idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/02/2007 10:16

UKE-Wissenschaftler entwickeln schonendere Strategie für Stammzelltransplantation bei bestimmter Leukämieform

Priv.-Doz. Dr. Mathias Goyen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben zur Behandlung einer bestimmten Form von Leukämie (Myelofibrose) eine schonendere Strategie für die Stammzelltransplantation entwickelt. In einer Arbeit, die kürzlich in der international renommierten Fachzeitschrift "Blood" erschienen ist, haben die Forscher nun mit ebenfalls von ihnen entwickelten Nachweisverfahren gezeigt, dass die meisten der mit dieser Transplantationsmethode behandelten Patienten keine minimale Resterkrankung mehr aufweisen und die anderen durch eine weitere Gabe von Abwehrzellen des Spenders erfolgreich behandelt werden konnten.

    Die Myelofibrose ist eine bestimmte Leukämieform, bei der eine Mutation des Gens JAK2 vorliegt. Ein an Myelofibrose erkrankter Patient hat nach dem Auftreten der Krankheit noch eine mittlere Lebensdauer von drei bis fünf Jahren. Die einzige Therapieform, mit der die Erkrankung geheilt werden kann, ist die Transplantation von Blutstammzellen eines Knochenmarkspenders. Wegen der hohen körperlichen Belastung durch die vorgeschaltete Chemotherapie kam diese sogenannte allogene Stammzelltransplantation bisher jedoch nur für jüngere Patienten in Betracht.

    Die UKE-Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Nicolaus Kröger, Interdisziplinäre Klinik für Stammzelltransplantation, hat in den letzten Jahren eine verträglichere Methode zur allogenen Stammzelltransplantation bei älteren Patienten entwickelt. Sie baut auf der bereits bekannten Tatsache auf, dass bei einer Transplantation vor allem die neuen Immunzellen des Spenders für die erfolgreiche Bekämpfung der Leukämiezellen wichtig sind. Bei dem neuen Transplantationsverfahren wird daher die Dosis der vorausgehenden Chemotherapie so reduziert, dass nicht mehr - wie bisher - das gesamte körpereigene Knochenmark zerstört wird, sondern nur noch so viel, dass die Stammzellen des Spenders anwachsen können. Diese neue Transplantationsmethode wird seit einiger Zeit europaweit in einer Phase-II-Studie erprobt.

    Den Forschern gelang es nun, Untersuchungsmethoden zu entwickeln, mit denen auch noch geringste Resterkrankungen auf molekularer Ebene nachgewiesen werden können. Waren bisherige Verfahren in der Lage, krankheitstypische Marker in einer Konzentration von 1:100 nachzuweisen, so machen die neuen Untersuchungsmethoden diese Marker noch in einer Konzentration von 1:10 000 ausfindig. Mithilfe dieser neuen Testverfahren wurde gezeigt, dass die meisten der mit der verträglichen Transplantationsmethode behandelten Patienten keine Resterkrankung mehr aufwiesen. Sofern doch noch eine minimale Resterkrankung auf molekularem Niveau vorhanden war, konnte diese durch die erneute Gabe von Abwehrzellen des Spenders erfolgreich behandelt werden.

    Informationen für Journalisten bei: Prof. Dr. Nicolaus Kröger, Tel.: 040/42803-4851


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).