solch gezielte Untersuchungen sind, zeigt ein Blick auf aktuelle Zahlen: Nach einer Hochrechnung versickern in der Bundesrepublik Deutschland jaehrlich rund 20 Prozent des Abwassers aus beschaedigten Kanalisationssystemen in den Untergrund. Die gaengigen Detektionsmethoden zur Ortung von Kanalleckagen lassen noch keine ausreichende Schadensbewertung zu: Nachteile sind ihr bisher eher beschraenkter Einsatzbereich (Sperrung der Kanaele, Reinigung oder Umleitung), ein sehr hoher technischer Aufwand und verschiedene Stoereffekte in der Kanalrohrumgebung.

    Nach bisherigen Erkenntnissen sind einzig hydrochemische und geophysikalisch-thermometrische Verfahren in der Lage, fundierte Aussagen ueber den Austritt von Abwasser und - falls die Rohre unterhalb des Grundwasserspiegels liegen - das Eindringen von Grundwasser durch Schadstellen im Kanalrohr zu treffen. Im BMBF-Schwerpunkt ,Umweltschonende Technologien zur Sanierung undichter Kanaele" wurden zwar erste vielversprechende Sensoren entwickelt; noch aber sind weitere Grundlagenuntersuchungen zu diesen Messmethoden notwendig.

    Dies geschieht nun im Rahmen des DFG-Projekts ,Schadensdiagnose bei Abwasserkanaelen mit Multisensorsystemen", in dem sich der Lehrstuhl fuer Angewandte Geologie (AGK) und das Institut fuer Mess- und Regelungstechnik (MRT) der Universitaet Karlsruhe sowie das Fraunhofer-Institut fuer Informations- und Datenverarbeitung (IITB) zu einer gemeinsamen Forschergruppe zusammen-geschlossen haben. Die Koordinierung des Projekts liegt bei der AGK, Prof. Dr. phil. Heinz Hoetzl. Als aktiven Partner fuer Erprobung und Einsatz der entwickelten Systeme in realen Abwassersystemen konnte das Tiefbauamt der Stadt Rastatt gewonnen werden: Es steht der Forschergruppe durch Bereitstellung und Vorbereitung von Kanalabschnitten, Bereitstellung einer Kanal-Teststrecke und Beratung in Hinblick auf eine problemorientierte Sensorentwicklung aktiv zur Seite.

    Waehrend die Projektpartner IITB und MRT eine neue Sensorik zur Erfassung der Kanalschaeden entwickeln (Mikrowellensensoren, optische 3D-Sensoren, fuzzy-neuro-basierte Diagnoseverfahren und 3D-Ultraschall-Arraysysteme), sollen hydrochemische, radioaktive und geoelektrische Sensorsysteme der AGK eine zusaetzliche Quantifizierung des Schadensausmasses ermoeglichen. Die Multisensoren-Experimentierplattform soll gekoppelt mit einer TV-Kamera durch die verschiedensten Kanaele der Stadt Rastatt gefahren und durch die Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt der Stadt Rastatt optimiert werden. Hydrogeologische Messungen, wie weit sich Schadstoffe im Erdreich ausbreiten, begleiten die Untersuchungen.

    Gemeinsames Ziel der Partner im DFG-Vorhaben ist es, das in unterschiedlichen Vorhaben erworbene Know-how zu vertiefen, es zur multisensoriellen Kanalinspektion auf breiter Basis zusammenzufassen und wissenschaftlich zu erhaerten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen auf ein breites Band von Inspektionsszenarien uebertragbar sein. Durch die enge Zusammenarbeit fachlich sehr unterschiedlicher Forschergruppen (Geologie, Physik, Messtechnik, Informationstechnologie) wird ein optimaler Synergieeffekt bei der Loesung der komplexen Problemstellung erwartet.

    Naehere Informationen: Dr. rer. nat. Matthias Eiswirth, Lehrstuhl fuer Angewandte Geologie, Tel. 0177/3224972, Fax 0721/606279


    Images

    Criteria of this press release:
    Geosciences
    transregional, national
    No categories were selected
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).