idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/10/2007 09:43

Nothilfe kommt aus der Luft und steuert sich selbst

Ursula Zitzler Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Stuttgart

    Wenn ein Hurrikan eine Küstenregion verwüstet oder ein Erdbeben eine Stadt in Trümmer legt, brauchen die Helfer in wenigen Stunden aus dem Nichts heraus Systeme für die Kommunikation und zur Versorgung der Opfer. Das Institut für Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen (ISD) der Universität Stuttgart entwickelt ein Szenario für die Katastrophensoforthilfe, das es erlaubt, Katastropheneinsätze zu optimieren und in kürzester Zeit zerstörte Infrastrukturen durch intelligente Ad-Hoc-Systeme zu ersetzen.

    Ob Stürme, Flutkatastrophen oder Dürren: Allen Katastrophen gemeinsam sind der spontane Zusammenbruch der Kommunikationseinrichtungen und die schleppende Lieferung von Hilfsgütern aufgrund zerstörter Verkehrswege. Aber auch Strom- und Wasserversorgung kommen vielfach zum Erliegen. Vor diesem Hintergrund um-fasst das Projekt "Nothilfe" des ISD mehrere Teilschritte, wobei die Stuttgarter Wissenschaftler nicht nur die einzelnen Technologiekomponenten, sondern insbesondere auch deren Zusammenspiel im Katastrophenfall im Auge haben.
    Hierzu gehört die Errichtung einer Not-Telekommunikation, die es der Bevölkerung schnell ermöglicht, wieder zu telefonieren. Zum Einsatz kommt dabei die 1999 mit dem Körber-Preis für Europäische Wissenschaft ausgezeichnete Stuttgarter Höhenplattform "Air-Chain", die nun für die Katastrophenhilfe weiterentwickelt wird. Das aus aerostatischen Gliederketten bestehende, autonom fliegende System ist in wenigen Stunden über dem Einsatzort flugbereit. Als schwebender "Mobilfunksender" übernimmt es alle Grundfunktionen für die Tele-kommunikation und die Übertragung von Nachrichten.

    Fallschirme und selbsthärtende Zelte
    Damit Hilfsgüter trotz zerstörter Straßen und Flughäfen an den Katastrophenort gelangen, entwickelten die Wissenschaftler gemeinsam mit der Stuttgarter TAO Technologies das System "ALF" (autonom landende Fallschirme). Die leichten Gleiter werden aus der Luft abgeworfen und finden selbstständig mit großer Präzision einen vorher definierten Zielpunkt. Derzeit wird ihre Flugstrategie optimiert, so dass Windprofile und Scherwinde (böige Fallwinde) berücksichtigt werden können. Im Gepäck haben die Fallschirme selbsthärtende Zelte, sich auf dem Boden selbsttätig pneumatisch aufrichten. Ihre Tragestruktur besteht aus lichtempfindlichen Harzen, die bei UV-Licht hart werden.

    Ansprechpartner: Prof. Bernd Kröplin, Institut für Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen
    Tel. 0711/685-63612, e-mail: bkroeplin@isd.uni-stuttgart.de.
    Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Keplerstraße 7, 70174 Stuttgart, Tel. 0711/685-82297. -82176, -82122, -82155, Fax 0711/685-82188, Email: presse@uni-stuttgart.de, http://www.uni-stuttgart.de/aktuelles/
    Text und Bilder unter http://www.uni-stuttgart.de/aktuelles/mediendienst/1/

    Damit die Hilfe überhaupt in Gang kommen kann, ist es unumgänglich, die Energieversorgung für den Betrieb der Kommunikationsanlagen, aber auch für Beleuchtung, Kühlung, Heizung oder Sicherheitsdienste lokal sicherzustellen. Hierzu entwickeln die Stuttgarter Wissenschaftler Energieversorgungssysteme, die ebenfalls aus der Luft bereitgestellt werden. Zum Einsatz kommen faltbare Solarpanels sowie robuste Windanlagen, die derzeit im Windkanal des Instituts für Aerodynamik und Gasdynamik der Uni Stuttgart getestet werden. Dabei handelt es sich um kompakte, robuste Widerstands- oder Auftriebsläufer mit integrierten Generatoren. Diese Geräte können ohne Fachwissen leicht vor Ort in Betrieb genommen werden. Entwickelt wird auch eine solare Wasserentkeimungsanlage, die es ermöglicht, die Bevölkerung dezentral mit sauberem Trinkwasser zu versorgen.


    Images

    Selbsthärtendes Zelt
    Selbsthärtendes Zelt
    Universität Stuttgart/ISD
    None

    Robuste Windanlage beim Test im Windkanal
    Robuste Windanlage beim Test im Windkanal
    Universität Stuttgart/ISD
    None


    Criteria of this press release:
    Mechanical engineering
    regional
    Research projects
    German


     

    Selbsthärtendes Zelt


    For download

    x

    Robuste Windanlage beim Test im Windkanal


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).