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05/19/2000 00:00

Medizinische Klinik Heidelberg: Das größte Hochbauvorhaben des Landes Baden-Württemberg beginnt

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Prorektor Prof. Dr. Jochen Tröger: "Neubau schafft die physischen Voraussetzungen, damit die Qualität der Lehre erneut verbessert werden kann" - Gesamtkosten der Klinik: 325 Millionen Mark - Im Herbst 2003 soll der Betrieb aufgenommen werden

    "Der Neubau der Inneren Medizin wird die Forschungslandschaft in Heidelberg erneut zum Positiven verändern", sagte Prorektor Prof. Dr. Jochen Tröger heute bei der Präsentation des größten Hochbauvorhabens des Landes Baden-Württemberg, der Medizinischen Klinik Heidelberg, vor der Presse. Tröger: "Klinische Forschung und Grundlagenforschung werden zusammengeführt." Auf bedeutende Verbesserungen in der Krankenversorgung durch den Neubau wiesen Prof. Dr. Eike Martin, Vorsitzender des Klinikumsvorstands, und Kaufmännischer Direktor Manfred Rummer hin. Gesprächspartner aus Universität, Klinikum, Botanischem Garten und Universitätsbauamt skizzierten den Journalisten die Auswirkungen des Klinikneubaus.

    Der Unterricht der Medizinstudenten werde - so Prorektor Tröger - mit dem Bezug der Inneren Medizin deutlich verbessert. "Auch die Medizinstudenten gewinnen Zeit, da sie nicht mehr zwischen Bergheim und dem Neuenheimer Feld so häufig hin- und herpendeln müssen." Es entstehen ein moderner Hörsaal und eine Vielzahl von Seminarräumen, die optimal audiovisuell ausgerüstet sein werden. Mit der gleichzeitigen Einführung eines neuen Unterrichtssystems "werden durch den Neubau auch die physischen Voraussetzungen geschaffen, damit die Qualität der Lehre erneut verbessert werden kann. Dies ist der Universität ein sehr ernstes Anliegen" - so der Prorektor.

    Tröger verwies auf das "kompetitive Verhältnis", das Medizin und Biologie in Heidelberg stets hatten. Auch jetzt lasse der Neubau der Inneren Medizin keinerlei Erweiterungsmöglichkeiten für den Botanischen Garten mehr zu, weshalb eine Verlagerung dringend erforderlich sei. Der jetzige Botanische Garten bleibe als Grünanlage erhalten. Jedoch hätten Medizin und Biologie stets auch ein freundschaftliches Verhältnis miteinander gehabt, sagte Tröger mit Blick auf einen groß angelegten Feldversuch des Botanischen Instituts in Zusammenhang mit dem Klinikneubau. Tröger weiter: "Baumaßnahmen bedeuten auch immer Belästigung der Bevölkerung. Aber wir bauen, weil wir die Bedingungen für die Studenten, die Forschung und vor allem für die Patienten verbessern wollen."

    Prof. Martin: drastische Verbesserungen für die Kranken

    "Für die Kranken werden sich die Bedingungen erfolgreicher Diagnostik und Therapie drastisch verbessern", fuhr der Vorsitzende des Klinikumsvorstands, Prof. Dr. Eike Martin, fort. Heute sei die Innere Medizin auf 17 Standorte in Bergheim verteilt, zukünftig werde sie im direkten Anschluss zur Kopfklinik ihre Tätigkeit aufnehmen: "Damit ergeben sich entscheidende Synergie-Effekte". Patienten können viel einfacher konsiliarisch betreut werden, sie müssen zu diagnostischen und therapeutischen Verfahren, die in der Kopfklinik fachgebunden erfolgen müssen, nicht mehr mit dem Krankenwagen transportiert werden. "Damit wird viel Last von unseren Patienten genommen, die Effektivität wesentlich ansteigen."

    Manfred Rummer: "Aufsplitterung ist ein Alptraum"

    Der Neubau der Inneren Medizin bringe das Klinikum einen großen Schritt voran, kommentierte Manfred Rummer, Administratives Mitglied im Klinikumsvorstand: "Die Aufsplitterung der Standorte des Universitätsklinikums ist logistisch gesehen ein Alptraum". Der Neubau beseitige die Probleme. "Wir werden die automatische Warentransportanlage in den Neubau fortführen und damit auch direkt auf die Stationen vollautomatisch liefern können. Das System ist erprobt, es liefert just in time. Damit wird uns eine große Last genommen."

    Das Universitätsklinikum habe sich stets als umweltbewusste Einrichtung verstanden, sagte Rummer. Die Innere Medizin werde daher, wie die Kopfklinik auch, eine Klinik im Grünen sein, und sie werde selbst wieder Grün beisteuern: "Die Dächer werden begrünt."

