Maria Wartenberg auf die Professur für molekulare Kardiologie und Stammzellforschung berufen
(Jena) Sie sind die Multitalente, die große Hoffnungen bei Medizinern und Patienten wecken: Embryonale Stammzellen. Diese Körperzellen können im Zuge ihrer Weiterentwicklung sich faktisch in jede mögliche Zelle verwandeln - eine Blutgefäßzelle oder eine Herzmuskelzelle zum Beispiel. Damit sehen viele in diesen Stammzellen die große Chance der Medizin, um erkranktes Gewebe künftig ersetzen zu können.
"Leider machen die Stammzellen aber nicht immer das, was wir Wissenschaftler von ihnen erwarten", erklärt Prof. Dr. Maria Wartenberg. "Wir müssen schon die ganz genauen Kommandos kennen, um die notwendigen Prozesse in die richtige Richtung in Gang setzen zu können." Wie diese Kommandos lauten könnten, damit Stammzellen bei Herz-Kreislauferkrankungen eingreifen können, erforscht Prof. Dr. Maria Wartenberg auf der Professur für Molekulare Kardiologie und Stammzellforschung an der Klinik für Innere Medizin I (Kardiologie, Angiologie, Pneumologie) des Universitätsklinikums Jena (UKJ).
"Die große Hoffnung ist, mit Hilfe der Stammzellen zugrunde gegangenes Gewebe, wie z. B. nach einem Herzinfarkt, wieder reparieren zu können", beschreibt Prof. Dr. Hans-Reiner Figulla die Erwartungen an die an seiner Klinik neu geschaffene Professur. Davon sei die Medizin heute aber noch weit entfernt. Das Ziel der Forschungsgruppe von Maria Wartenberg ist es, vor allem die Mechanismen der Differenzierung der Stammzellen und der Reparaturleistungen zu ergründen, um so Krankheiten besser verstehen zu können. Damit knüpft die Stammzellforscherin, die in Jena, Berlin und Gießen studiert und promoviert hat, an ihre zehnjährige wissenschaftliche Arbeit in der Experimentellen Medizin an der Kölner Universität an. "Der Schwerpunkt unserer Untersuchungen liegt auf der Untersuchung der Rolle so genannter Sauerstoffradikaler auf die Aktivierung der Reparaturprozesse durch die Stammzellen", beschreibt die Biophysikerin ihre jetzige Arbeit am UKJ. "Offenbar reagieren diese Zellen sehr sensibel auf bereits niedrige Konzentrationen von Sauerstoffradikalen, wie z. B. Superoxid oder Wasserstoffperoxid, in der biologischen Zellumgebung", so Wartenberg. "Diese Faktoren beeinflussen als Signalgeber das Schicksal der sich ausdifferenzierenden Stammzelle. Diese Zusammenhänge besser zu verstehen, könnte uns langfristig gesehen dabei helfen, Strategien für eine bessere Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen zu entwickeln". Dafür untersucht Maria Wartenberg in In-vitro-Modellen die Reaktionen von Stammzellen auf verschiedene Sauerstoffintermediate.
Hoffnungen auf schnelle Erfolge bei der Gewebeneuzüchtung mit Hilfe von embryonalen Stammzellen muss die Forscherin, die vor der Rufannahme in Potsdam auf dem Gebiet der regenerativen Medizin gearbeitet hat, jedoch dämpfen. "Was wir dagegen heute mit Hilfe der Stammzellen bereits sehr gut leisten können, ist die Prüfung von Medikamenten und Ergänzungsstoffen auf ihre Wirkung und Verträglichkeit."
Jetzt in Jena innerhalb der Medizinischen Fakultät auf diesem spannenden Gebiet weiter forschen zu können, ist für die Naumburgerin eine besondere Freude. Auch, weil sie so näher an ihrem Wohnort arbeiten und auch etwas Zeit für ihr Hobby, den Weinanbau, erübrigen kann. "Das ist für mich ein wunderschöner und wichtiger Ausgleich für die vielen Stunden im Labor", so die Wissenschaftlerin.
Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Maria Wartenberg
Forschungsprofessur für Molekulare Kardiologie und Stammzellforschung, Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641/9324538
E-Mail: Maria.Wartenberg[at]med.uni-jena.de
Prof. Dr. Maria Wartenberg erforscht Stammzellen am Universitätsklinikum Jena.
Foto: Schröder/UKJ
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Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
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