Bochum, 24.05.2007
Nr.182
Säkularisierung schützen - Tradition bewahren
RUB-Theologe plädiert für Gottbezug in der EU-Verfassung
Säkularisierung bereits in der Hebräischen Bibel angelegt
"Der säkulare Mensch bedarf der Religion, um nicht dem Götzen des Konsums zu verfallen. Der säkulare Staat bedarf aus diesem Grund der Kirchen als Gegenüber, um seine Säkularität zu sichern. Der Gottesbezug in einer Verfassung schützt davor, die Verfassung zu verabsolutieren." Diese These vertritt der Bochumer Neutestamentler Prof. Dr. Peter Wick (Evangelisch-Theologische Fakultät) in der heutigen Ausgabe des Rheinischen Merkur. Wick leitet diese These aus dem jüdisch-christlichen Erbe ab und erläutert in seinem Beitrag, wie Säkularisierung als fortschreitender Prozess bereits in der Hebräischen Bibel und der Zentralisierung des Kultes in Jerusalem angelegt ist. Er plädiert in seinem Beitrag für einen Gottesbezug in der EU-Verfassung: "Die EU wird daher, um ihre Säkularität zu schützen, einen Gottesbezug in ihrer Verfassung nicht umgehen können; denn ein Gottesbezug bezeugt und bestimmt gerade das, was die EU nicht werden will, weil es außerhalb von ihr bleiben soll: heilig, sakral, kultisch."
Irdisch, begrenzt, menschlich
Nach Wick ist der "Gottesbezug nicht primär Ausdruck der Dankbarkeit gegenüber Gott oder historische Rückschau, sondern sichert, dass die EU und ihre Verfassung etwas Irdisches, Begrenztes und Menschliches ist und bleiben will - und dass dies gut so ist." Der Beitrag von Wieck im Rheinischen Merkur ist eine gekürzte Fassung eines Vortrags, den er auf der Tagung "Dialektik er Aufklärung" im Februar in Bochum gehalten hat; der Tagungsband wird zur Zeit vom Institut für Philosophie der Ruhr-Universität Bochum vorbereitet.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Peter Wick, Lehrstuhl für Exegese und Theologie des Neuen Testaments; Geschichte des Urchristentums, Evangelisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-23103, E-Mail: peter.wick@rub.de
Criteria of this press release:
Law, Philosophy / ethics, Politics, Religion, Social studies
transregional, national
Scientific Publications
German
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