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06/05/2000 16:22

Deutscher Nobelpreis, Hörergeld, Eckprofessuren und immaterielle Anreize

Dr. Kristijan Domiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Hochschulverband

    Deutscher Hochschulverband
    - Presseinformation -

    Nr. 11/2000
    Bonn, den 5. Juni 2000

    Deutscher Nobelpreis, Hörergeld, Eckprofessuren und immaterielle Anreize
    Deutscher Hochschulverband unterbreitet Vorschläge für eine leistungsgerechtere Professorenbesoldung

    Bonn - Der Deutsche Hochschulverband setzt den im April bekanntgewordenen Empfehlungen der von Bundesbildungsministerin Bulmahn eingesetzten Expertenkommission zur Reform des Hochschullehrerdienstrechts und zur leistungsorientierten Besoldung der Hochschullehrer eigene Vorschläge entgegen. Wie es in einem Positionspapier des Präsidiums des Hochschulverbandes heißt, habe die Expertenkommission zwar einige Empfehlungen gegeben, die uneingeschränkt Unterstützung verdienten; doch wiesen die Vorschläge insgesamt in die falsche Richtung. Die Vorschläge würden daher nicht dem anzustrebenden Ziel dienen, die deutsche Universität wettbewerbsfähig zu halten.

    Kern der Vorschläge des Hochschulverbandes ist die Stärkung und der Ausbau der leistungs- und wettbewerbsfördernden Elemente des Berufungssystems, das sich international wie kein anderes System für die Messung individueller wissenschaftlicher Leistung und für die Förderung des wissenschaftlichen Wettbewerbs bewährt habe. Gleichzeitig fordert der Hochschulverband die Beseitigung wettbewerbsfeindlicher Elemente wie Altersgrenzen bei der Berufung, Berufungssperren oder Obergrenzen von Berufungsgewinnen. Um Anreize zur Verbesserung der akademischen Lehre einzuführen, schlägt der Verband die Einführung eines intelligenten, fächer- und veranstaltungsspezifischen Hörergeldsystems vor, das den studentischen Zuspruch zu Lehrveranstaltungen angemessen honorieren soll.

    Im Gegensatz zu den Vorschlägen der Expertenkommission, die in erster Linie auf eine Leistungsmotivation durch finanzielle Anreize abzielt, will der Hochschulverband mit seinen Empfehlungen auch der überwiegend intrinsischen Motivation von Hochschullehrern gerecht werden. Das Positionspapier nennt als immaterielle Anreize etwa die Gewährung zusätzlicher Forschungsfreisemester oder die zeitweilige Absenkung des Lehrdeputats als Honorierung besonderer Leistungen.

    Da das Renommee innerhalb der scientific community eine besondere Motivation zu herausragender wissenschaftlicher Leistung sei, schlägt der Verband einen jährlich in mehreren wissenschaftlichen Disziplinen vergebenen, vom Bundespräsidenten verliehenen "Deutschen Wissenschaftspreis" sowie die Einrichtung von hervorgehobenen "distinguished professorships" (Eckprofessuren) für herausragende Wissenschaftler vor. "Die vorgelegten Vorschläge zur Änderung des Dienstrechtes für Professoren machen deutlich, dass die Hochschullehrer eine Vielzahl von grundlegenden Wünschen an den Gesetzgeber haben", kommentierte der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Professor Dr. Hartmut Schiedermair, das Positionspapier. "Wir wollen die Honorierung der in einem echten Wettbewerb erbrachten wissenschaftlichen Leistung und keine Zuweisungen nach Gutsherrenart durch die Universitätsleitungen." Im übrigen müsse der Gesetzgeber an die vom Deutschen Hochschulverband bereits mehrfach erhobene Forderung nach einem eigenständigen Dienstrecht erinnert werden, das die persönliche und sachliche Unabhängigkeit der Hochschullehrer gewährleiste. "Diese Unabhängigkeit ist", so Schiedermair, "die unerlässliche Voraussetzung für eine kreative und dem Neuen zugewandte Wissenschaft".

    - Der Deutsche Hochschulverband ist die Berufsvertretung der deutschen Universitätslehrer. Ihm gehören zur Zeit 17.500 Hochschullehrer an. Der detaillierte Vorschlagskatalog findet sich unter der Adresse:
    http://www.hochschulverband.de/presse/pm1100b.html


    More information:

    http://www.hochschulverband.de/presse/pm1100b.html


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy
    German


     

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