idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/10/2000 08:55

Bodenbakterien sollen Stickstoffdünger ersetzen

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Botaniker der Universität Würzburg arbeiten daran, die Vitalität und die Erträge von Kulturpflanzen zu erhöhen und gleichzeitig den Einsatz von Düngemitteln zu reduzieren. Dieses Ziel wollen sie durch die Optimierung eines Systems erreichen, das sich im Lauf von Jahrmillionen entwickelt hat und bei dem Bodenbakterien die Pflanzen mit Stickstoff versorgen.

    Stickstoff ist ein Nährelement, das alle Pflanzen in relativ großen Mengen benötigen. In der Luft ist dieses Element reichlich vorhanden, und zwar zu rund 80 Prozent - allerdings liegt es dort in einer Form vor, welche die Pflanzen nicht direkt nutzen können. Im Boden leben aber Bakterien, die den atmosphärischen Stickstoff in eine für Pflanzen verwertbare Form überführen können. Einige dieser Bakterien kommen in enger Verbindung mit den Wurzeln nahezu aller Pflanzen vor.

    Im Lauf der Evolution haben sich diese Kleinstlebewesen mit den Pflanzen zu einem Team zusammengefunden: Die Bakterien profitieren von den Photosyntheseprodukten der Pflanze und begünstigen im Gegenzug deren Wachstum. Laut Dr. Dirk Becker vom Julius-von-Sachs-Institut für Biowissenschaften der Universität Würzburg ist das unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass die Bakterien die Versorgung der Pflanze mit Stickstoff verbessern.

    Form und Ausmaß der Stickstoffversorgung seien derzeit noch weitgehend ungeklärt. Man müsse diesen Prozess jedoch genau kennen, um zum Beispiel die Düngemitteldosierung an die Bedürfnisse von Kulturpflanzen anpassen zu können. Deshalb will Dr. Becker mit Hilfe molekularphysiologischer Methoden die Wechselwirkungen zwischen stickstoffbindenden Bakterien und Kulturpflanzen aufklären. Sein Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen mit rund 350.000 Mark gefördert. Es sollen Methoden entwickelt werden, mit deren Hilfe letzen Endes die fossilen Energievorräte geschont werden - die industrielle Produktion von Stickstoffdünger ist sehr energieaufwendig - und mit denen der Eintrag von Nitrat ins Grundwasser verringert werden kann.

    Weitere Informationen: Dr. Dirk Becker, T (0931) 888-6108, Fax (0931) 888-6157, E-Mail:
    dbecker@botanik.uni-wuerzburg.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Information technology, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).