Die Automobilindustrie boomt. Gleichzeitig stehen in diesem Bereich tiefgreifende Änderungen an, denn die Fertigung verlagert sich immer weiter in die Zuliefererbetriebe. Im Innovationscluster "Automotive Quality Saar AQS" bündeln Experten aus Industrie, Forschung und Entwicklung sowie Verbänden ihre Kompetenzen, um die Leistungsfähigkeit der Zulieferindustrie zu stärken. Das Innovationscluster wird am 20. Juni 2007 in Saarbrücken eröffnet.
Die Zeiten, in denen ein Auto vollständig in einer Firma produziert wurde - vom Motor über die Karosserie bis zu den Sitzen - sind lange vorbei. Die Produktion verlagert sich zunehmend in die Zuliefererfirmen: Diese Unternehmen erwarten bis zum Jahr 2015 einen Zu-gewinn von 68 Prozent in der Wertschöpfung, während diese sich bei den Herstellern im gleichen Zeitraum um 11 Prozent verringern wird. Diese Entwicklung stellt die Automobilzulieferer vor enorme Herausforderungen.
Das Fraunhofer Innovationscluster "Automotive Quality Saar" bündelt die Kompetenzen im Bereich Automobil, um die Zulieferer zu unterstützen. Die Auftaktveranstaltung findet am Mittwoch, den 20. Juni 2007, in Saarbrücken am Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP statt. Dort ist auch die Koordination des Clusters angesiedelt. "Die Innovationscluster sollen die deutsche Wirtschaft im internationalen Wettbewerb fördern und helfen, Innovationen schneller in Produkte und Dienstleistungen zu überführen", sagt Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.
"Mit dem Innovationscluster Automotive Quality Saar schaffen wir für Zuliefer-Betriebe eine Kooperationsplattform, in der Leistungen aus einer Hand rund um die Themen Qualitätssicherung, Werkstoffherstellung, -verarbeitung und -fertigung bis hin zur fertigen Komponente erarbeitet werden", sagt Siegfried Kraus, stellvertretender Institutsleiter des IZFP und Initiator des Projekts. "Dabei gibt es drei Schwerpunkte: Zum einen stellen wir Technologien für ein breites Dienstleistungsangebot bereit. In diesem Zusammenhang richten wir einen modernen Gerätepark ein, in dem wir innovative zerstörungsfreie Werkstoff- und Bauteilprüfung in Kombination mit Technologien zur Lebensdauerbewertung und deren Simulation anbieten. Zum anderen werden wir gemeinsam mit den Industriepartnern neue Technologien entwickeln, vorantreiben und für den Markt qualifizieren. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in berufsbegleitenden ingenieurtechnischen Aus- und Weiterbildungsangeboten."
Zahlreiche Experten vereinen ihr Know-How: Mittelfristig werden etwa dreißig Ingenieure aus drei Fraunhofer-Instituten des Fraunhofer-Verbunds Verkehr im Innovationscluster am IZFP arbeiten. Dieses Team kooperiert mit unterschiedlichen Institutionen der Region: Darunter sind sechs Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, elf Unternehmen und drei Gremien und Verbände. Das Innovations-cluster hat ein Gesamtvolumen von mehr als 27 Mio Euro. Gefördert wird es zu etwa gleichen Teilen durch die Landesregierung des Saarlandes, die Europäische Union und die Fraunhofer-Gesellschaft. Daneben wird das Innovationscluster durch eigene Projekterträge einen wesentlichen Betrag selbst erwirtschaften. Die Vorbereitung des Clusters wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Das Saarland ist die drittgrößte automobile Zulieferregion in Deutschland und ein idealer Standort für das Innovationscluster. Die Automobilindustrie bietet in dieser Region etwa 42 000 Arbeitsplätze in 120 Unternehmen - also 40 Prozent aller Industriearbeitsplätze. Aufgrund der günstigen Verkehrslage zu den großen Automobilherstellern in Europa wird dieser Wirtschaftsbereich nach Einschätzung der saarländischen Landesregierung auch in Zukunft weiter wachsen.
Das Konzept der Innovationscluster hat sich bereits bewährt. Unter dem Motto "Erfolg durch Kooperation - Schneller von der Idee zum Produkt" hat die Fraunhofer-Gesellschaft bisher Cluster zu den Forschungsthemen Mechatronischer Maschinenbau (Chemnitz), Digitale Produktion (Stuttgart), Optische Technologien (Jena), "nano for production" (Dresden), "Personal Health" (Erlangen) und "Digitale Nutzfahrzeugtechnologie" (Kaiserslautern) gegründet. Wie der Zusammenschluss in Saarbrücken bilden sie eine Plattform für die Kooperation von Forschern und Ingenieuren aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen.
Ausgangspunkt für die Förderung solcher regionaler Kooperationen durch die Fraunhofer-Gesellschaft sind die Vereinbarungen, die im "Pakt für Forschung und Innovation" geschlossen wurden.
Kontakt:
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Dipl.-Ing. Siegfried Kraus
Telefon: +49 681 9302-3811
Fax: +49 681 9302-113811
Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren
IZFP
Universität Geb.37
66123 Saarbrücken
http://www.fraunhofer.de/fhg/press/pi/2007/06/Presseinformation20062007.jsp Ansprechpartner
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Mechanical engineering, Traffic / transport
transregional, national
Organisational matters, Research projects
German
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