idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/16/2007 14:19

Aramidfasern wasserfrei färben - Forscher und Betriebe entwickeln gemeinsam Veredlungsverfahren für Hochleistungsfasern

Rudolf Haupt M.A. Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Niederrhein - Niederrhein University of Applied Sciences

    Projekt an der Hochschule Niederrhein wird vom Bundesforschungsminister mit 260.000 Euro gefördert

    Kritisch zu sein reicht manchmal nicht aus, dann muss es "überkritisch" sein. Von einem Lösemittel mit diesem Attribut - überkritischem Kohlendioxid - erhoffen sich Wissenschaftler und Techniker aus Krefeld und Hagen die Lösung bei der wasserfreien Imprägnierung und Färbung von speziellen Hochleistungsfasern. Das ist das Forschungsziel eines jetzt an der Hochschule Niederrhein (HN) in Krefeld gestarteten Projekts. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für drei Jahre mit 260.000 Euro gefördert und soll der mittelständischen Textilindustrie neue Marktchancen öffnen.

    Wenn Kohlendioxid vom flüssigen in den überkritischen Zustand übergeht, eignet es sich in dieser Phase besonders zur Färbung und Imprägnierung von textilen Materialien. Ob und wie das auch mit hochfesten und temperaturbeständigen Aramidfasern möglich ist, wollen die Forscher in ihrem Projekt nun klären. Beteiligt sind das Institut für Hochpolymere und Hygieneprodukte (IHHP) der HN, das Deutsche Textilforschungszentrum Nord-West e.V. (DTNW) sowie die TAG Composites & Carpets GmbH in Krefeld und die Uhde High Pressure Technologies GmbH in Hagen.

    Aramidfasern gehören zu den technischen Textilien und werden etwa für Schutzkleidung bei Polizei, Feuerwehr und im Motorsport, für Möbelstoffe und als Bodenbeläge verwendet. Dem modischen Wandel entsprechend werden hier immer öfter gefärbte Aramide verlangt. Wegen der hohen "Glaspunkte" der Aramide lassen sich diese Fasern jedoch nur sehr schwer färben. Die eingesetzten Wasserfärbemethoden erfordern zudem große Einsatzmengen von Chemikalien, die zum Teil wassergefährdend sind und zu hohen Kosten hinsichtlich der Wasseraufbereitung führen.

    Die Wissenschaftler stehen damit vor ökologischen, technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. "Wir wollen ein Verfahren entwickeln, das fast ohne schädliche chemische Substanzen auskommt, das die Fasern resistent gegen Sonnenlicht macht und bei dem keine Wasser-, Abwasser- und Trocknungskosten anfallen", sagt Projektleiter Prof. Dr. Ernst Cleve vom IHHP. Die Basis bildet die Technologie des Färbens mit "überkritischem" Kohlendioxid. Dieses Verfahren auf Aramidfasern angewendet soll mittelständische Unternehmen der Textilindustrie wiederum in die Lage versetzen, mit Hightech-Produkten auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu bleiben und sich neue Märkte zu erschließen. Marktfähigkeit heißt hier auch, bei der Veredlung wasserfrei, mit geringem Einsatz von Chemikalien und Emissionen auszukommen und die Reststoffe weiter zu verwenden. "Unser Projekt entspricht dieser Ausrichtung", stellt Ernst Cleve fest.


    Images

    Aramidfärbeforscher am Start (v.l.): Dr. Katharina Knopf, M. Eng. Björn Schulz (HN/DTNW), Projektleiter Prof. Dr. Ernst Cleve, Dipl.-Ingenieur Lothar Carlhoff (alle Hochschule Niederrhein), Dr. Peter Nünnerich (Firma Uhde), Dr. Dierk Knittel (DTNW), Dipl.-Ingenieur (FH) Mounir Ouarzazi (TAG) und Chemie-Dekan Prof. Dr. Achim Eickmeier
    Aramidfärbeforscher am Start (v.l.): Dr. Katharina Knopf, M. Eng. Björn Schulz (HN/DTNW), Projektlei ...

    None


    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Economics / business administration, Environment / ecology, Materials sciences, Oceanology / climate
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Aramidfärbeforscher am Start (v.l.): Dr. Katharina Knopf, M. Eng. Björn Schulz (HN/DTNW), Projektleiter Prof. Dr. Ernst Cleve, Dipl.-Ingenieur Lothar Carlhoff (alle Hochschule Niederrhein), Dr. Peter Nünnerich (Firma Uhde), Dr. Dierk Knittel (DTNW), Dipl.-Ingenieur (FH) Mounir Ouarzazi (TAG) und Chemie-Dekan Prof. Dr. Achim Eickmeier


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).