Professor Dr. Wolfgang van Berk
Zum 1. April trat Professor Dr. Wolfgang van Berk die am Institut fuer Geologie und Palaeontologie der TU Clausthal neu eingerichtete C3-Professur fuer Hydrogeologie an.
Nachdem er 1971 eine Berufsausbildung zum Chemielaboranten und 1976 ein Studium der Chemie an der Fachhochschule Niederrhein in Krefeld als Chemie-Ing. (grad.) abgeschlossen hatte, studierte der 1951 in Oberhausen geborene van Berk von 1976 bis 1982 Geologie an der Ruhr-Universitaet-Bochum. Am Institut fuer Geologie und Palaeontologie der Ruhr-Universitaet-Bochum untersuchte er nach seinem Studienabschluß die Auswirkungen des Stoffaustrags von Bergehalden des Steinkohlenbergbaus auf das Grundwasser. Aus der Arbeit an diesem Forschungsauftrag entwickelte van Berk seine 1986 fertiggestellte Dissertation und promovierte damit an der Ruhr-Universitaet-Bochum. Sein hydrogeologisches und hydrogeochemisches Fachwissen konnte er bei einer Umweltschutzbehoerde in die Praxis des Grundwasserschutzes einbringen. Als Fachgebietsleiter fuer Grundwasserschutz und Grundwasserbeschaffenheit im Landesamt fuer Wasser und Abfall/NRW (Duesseldorf) hat er von 1986 bis 1989 an der Untersuchung, Bewertung und Sanierung anthropogener Stoffeintraege in das Grundwasser gearbeitet und die landesweite ueberwachung der Grundwasserbeschaffenheit geleitet. Nach dieser Taetigkeit fuer eine Umweltschutzbehoerde wechselte W. van Berk als Fachreferent fuer Abfall und Gewaesserschutz in die Industrie, zu den Stahlwerken Peine-Salzgitter (AG). Dort hat er an Konzepten fuer eine umweltvertraegliche Verwertung von Produktionsreststoffen aus der Eisen- und Stahlindustrie mitgearbeitet und die Untersuchung bzw. Sanierung von Reststoffdeponien und Altablagerungen konzipiert, koordiniert und ueberwacht. Das hydrogeochemische Verhalten umweltrelevanter Stoffe im System Grundwasser/Grundwasserleiter konnte van Berk im Anschluß an diese Taetigkeit in einem Forschungsprojekt zu den Auswirkungen der Abraumkippen im Rheinischen Braunkohlenrevier auf die Grundwasserbeschaffenheit untersuchen, das vom Land NRW finanziert wurde. Bis 1993 hat er an der Ruhr-Universitaet-Bochum gemeinsam mit Professor Obermann eine Projektarbeitsgruppe geleitet, die sich im Auftrag des Landesamtes fuer Wasser und Abfall/NRW mit den umweltrelevanten Folgen des Braunkohlenabbaus im Rheinischen Revier auf die Grundwasserqualitaet beschaeftigte. Mit diesen Untersuchungen als einer der fachlichen Grundlagen fuer die Leitentscheidungen der Landesregierung zur Braunkohlepolitik wurde prognostiziert, wie sich die Grundwasserqualitaet im Bereich des geplanten Tagebaus Garzweiler II nach dem Ende des Braunkohlenabbaus entwickeln wird. Da die Untersuchungen an anderen Tagebauen zeigten, daß durch die Oxidation reduzierter Eisen-und Schwefel-Verbindungen (Eisendisulfide) u.a. Saeure, Sulfat, Eisen und andere Metalle in das Grundwasser freigesetzt werden, initiierte und finanzierte das Land Nordrhein-Westfalen weitere Untersuchungen, mit denen Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Verminderung des Stoffeintrags in das Grundwasser erarbeitet werden sollen. Aus der Arbeit an diesen hydrogeologischen und hydrogeochemischen Fragestellungen entwickelte van Berk seine Habilitationsschrift, mit der er sich 1994 an der Fakultaet fuer Geowissenschaften der Ruhr-Universitaet-Bochum fuer das Fach Angewandte Geologie habilitierte. Eine Berufung auf eine C3-Professur fuer Umweltgeologie an der Martin-Luther-Universitaet/Halle-Wittenberg nahm van Berk nicht an.
Er lehrt und forscht nun im Arbeitsgebiet Hydrogeologie an der TU Clausthal - mit der einzigen Professur fuer Hydrogeologie in Niedersachsen - und moechte die Hydrogeologie an der TU Clausthal an der Praxis orientiert und ingenieurwissenschaftlich ausrichten.
Criteria of this press release:
Geosciences
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