    Nach nur 36 Monaten ist mit der Fertigstellung des Bauwerks im April 2003 zu rechnen

    Leitender Baudirektor Rolf Stroux und Baudirektor Bernd Müller legten bei dem Pressegespräch die Details der Planung dar. Nach Auftragserteilung für den Bau der Medizinischen Klinik Ende März beginnen in diesen Tagen die Bauarbeiten. Bauherr ist neben dem Land Baden-Württemberg die Landesentwicklungsgesellschaft mbH Baden-Württemberg, in deren Auftrag der Generalunternehmer Arge Müller-Altvatter/Wayss und Freytag das Bauwerk errichten wird. Nach einer Bauzeit von nur 36 Monaten ist mit der Fertigstellung im April 2003 zu rechnen. Die Inbetriebnahme der Medizinischen Klinik ist im Herbst 2003 vorgesehen.

    Das derzeit größte Hochbauvorhaben des Landes Baden-Württemberg erfordert im Neuenheimer Feld bis Oktober 2000 umfangreiche vorbereitende Maßnahmen. So sind die erforderlichen Baumfällarbeiten bereits abgeschlossen, wobei Bäume und Hecken mit brütenden Vögeln zunächst ausgenommen waren. Für die 30 gefällten Bäume werden im Zuge des Bauvorhabens etwa 100 Bäume neu gepflanzt. Zur Entschärfung der derzeitigen Parkplatzsituation im Neuenheimer Feld entstehen die baurechtlich notwendigen 169 Stellplätze bereits ab Juni 2000 westlich der Kopfklinik auf einem neuen bewirtschafteten Parkplatz.

    Auch Zoo-Besucher können Parkdeck nutzen

    Zudem baut das Universitätsbauamt für das Klinikum auf Teilen des ehemaligen Geländes des Heidelberger Tennisclubs im kommenden Jahr ein dreigeschossiges Parkdeck mit 369 Stellplätzen. Dieses Parkdeck steht zukünftig Patienten, Besuchern und Beschäftigten der Kinderklinik und der Medizinischen Klinik zur Verfügung. Möglich ist eine Mitbenutzung durch Zoo-Besucher auch an Wochenenden. Es ist beabsichtigt, über der oberen 4000 m² großen Parkebene ein "Solardach" mit einer Fotovoltaik-Anlage zur Stromgewinnung anzuordnen. Die Fertigstellung des Bauwerks ist im Herbst 2001 vorgesehen.

    Die eigentlichen Aushubarbeiten für die bis zu 10 Meter tiefe Baugrube, die eine Größe vergleichbar mit fünf Fußballfeldern haben wird, beginnen Anfang Juni. Dabei werden rund 170 000 m³ Erde bewegt. Mit einem Teil davon entsteht im Gewann Hühnerstein südlich der Sportanlage Handschuhsheim Nord eine 1 ha große Forschungsfläche für den Botanischen Garten, die gleichzeitig den ersten Bauabschnitt des neuen Botanischen Gartens der Universität Heidelberg darstellt.

    Eine weitere Vorabmaßnahme sind ein 250 Meter langer Tunnelvortrieb in sechs Metern Tiefe unter dem Botanischen Garten für einen begehbaren Abwasserkanal und die Verlängerung des Hofmeisterweges durch die ehemaligen Tennisplätze des HTC, auf dem dann auch die Busse der HSB fahren werden. Der Eingangsvorplatz der Klinik ist so geplant, dass der Bau einer Straßenbahntrasse mit Haltestelle dort jederzeit möglich ist.

    Einen wesentlichen Umfang nehmen die Anbindungsmaßnahmen der Klinik an die Nachbargebäude ein. In zwei Untergeschossen erfolgt die Anbindung der Infrastrukturmaßnahmen und in mehreren Brückenbauwerken die Anbindung an die Kopfklinik und das Theoretikum, letztere über eine 14 Meter hohe Brücke mit 35 Metern Spannweite.

    Das eigentliche Klinikgebäude umfasst 25 000 m² Nutzfläche und 304 000 m³ umbauten Raum für Untersuchungs-, Behandlungs-, Forschungs-, Verfügungs- und Lehrbereiche sowie gemeinsame Einrichtungen aller fünf Abteilungen der inneren Medizin. Der Pflegebereich bietet Platz für 283 Betten in Ein- und Zweibettzimmern sowie 24 tagesklinische Plätze. Die Gesamtbaukosten betragen 250 000 000 Mark. Mit den Kosten für die Erstausstattung in Höhe von 75 Millionen Mark ergibt sich ein Gesamtaufwand von 325 Millionen Mark.

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Organisational matters, Studies and teaching
    German


     

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