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05/02/1997 00:00

Satellitenbildkarte Thüringens

Dr. Wolfgang Hirsch Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    FSU-Mediendienst:

    Satellitenbildkarte erstellt: Thueringen aus 760 km Hoehe

    Jena (2.05.97). Fernerkundung bietet einen neuen Zugang bei der Entdeckung, Erfassung und Erforschung unserer Umwelt. Mit einer Satellitenbildkarte von Thueringen haben jetzt die Geoinformatiker der Friedrich-Schiller-Universitaet Jena innovatives Material zur Visualisierung der Erdoberflaeche bereitgestellt. Prof. Dr. Gunter Menz und Holger Fritsch vom Institut fuer Geographie haben die Karte des Freistaates im Massstab 1:300 000 entwickelt. Dort ist die Erdoberflaeche in verschiedenen Spektralbereichen erfasst, die der Karte ihre differenzierte Faerbung geben. Die neue Darstellung ,entspricht mehr der Realitaet als eine topographische Karte", sagt Prof. Menz, denn auch jene ,sind im Prinzip abstrakte und generalisierte Konstrukte unserer realen Umwelt". Die farbigen Flaechen der grossformatigen Satellitenkarte machen die unterschiedlichen Landnutzungen deutlich erkennbar. Laub- oder Nadelwald, Siedlung oder Acker und sogar verschiedene Anbaufruechte lassen sich klar unterscheiden.

    Das ,Mosaik-Bild" entstand mit Hilfe von Daten, die der amerikanische Satellit LANDSAT-TM mit einer Aufloesung von 30 m x 30 m gemessen hat. Dabei wird das Reflexionsverhalten der Erdoberflaeche in verschiedenen Spektralbereichen erfasst. Die Geographen haben dazu aus digitalen Daten, die sie vom Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) in Oberpfaffenhofen via Internet bezogen haben, drei der sieben moeglichen Kanaele ausgewaehlt. Die komplette Thueringen-Karte wurde aus vier digitalen Bildern zusammengesetzt, von denen jedes etwa 230 Megabyte umfasst. In der Arbeitsgruppe von Prof. Menz sind diese Rohdaten mit verschiedenen Programmpaketen geometrisch entzerrt und aufbereitet worden. Es entstand die Satellitenbildkarte Thueringen, die die reale Landnutzung von 1989 wiedergibt. Die Karte waere nicht nur hilfreich bei der Ausbildung in Schulen und Hochschulen, sondern sie ist darueber hinaus fuer den Aufbau und die Entwicklung eines Monitoring-Systems zur Beobachtung von Umweltveraenderungen in einem geplanten Forschungsprojekt einsetzbar.

    Mit Hilfe von aelteren Fernerkundungsdaten lassen sich aehnliche Karten bis zurueck in das Jahr 1972 innerhalb von nur wenigen Tagen berechnen. So koennten einer weiteren Karte Landnutzungsdaten aus der DDR zugrundegelegt werden. Durch den rechnergestuetzten Vergleich der digitalen Karten waeren Veraenderungen in der Landnutzung deutlich erkennbar und letztendlich quantifizierbar.

    Die Kosten fuer eine aktuelle Datenbasis liegen bei rund 28 000 DM.

    Doch ganz so schnell wie erhofft wird sich die Karte kaum ueber Thueringens Schulen und Hochschulen verbreiten. Der aufwendige Druck ist nicht vom Institut fuer Geographie finanzierbar.

    Wer schon jetzt einen ersten Eindruck von der Karte erhalten moechte, kann dies im Internet tun. Auf der Homepage des Instituts fuer Geographie (www.geogr.uni-jena. de) findet sie sich als Unterpunkt ,Satellitenbildkarte Thueringen". Der digitale Zugang ermoeglicht sogar Anwendungen, die die gedruckte Karte nicht eroeffnet. Mit einem entsprechenden Programm koennen beliebige Teilgebiete stark vergroessert und in der hoeheren Aufloesung interessante Details dargestellt werden.


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    Criteria of this press release:
    Geosciences
    transregional, national
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    German


     

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