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08/15/1996 00:00

Bayreuther Müllforschung

Ursula Küffner Pressestelle
Universität Bayreuth

    Medienmitteilung der Uni Bayreuth, Nr. 37/96, 15. August 1996

    Projekte im Bayerischen Forschungsverbund Abfallforschung und Reststoffverwertung (BayFORREST)

    Bayreuther Muellforschung wird im Deutschen Museum in Muenchen gezeigt

    Untersuchungen ueber Kunststoffweichmacher und Pestizidbelastung von Biomuell

    Bayreuth (UBT). Im Bayerischen Forschungsverbund Abfallforschung und Reststoffverwertung (BayFORREST) suchen derzeit 30 Arbeitsgruppen an Universitaeten und aehnlichen Forschungseinrichtungen nach Loesungen fuer gegenwaertige und zukuenftige Muellprobleme. Forschungsfelder sind dabei abfallwirtschaftliche Konzepte und Methoden, Methoden der Schadstofferkennung, die Entfernung von Schadstoffen, die Minimierung der Abfallentstehung, die Gewinnung von Wertstoffen und die Sicherung von Ablagerungen.

    Der Lehrstuhl fuer Hydrologie der Universitaet Bayreuth (Prof. Dr. Reimer Herrmann) ist seit vier Jahren im Rahmen der Schadstofferkennung bei BayFORREST vertreten. Hochentwickelte Analysegeraete und etablierte Messverfahren ermoeglichen die Erkennung von Schadstoffen im pg-Bereich (Pikogrammbe-reich, 10- 12, , das sind tausendmilliardstel Gramm).

    Im Mittelpunkt der aktuellen Forschung stehen zum einen Weichmacher aus Kunststoffen und zum anderen Pestizidbelastungen von Biomuell. Bei Weichmachern handelt es sich z. B. um Phthalsaeureester, die in vielen Kunststofferzeugnissen (z. B. Plastiktueten) bis zu 60 Gewichtsprozent enthalten sind. Toxikologische Untersuchungen deuten auf eine moegliche Beeinflussung des Hormonhaushalts durch Phthalsaeureester hin. In alten Deponien werden diese Substanzen durch Sickerwasser, d. h. Regenwasser, das durch die Deponie sickert, allmaehlich ausgewaschen und koennen zur Kontamination des Grundwassers fuehren. Dipl.-Geooekologe Martin Bauer untersucht den Einfluss von Inhaltsstoffen des Sickerwassers auf den Transport der Phthalsaeureester. Die Frage, ob Mikroorganismen diese Substanzen in der Deponie abbauen koennen, steht im Mittelpunkt der Arbeit des Dipl.-Biologen Hubert Zellmann.

    In einem zweiten Forschungsprojekt ermitteln Dipl.-Biologe Joerg Taube und Dipl.-Geooeko-login Katrin Vorkamp die Belastung von organischen Abfaellen (z. B. Zitrusfruchtschalen, Gemueseresten, Schnittblumen u.s.w.) mit Pflanzenschutzmitteln. Im halbtechnischen Massstab wird der Verbleib dieser Verbindungen waehrend der Biomuellvergaerung und -kompostierung untersucht.

    Im Rahmen einer BayFORREST-Sonderaus-stellung im Deutschen Museum haben die Besucher noch bis zum 29. September die Gelegenheit, sich ueber die Ergebnisse der aktuellen Forschung zu informieren. An einem Wochenende im Juli praesentierte der Lehrstuhl fuer Hydrologie der Universitaet Bayreuth den Stand seiner Forschungsarbeiten anhand von Posterwaenden und mitgebrachten Exponaten. So loeste vor allem der Modellreaktor bei den juengsten Museumsbesuchern Begeisterung aus, und die Modelldeponie war Ausgangspunkt vieler Diskussionen. Das Interesse der mehreren hundert in- und auslaendischen Besucher zeigte die globale Bedeutung der Abfallproblematik und die Notwendigkeit eines generellen Informationsaustausches.

    Ueber die Leitseite des Lehrstuhls fuer Hydrologie der Universitaet Bayreuth im Multimedia-dienst World Wide Web (WWW) im Internet, http://btgyx2.geo.uni-bayreuth.de/hydrologie/ koennen direkte Informationen ueber die laufenden Forschungsprojekte eingeholt werden.

    Eine weitere Moeglichkeit, sich ueber die Arbeit der Forschungsgruppen zu informieren, bietet das BayFORREST-Symposium am 24./25. 10. an der Technischen Universitaet Muenchen. Naehere Informationen sind bei Dr. Tartler in der Geschaeftsstelle BayFORREST, Tel.: 089-28913703, erhaeltlich.

    Weitere Informationen bei: Dipl.-Geooekologin Katrin Vorkamp ( 0921/55-23 52 Dipl. Biologe Hubert Zellmann ( 0921/55-23 52


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    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Geosciences, Oceanology / climate
    transregional, national
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    German


     

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