Bringen aufsteigende Schwellenländer wie Indien und China die westlichen Mittelschichten um ihren Platz in der Weltwirtschaft? Führen globale Ungleichgewichte unweigerlich zu einem Kampf um Arbeit, Ressourcen und Wachstum? Kurz: Befinden wir uns mittendrin im "Weltkrieg um Wohlstand"?
Nein, sagen die Autoren in der Juni-Ausgabe der IP. Die weltweite Konkurrenz kommt letztendlich allen zu Gute, meint Horst Siebert. Thomas Straubhaar schreibt, dass die Ungleichgewichte schon lange nicht mehr zwischen Ländern, sondern innerhalb der Länder für Konflikte sorgen. Und die Benachteiligten leiden nicht an zu viel, sondern an zu wenig Globalisierung: Paul Collier erklärt, dass die "Bottom Billion" der ärmsten Menschen in den Prozess der weltweiten Arbeitsteilung eingebunden werden muss. Jeffrey Sachs rechnet zudem vor, dass schon einige Dollar am Tag reichen würden, um sinnvoll Entwicklungshilfe zu leisten: Etwa mit Moskitonetzen, um Malaria vorzubeugen.
Henrik Enderlein hat drei Vorschläge zur Korrektur der Ungleichgewichte auf den weltweiten Finanzmärkten und Michael Friedrich beschreibt die Ratlosigkeit der Globalisierungskritiker. Bettina Weiguny stellt einen spanischen Konzern vor, der in Europa produziert und gerade deswegen erfolgreich ist.
Außerdem setzen sich zwei Debatten fort: Jürgen Trittin antwortet Egon Bahr und verwirft den "Euronationalismus" als Erfolgsrezept. Und Matthias Küntzel kritisiert Alfred Grossers Kritik an Israel. Zeyno Baran erinnert anlässlich des aktuellen Konfliktes in der Türkei daran, wie schützenswert der säkulare Staat dort ist.
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Criteria of this press release:
Economics / business administration, History / archaeology, Law, Media and communication sciences, Politics, Social studies
transregional, national
Scientific Publications
German
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