Schon seit Monaten feiert die Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen mit unterschiedlichsten Veranstaltungen ihren 400. Geburtstag. Gelegenheit zu einer gründlichen Beschäftigung mit den Ursprüngen der Hochschule bietet die Ausstellung "'Ein hochnutz, nötig und christlich Werck' - Die Anfänge der Universität Gießen vor 400 Jahren", die am 27. April 2007 um 14 Uhr im Hauptgebäude der Universität (Ludwigstraße 23, 35390 Gießen) eröffnet wird. Bereits um 13 Uhr bietet Dr. Eva-Marie Felschow, als Leiterin des Universitätsarchivs gemeinsam mit ihrem Mitarbeiter Dr. Carsten Lind verantwortlich für Konzept und Umsetzung, interessierten Journalisten eine Führung durch die Ausstellung.
Von der Vorgeschichte im 16. Jahrhundert bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges und der endgültigen Etablierung der Universität Gießen im Jahre 1650 beleuchten vier Abteilungen der Ausstellung zunächst chronologisch den komplizierten Entstehungsprozess. Sowohl konfessionelle Gegensätze zwischen Lutheranern und Calvinisten als auch Konflikte zwischen den verschiedenen hessischen Linien spielten eine Rolle bei der Errichtung einer eigenen hessen-darmstädtischen Hochschule in Gießen durch Landgraf Ludwig V.. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts dauerte die von vielen Unwägbarkeiten geprägte Gründungsphase an. Die Ausstellung erläutert dabei auch das ein oder andere Kuriosum, das aus der turbulenten Anfangszeit herrührt - wie die Tatsache, dass die Universität Gießen statt der normalerweise üblichen zwei Szepter drei dieser akademischen Hoheitszeichen besitzt.
Zwei weitere Abteilungen beschäftigen sich mit den beiden wichtigsten Personengruppen einer Universität, den Professoren und Studenten. Hier werden die Lebens- und Arbeitsverhältnisse von Lehrenden und Lernenden in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in den Blick genommen. Vom Karriereweg des frühneuzeitlichen Professors über den ganz anders als heute strukturierten Lehrbetrieb reicht hier die Palette bis zu nächtlichen studentischen Tumulten und alltäglichen Sorgen, zu Klagen über Wohnungsmangel, schlechte Lebensmittel und verpantschten Wein. Nicht immer konnten die Handwerker und Kaufleute in der kleinen Festungsstadt Gießen die gehobenen Ansprüche der Akademiker befriedigen, was wiederholt Anlass zu Beschwerden und Konflikten gab.
Die Ausstellung im Rektoratszimmer der Universität ist vom 27. April bis zum 29. Juni 2007 jeweils montags bis freitags von 9 Uhr bis 19 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. Zum Preis von 8 Euro ist der Ausstellungskatalog beim Präsidialbüro der JLU und beim Universitätsarchiv erhältlich.
Kontakt:
Dr. Eva-Marie Felschow, Universitätsarchiv
Otto-Behaghel-Straße 8, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-14060, Fax: 0641 99-14009
E-Mail: eva-marie.felschow@admin.uni-giessen.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Transfer of Science or Research
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