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06/08/2000 16:12

50 Jahre Psychosomatische Universitätsklinik Heidelberg

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Alexander Mitscherlich gründete die erste Psychosomatische Klinik einer deutschen Universität - Jubiläumssymposium am 16. und 17. Juni 2000 im Hörsaal des Deutschen Krebsforschungszentrums, Im Neuenheimer Feld 280

    Alexander Mitscherlich hat die erste Psychosomatische Klinik einer deutschen Universität vor 50 Jahren in Heidelberg gegründet; sie bildet bis heute ein Zentrum, aber auch ein Spiegelbild für die Entwicklung der noch jungen Psychosomatik in Deutschland. Mit wenigen Mitarbeitern erprobte Mitscherlich zunächst die "Reichweite der Psychoanalyse in der Medizin", bevor ihn seine sozialpsychologischen Forschungen über die Grenzen dieser Medizin hinaus trieben und als Autor der "Unfähigkeit zu trauern" oder der "Vaterlosen Gesellschaft" bekannt machten. Die folgenden Jahrzehnte brachten den mittlerweile drei Abteilungen der Psychosomatischen Klinik eine stetige Weiterentwicklung und Differenzierung der wissenschaftlichen Methoden und therapeutischen Ansätze, die besonders mit den Namen von Walter Bräutigam und Helm Stierlin verknüpft ist. Gegenwärtig leitet Gerd Rudolf als geschäftsführender Direktor der Klinik die Abteilung "Allgemeine Psychosomatik", Manfred Cierpka die Abteilung "Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie" sowie Rolf Verres die Abteilung "Medizinische Psychologie".

    Generalthema der Psychosomatik ist der Zusammenhang von Erleben, Verhalten und menschlicher Krankheit. So kommt es, dass dieses Fach der Medizin stärker als andere an den historisch geformten gesellschaftlichen Prozessen interessiert ist, die das Verhalten und Erleben mitbestimmen. Das Jubiläumssymposium der Klinik am 16. Und 17. Juni richtet daher seine Aufmerksamkeit am ersten Tag auf die historischen Entwicklungslinien der Psychosomatik. Führende Repräsentanten der Klinik aus den letzten 50 Jahren werden über ihre heutige Sicht dieser Entwicklungen sprechen. Am folgenden Tag sollen dann die Zukunftslinien des Faches diskutiert werden. Zwischen dem Erkenntniszuwachs über die biologischen Bausteine des Erlebens, Verhaltens und der Krankheit einerseits und dem Wandel gesellschaftlicher Normen, Werte und Lebensbedingungen andererseits spannt sich heute wie vor 50 Jahren das Arbeitsfeld der Psychosomatik auf. Anders als vor 50 Jahren besteht heute die unbedingte Notwendigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den Gebieten der Kultur- und Sozialwissenschaften auf der einen Seite, der Neurobiologie und -physiologie auf der anderen Seite und zum Dritten der praktizierten Psychotherapie auf psychoanalytischer, behavioraler oder familientherapeutischer Grundlagen. Zu dem Symposion "Entwicklungslinien der Psychosomatischen Medizin" wird im Hörsaal des DKFZ neben den Wissenschaftlern eine große Anzahl von praktizierenden Psychotherapeuten und psychosomatisch interessierten Ärzten erwartet.

    Rückfragen bitte an:
    Prof. Dr. Gerd Rudolf, Tel. 56 58 14
    Psychosomatische Universitätsklinik
    gerd_rudolf@med.uni-heidelberg.de

    oder:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 54 23 10, Fax 54 23 17
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

    Programm des Symposiums
    "Entwicklungslinien der Psychosomatischen Medizin"

    Freitag 16.6.:
    Begegnung mit der Geschichte

    14.00 Uhr Begrüßung

    14.15 -14.45 Uhr
    V. Roelcke/Lübeck: Zwischen Medizin, Psychoanalyse und Politik: Zur Gründungsgeschichte der Heidelberger Psychosomatischen Klinik

    14.45-15.15 Uhr
    W. Bräutigam/Heidelberg/Berlin: Zur Praxis und Theorie der Psychosomatik

    15.15-16.15 Uhr
    Entwicklungslinien in der Diskussion (Diskussion zu den Vorträgen unter Beteiligung von: H. Becker, A. Heigl-Evers, M. Mitscherlich-Nielsen, H. Schepank )

    16.15-16.45 Uhr Kaffeepause

    16.45-17.30 Uhr
    Zur Beziehung zwischen Psychologie und Psychosomatik in Beratung und Therapie (Diskussion mit früher Verantwortlichen in der Abteilung Medizinische Psychologie: H. Lang/Würzburg, W. Senf/Essen; Gesprächsleitung: R. Verres/Heidelberg)

    17.30-18.15 Uhr
    Familien und Familientherapie in der Medizin (Diskussion mit früher Verantwortlichen in der Abteilung Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie: H. Stierlin/Heidelberg, M. Wirsching/Freiburg; Gesprächsleitung: M. Cierpka/Heidelberg)

    Samstag, 17.6.:
    Bilanzierung und Ausblick

    9.30 -10.15 Uhr
    J. Küchenhoff/Basel: Perspektiven der analytischen Psychosomatik

    10.45-11.00 Uhr
    R. Haubl/Augsburg: Gesellschaftlicher Wandel und die Zukunftsfähigkeit der Psychoanalyse

    11.00-11.30 Uhr Pause

    11.30-12.15 Uhr
    H. Monyer/Heidelberg: Von Molekülen zu Netzwerken

    12.15-13.00 Uhr
    G. Rudolf/Heidelberg: Sozialpsychologische Einflüsse auf psychosomatische Störungen

    (Veranstaltungsort: Hörsaal des Deutschen Krebsforschungszentrums, Im Neuenheimer Feld 280)


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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