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«Schule der Freiheit» - Spektakel als Sommertheater
der Leipziger Hochschule
Stellen Sie sich vor, Ihr Freund wird entlassen oder obdachlos oder auf der Straße verprügelt; oder stellen Sie sich vor, Ihre Freundin erhält den Job nicht, aufgrund ihres weiblichen Naturells; oder anders gefragt: Hat der Begriff Freiheit im Jahr 2000 noch eine Bedeutung außerhalb von ausgeprägtem Individualismus oder der Vorstellung, ganz schnell ganz viel Geld verdienen zu wollen, mit anderen Worten also: schnell berühmt zu werden?
Und jetzt stellen Sie sich vor: Jemand erscheint vor Ihrer Tür und bietet Ihnen die Chance Ihres Lebens, was nichts weniger heißt, als eine große Menge Geld im Handumdrehen zu gewinnen.
In einem überdimensionalen Stahlkäfig befinden sich rund 21 Menschen; ihre Aufgabe wird es sein zu beweisen, daß die profane Dreifaltigkeit Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit auch im 21. Jahrhundert ihre Geltung nicht verloren hat. Drei Runden dauert der Kampf um das Gute. Der Auftrag ist, sich im Sinne der Menschlichkeit zu bewähren, doch das wissen nur vier von den 21 Teilnehmern. Denn drei von diesen vieren, vielleicht Götter, sind gekommen um herauszufinden, ob sich die Menschheit an eben diesen Auftrag erinnern kann. Der vierte im Bunde, vielleicht ein Teufel, beteuert, daß er der letzte Humanist sei, denn wir leben schließlich im Jahr 2000, und niemand weiß etwas über einen allgemeinen Auftrag, da jeder ganz mit seinem Privaten beschäftigt ist. Wie die Ratten im Käfig versuchen die freiwilligen Mitspieler, sich von einer Runde zur nächsten zu hangeln. Denn die »Schule der Freiheit« ist ein Spiel ohne Grenzen, in dem die Regeln den Mitspielern unbekannt sind. Die Götter schauen, wie immer, einfach zu, und Luzi - unser Teufel in spe - treibt sein illustres Verführungsspiel. Wer am Ende der Gewinner sein wird, entscheidet das Publikum.
Im diesjährigen Sommertheater der Leipziger Hochschule für Musik und Theater widmen sich die Studenten des zweiten Studienjahres der Fachrichtung Schauspiel unter der Leitung von Volker Metzler der Projektarbeit. Ohne Rollen und verfügbaren Text wird in einer achtwöchigen Probenarbeit gemeinsam eine Inszenierung zu den Idealen der französischen Revolution entstehen. Es gilt zu überprüfen, inwieweit diese heute noch Bestandteil unseres Lebens und Denkens sind. Die Inszenierung ist ein Experiment mit offenem Ausgang; einziger Fixpunkt ist der Raum - ein 3,50 m hoher Zylinder, der die Spieler ins Zentrum der Aufmerksamkeit setzt.
Vom 1. bis zum 14. Juli 2000 können Sie im Theatergarten in der Wächterstraße 15 jeweils um 20.00 Uhr diesen Lernprozeß miterleben. Wir laden Sie ein, gemeinsam mit uns, noch einmal Revolution zu üben und zu feiern.
Vorverkauf: Mo. - Fr. 14.00 - 20.00 Uhr unter 0341-2144-940
Criteria of this press release:
Art / design, Music / theatre
regional
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