Jena. (26.05.99) Gegen undifferenzierte Einsparungen im Landeshaushalt hat sich die Thüringische Landesrektorenkonferenz (LRK) einmütig in ihrer heutigen (26.05.) Sitzung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena gewandt. Deren Rektor und LRK-Vorsitzender Prof. Dr. Georg Machnik betonte mit Blick auf den geplanten Zweijahres-Haushalt des Landes, dass die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit der Thüringer Hochschulen in Lehre und Forschung nicht durch eine "Sparpolitik mit dem Rasenmäher" gefährdet werden dürfe. Zugleich stehe die Zukunftsfähigkeit des Freistaates als Hightech-Standort auf dem Spiel.
Dabei hätten gerade die Thüringer Hochschulen bewiesen, wie der unmittelbare Transfer von Personal- und Wissensressourcen aus den Hochschulen in die Wirtschaft maßgebliche Impulse für die Regionalentwicklung habe leisten können. "Wer bei den Hochschulen spart, spart an der Zukunft des Landes", befürchten die Hochschulrektoren negative Auswirkungen auch auf den Thüringer Arbeitsmarkt. "Ingenieure, Chemiker und Physiker werden bald ebenso knapp sein wie heute Informatiker", warnen Machnik und sein Ilmenauer Amtskollege Prof. Dr. Wolfgang Gens.
Den Hochschulen und Universitäten müsse es ermöglicht werden, flexibler auf den unmittelbaren Bedarf an Fachkräften zu reagieren. "Wir können aber keine Akzente im Ausbau von bestehenden Studiengängen und mit der Etablierung neuer Studienangebote setzen, ohne entsprechend mit Personal- und Ausstattungsmitteln versehen zu werden", machten die Rektoren deutlich. "Wir brauchen eine mittelfristige Planungssicherheit über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren", forderte Prof. Dr. Werner Bornkessel, Rektor der Fachhochschule Jena. "Nur dann kann ein zielstrebiger und nachhaltiger weiterer Ausbau der Hochschulen als tragende Säule der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Landesentwicklung erfolgen."
Die erreichte hohe Qualität von Lehre und Forschung in Thüringen finden die Rektoren in bundesweiten Rankings eindrucksvoll bestätigt. "Wir dürfen uns davon aber nicht blenden lassen. Es gibt nach wie vor einen außerordentlich hohen Nachholbedarf insbesondere im Bau- und Bibliotheksbereich gegenüber den Hochschulen in den westlichen Bundesländern", warnen sie.
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Wolfgang Hirsch
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931031
Fax: 03641/931032
E-Mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Science policy
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).