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04/27/2007 11:51

Bonner Mediziner arbeiten mit am OP der Zukunft

Frank Luerweg Abteilung Presse und Kommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Es ist ein Projekt der Superlative: Fast 30 Firmen und Forschungseinrichtungen arbeiten momentan an neuen Strategien, um Erkrankungen von Hüfte, Knie und Wirbelsäule schonender zu behandeln. Ziel des Projekts unter Leitung des Uniklinikums Aachen ist ein OP der Zukunft, der genau auf die Anforderungen der Mediziner zugeschnitten ist. 12,9 Millionen Euro stellt das BMBF bis 2010 für die auf den Namen "orthoMIT" getaufte Studie zur Verfügung. Neu hinzugestoßen ist das Uniklinikum Bonn: Die Bonner Mediziner sollen unter anderem neue Operationstechniken entwickeln, verschlissene Hüftgelenksprothesen schonend zu ersetzen.

    Hüftgelenksprothesen haben nur eine beschränkte Lebensdauer. So lässt sich nicht verhindern, dass sie sich mit der Zeit lockern. Als letzte Konsequenz droht ein Austausch der Prothese. "Die Schwierigkeit dabei ist, diese Folgeprothese wieder stabil im Becken- und Oberschenkelknochen zu verankern", erklärt Professor Dr. Dieter Christian Wirtz. "Daher ist die Operation auch in aller Regel komplizierter als eine erste Hüftgelenks-OP."

    Wirtz ist Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Bonn. Im orthoMIT-Projekt sollen seine Mitarbeiter und er schonende Techniken für die Hüftwechseloperation entwickeln. Ein zweiter Fokus liegt auf der Behandlung von hüft- und kniegelenksnahen Knochenbrüchen. "Wir wollen auch bei komplizierten Eingriffen infolge einer Verletzung die Belastung des Patienten minimal halten", betont der Mediziner. Ziel sei es vor allem, die Muskulatur bei der Operation nicht zu schädigen. "Es hat keinen Sinn, beim Auto eine Reifenpanne zu reparieren, wenn danach der Motor nicht mehr läuft."

    Erprobung am Kunstknochen

    Fast 13 Millionen Euro fließen bis 2010 aus den Kassen von Bundesforschungsministerium und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in die orthoMIT-Studie. Damit ist sie das derzeit größte Drittmittelprojekt am Stütz- und Bewegungsapparat in Deutschland. Endziel der Partner ist ein OP der Zukunft, der genau auf die Bedürfnisse von Unfallchirurgen und Orthopäden zugeschnitten ist. "Ausgehend von der augenblicklichen OP-Situation schreiben wir gewissermaßen eine Wunschliste", erklärt Wirtz. "Also beispielsweise: Welche Röntgengeräte und anderen bildgebenden Verfahren benötigen wir im OP? Welche Instrumente müssen zur Verfügung stehen? Wo kann die Technik den Operationsvorgang weiter unterstützen?"

    Die beteiligten Industriepartner setzen diese Vorgaben in eine Art "Modell-OP" um. Darin testen die Mediziner am Kunstknochen, welche Vorteile die neuen Geräte bringen und wo noch Optimierungsbedarf besteht. In ständiger Rückkopplung soll so ein Operationssaal entstehen, in dem sich auch schwierige Eingriffe präzise, schonend und zügig durchführen lassen. Im Fokus steht dabei auch die Operations-Logistik: "Wir entwickeln Ideen, wo Geräte und Instrumente angebracht sein sollten, um den Ablauf möglichst reibungsarm zu gestalten", betont Professor Wirtz. "Schließlich ist es nicht sinnvoll, wenn wir unsere Patienten für eine Röntgenaufnahme im OP erst aufwändig umbetten müssen."

    Kontakt:
    Kontakt für die Medien:
    Professor Dr. Dieter Christian Wirtz
    Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
    Universitätsklinikum Bonn
    Telefon: 0228/287-14170
    E-Mail: dieter.wirtz@ukb.uni-bonn.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    regional
    Research projects
    German


     

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