GPS: vom Navigationsmittel zum wissenschaftlichen Instrument
Kontinentaldrift, Klimaforschung und Erdbebenueberwachung
Das Global Positioning System (GPS) ist ein praezises Navigationssystem, das in der Luft- und Seefahrt, aber auch im Golfkrieg Bekanntheit erlangte. Weniger bekannt ist, dass das GPS auch in den Geowissenschaften vielfaeltige Anwendungen findet. In nahezu allen Aufgaben der wissenschaftlichen Erdver- messung (Geodaesie) wird GPS benutzt, sei es zur Vermessung von Erdbewegungen durch Erdbeben und Vulkane, sei es zur Bestimmung der Kontinentaldrift.
Die wichtigste internationale geowissenschaftliche Organisation in diesem Zusammenhang ist der International GPS Service for Geodynamics (IGS). Dieser Dienst der internationalen Vereinigung fuer GPS-Anwendungen in der Geodaesie betreibt ein weltweites Netz von GPS-Bodenstationen. Dazu kommen sieben Analysezentren zur Verarbeitung der empfangenen Daten. Eines dieser Zentren betreibt das GFZ in Potsdam. Die am IGS Beteiligten kommen jaehrlich zusammen, um Fragen des Betriebs und der neueren Entwicklungen zu klaeren.
Nach den bisherigen Tagungen in Ottawa, Paris, Pasadena und Bern treffen sich ueber 100 Teilnehmer aus 20 Laendern diesmal auf Einladung des GFZ Potsdam im Jagdschloss Glienicke. Die Sitzung findet in der Zeit vom Montag (15. 5.) bis zum Mittwoch (17. 5.) statt. Das Potsdamer Treffen richtet sich vor allem auf Fragen zur neueren Entwick- lung im GPS. So soll die Nutzung des GPS fuer die Untersuchung der Io- nosphaere und des Wasserdampfgehalts der Atmosphaere diskutiert werden und die damit moegliche Verwendung von GPS in Klimaforschung und Wettervorhersage.
Ein weiterer Problemkomplex ist die Entwicklung neuer Methoden zur Verbesserung der Modelle zur Satellitenbahnberechnung. Schliesslich soll auch die moegliche Verdichtung des GPS-Netzes diskutiert werden. Dahinter steht das Problem, dass weltweit eine grosse Anzahl von GPS- Stationen fuer geowissenschaftliche Zwecke betrieben werden. Einige Beispiele koennen das verdeutlichen: allein das GFZ betreibt, neben seinem Potsdamer Analysezentrum, weitere 15 Empfangsstaionen in Messnetzen in Russland, Zentralasien und Suedamerika. In Nordeuropa misst ein Netz von ueber 50 skandinavischen Stationen die immer noch stattfindende Hebung der Landmasse nach dem Rueckzug des Eisschildes der letzten Eiszeit, in Japan arbeiten etwa 200 Stationen zur Erdbebenueberwachung. Die Koordination dieser Stationen kann nicht allein vom IGS organisiert werden. Es soll daher nach Wegen gesucht werden, wie aus dieser Grosszahl von Stationen das globale IGS-GPS-Netz sinnvoll verdichtet werden kann.
GEOFORSCHUNGSZENTRUM POTSDAM (GFZ)
Nachdruck, auch auszugsweise, frei.
Belegexemplar erbeten an: GeoForschungsZentrum, Oeffentlichkeitsarbeit, Telegrafenberg A17, D- 14473 Potsdam, Telefon 0331 - 288 - 1040, Fax: 0331 - 288 - 1044
Ansprechpartner: Franz J. Ossing
Criteria of this press release:
Geosciences
transregional, national
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German
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