Am Dienstag, den 5. Juni 2007, feiert die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) im Kölner Dorint Kongress Hotel ihren 30. Geburtstag. Am folgenden Tag findet in ihren Räumen in der Schwertnergasse 1 ein Fachforum statt, auf dem sie ihr Leistungsspektrum präsentiert.
Seit der Aufnahme des Geschäftsbetriebs im Januar 1977 ist es Aufgabe
der GRS, Mensch, Umwelt und Natur vor den Gefahren und Risiken
technischer, insbesondere kerntechnischer Anlagen, zu schützen. Seit
30 Jahren trägt die GRS dazu bei, mit ihren Forschungsarbeiten,
Analysen und Bewertungen die Sicherheit zu verbessern und
weiterzuentwickeln. Sie ist heute die zentrale Forschungs- und
Sachverständigenorganisation der Bundesregierung für alle Fragen der
kerntechnischen Sicherheit und der nuklearen Entsorgung.
Die GRS will ihren maßgeblichen Einfluss auf die kerntechnische
Sicherheit in Europa weiter festigen und, im Verbund mit anderen
Sicherheitsorganisationen, eine führende Rolle einnehmen.
Im vergangenen Jahr hat die GRS mit den französischen und belgischen
Sicherheits-Organisationen IRSN (1) und AVN (2) das Europäische TSO-Netzwerk (3)
gegründet, mit dem sie dazu beitragen will, die Sicherheitspraktiken
in der EU zu harmonisieren und die Forschungsarbeiten auf dem Gebiet
der nuklearen Sicherheit international besser koordinieren zu können.
Die GRS wird die neuen Herausforderungen annehmen, die sich vor allem
durch ein weiteres Zusammenwachsen Europas ergeben. Sie wird
weiterhin ein zuverlässiger Partner in Fragen der Sicherheit, der
Entsorgung und der Umwelt sein.
"Durch unsere Maßnahmen zur Kompetenzerhaltung, unsere
Ausbildungsprogramme für den wissenschaftlichen Nachwuchs, unsere
internationalen Partnerschaften, allen voran mit unserem
französischen Partner IRSN, die Mitwirkung in zahlreichen
internationalen Organisationen und bei Exzellenz-Netzwerken, sind wir
auch für die Zukunft gut gerüstet", betonen die GRS-Geschäftsführer
Lothar Hahn und Hans Steinhauer.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates der GRS, Michael Müller,
Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit, erklärt anlässlich der 30-Jahr-Feier:
"Die Einstellung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zur
friedlichen Nutzung der Kernenergie hat in den letzten 30 Jahren
einen erheblichen Wandel erfahren. 1998 wurde in unserem Land der
Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen und im Jahr 2000 eine
geordnete Beendigung der Nutzung mit der betroffenen
Energiewirtschaft vereinbart. Die Gewährleistung des hohen
Sicherheitsniveaus für den Betrieb der Kernkraftwerke muss aber
weiter im Vordergrund stehen.
Zur Gewährleistung dieses hohen Maßes an Sicherheit trägt auch die
Qualität der Sachverständigenarbeit in Deutschland bei. Deshalb
fordert das Bundesumweltministerium diese hohe Qualität stets von
seinen Gutachtern.
Die GRS hat in den 30 Jahren ihres Bestehens als gemeinnützige
Wissenschafts- und Forschungseinrichtung sowie als
Gutachterorganisation des Bundes ihre hohe fachliche Kompetenz
bewiesen. Sie hat sich den vielfältigen Anforderungen im nuklearen
Bereich und zunehmend auch bei nicht-nuklearen Fragestellungen durch
Weiterentwicklung ihrer Fachexpertise erfolgreich gestellt. Das
Bundesumweltministerium beabsichtigt, die GRS als Kompetenzpool auch
weiterhin zu nutzen und zu fördern.
Ich wünsche der Geschäftsführung und den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der GRS für die Zukunft weiterhin gutes Gelingen auf
hohem Kompetenzniveau und damit eine Fortsetzung der
Erfolgsgeschichte der GRS."
Hintergrund
Zur Geschichte der GRS:
In den 60er Jahren hatten sich zwei
Vorgängerinstitutionen der GRS etabliert, das Institut für
Reaktorsicherheit der Technischen Überwachungs-Vereine (IRS)e.V. in
Köln und das Laboratorium für Reaktorregelung und Anlagensicherung
(LRA)in Garching, die sich im Auftrag von Bund und Land
wissenschaftlich unabhängig mit zentralen Fragen der Reaktorsicherheit auseinandersetzten. Beide Institutionen haben 1976 zur GRS fusioniert, die am 1.1.1977 ihre Geschäftstätigkeit aufnahm. Weitere geschichtliche Details sowie aktuelle Informationen sind der Festschrift "30 Jahre Forschungs- und Sachverständigentätigkeit - interdisziplinäres Wissen, fortschrittliche Methoden, qualifizierte Daten" zu entnehmen, die die GRS anlässlich der 30-Jahr-Feier veröffentlicht hat.
Die GRS heute:
Die GRS hat als unabhängige und maßgeblich für die
Bundesregierung tätige Sachverständigenorganisation in den Bereichen
kerntechnische Sicherheit, Strahlenschutz und nukleare Entsorgung
wesentlich dazu beigetragen, die deutschen Kernkraftwerke auf ein im
internationalen Vergleich sehr hohes Sicherheitsniveau zu bringen.
Sie zeigt durch ihre anwendungsbezogenen Forschungsaufträge
Möglichkeiten auf, wie die Sicherheit weiter verbessert werden kann.
Sie verfügt über die notwendigen wissenschaftlichen Methoden und
Simulationsprogramme. Sie hat das Know-how, die Sicherheit eines
künftigen Endlagers für radioaktive Abfälle zu analysieren und zu
bewerten. Die besondere Stärke der GRS ist ihre interdisziplinäre und
internationale Ausrichtung.
Ziele der internationalen Zusammenarbeit sind, den Stand von
Wissenschaft und Technik durch aktive Beiträge festzustellen und
weiterzuentwickeln sowie die Sicherheit ausländischer Anlagen durch
Unterstützung der dortigen Behörden zu verbessern. Insbesondere
arbeitet die GRS seit vielen Jahren im Rahmen gemeinsamer Projekte
eng mit ihrem französischen Partner, dem Institut de Radioprotection
et de Sûreté Nucléaire (IRSN), zusammen.
Die GRS finanziert sich über Projekte. Das jährliche Auftragsvolumen
liegt derzeit bei 50 Millionen Euro. Hauptauftraggeber sind das
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, das
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, das Bundesamt für
Strahlenschutz sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Weiterhin bearbeitet die GRS Aufträge von Landesbehörden, dem
Umweltbundesamt und dem Auswärtigen Amt. Wichtigster ausländischer
Auftraggeber ist die Europäische Kommission. Die GRS beschäftigt
derzeit ca. 400 Mitarbeiter. Ihre Gesellschafter sind der Bund, die
Länder Nordrhein-Westfalen und Bayern sowie die Technischen
Überwachungs-Vereine und der Germanische Lloyd.
www.grs.de
(1) IRSN - Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire/Frankreich
(2) AVN - Association Vinçotte Nucléaire/Belgien
(3) TSO - Technical Safety Organisation
GRS-Geschäftsführer Hans Steinhauer (l) und Lothar Hahn
Foto GRS
None
Criteria of this press release:
Electrical engineering, Energy, Geosciences, Materials sciences, Mechanical engineering
transregional, national
Scientific Publications
German
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