idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/04/2007 12:10

UDE: Immer mehr Niedriglohnbeschäftigte in Kleinbetrieben

Beate Kostka M.A. Pressestelle
Universität Duisburg-Essen

    Die Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland konzentriert sich zunehmend auf kleinere Betriebe mit geringer Tarifbindung und ohne Betriebsrat. Während der Anteil von Niedriglöhnen in der Gesamtwirtschaft zunimmt, ist in Groß- und Mittelbetrieben der Anteil von Niedriglöhnen sogar rückläufig. Das zeigen aktuelle Untersuchungen des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen zur Entwicklung von Niedriglöhnen nach Branchen und Betriebsgrößen.

    Die Abnahme ist vor allem Folge der Auslagerung bestimmter Tätigkeiten, wie zum Beispiel der Gebäudereinigung, aus dem Kerngeschäft der Unternehmen. In den kleineren und vor allem in den Kleinstbetrieben steigt er aber von hohem Niveau noch kräftig an. So sank der Niedriglohnanteil in Großbetrieben mit über 500 Beschäftigten von 4,5 Prozent im Jahr 1980 auf 3,2 Prozent 2003. In Kleinbetrieben mit weniger als 20 Beschäftigten nahm er in diesem Zeitraum von 33,6 Prozent auf 36,4 Prozent zu. "Niedriglohnbeschäftigung wandert in Betriebe ohne Betriebsräte und Tarifbindung. In diesen mitbestimmungsfreien Zonen kann man die Löhne richtig drücken" stellt Prof. Dr. Gerhard Bosch, Direktor des IAQ, fest.

    In den letzten Jahren haben sich die Arbeitskosten pro Stunde in kleinen und mittleren Unternehmen vom allgemeinen Trend abgekoppelt. Während die gesamten Arbeitskosten, einschließlich aller Sozialleistungen, in Betrieben mit 10 bis 50 Beschäftigten von 1992 bis 2004 um 21,4 Prozent, also deutlich unter der Preissteigerung, zunahmen, wuchsen sie in Betrieben mit mehr als 1000 Beschäftigten mit 43,8 Prozent um mehr als das Doppelte. Heute betragen die Arbeitskosten in kleineren Betrieben mit weniger als 50 Beschäftigten im Schnitt 21,50 Euro, während es in Großbetrieben mit 1000 und mehr Mitarbeitern mehr als 37 Euro pro Stunde sind. Damit wird die Auslagerung bestimmter Tätigkeiten aus dem Kerngeschäft in Bereiche mit niedrigen Standards zunehmend attraktiv.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Gerhard Bosch, Tel. 0209/1707-147, gerhard.bosch@uni-due.de
    Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0209/1707-176, 0170/876 1608, presse-iaq@uni-due.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Law, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).